Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 2. Középkor - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 14. (Székesfehérvár, 1972)
Berkovits Ilona: A későközépkori könyvkultúra Székesfehérvárott
Er war ein vertrauter Anhänger und Politiker nicht nur des Königs Matthias Corvinus, sondern auch seines Nachfolgers, Ulászló II. Dass der Name von Kálmáncsehi von der Nachwelt würdig bewahrt wurde, ist aber in erster Linie vielleicht nicht seinen wichtigen politischen Ämtern, sondern viel mehr seiner für die Renaissance gehegten tiefen Liebe zu verdanken. Domonkos Kálmáncsehi wird von der kunsthistorischen Fachliteratur als ein bedeutender Bibliophil in Evidenz gehalten, obwohl nur 4 authentische, mit seinem Wappen versehene Bücher von ihm auf die Nachwelt gekommen sind. Diese werden, mit Ausnahme von einem, im Ausland bewahrt. Das einzige, das sich Ungarn befindet, gelangte vor 30 Jahren durch Kauf aus dem Eigentum des Lambacher Klosters in Österreich nach Ungarn zurück. Neben diesem, in Budapest aufbewahrten, prunkvollen Breviarium (Országos Széchenyi Könyvtár Cod. med. aev. 446) bilden das früher der Wiener Liechtenstein- Sammlung gehörende, gegenwärtig in Amerika befindliche Breviarium Missale, ferner das früher in der Londoner Chester Beatty-Sammlung, zur Zeit in der Pariser Bibliothèque National aufbewahrte Livre d’heures und schliesslich das zum Eigentum der Zagraber Metropolitankirche gehörende Missale die authentischen Bücher von Kálmáncsehi. Die über die Kálmáncsehi-Kodices bisher erschienenen ausführlichen Beschreibungen beweisen, dass eine der Zielsetzungen der Stuhlweissenburger Propstes die je reichere Verzierung der von ihm benützten liturgischen Bücher war. Dabei sind wir in der seltenen glücklichen Lage, dass wir in den Kálmáncsehi- Kodices nicht nur die Jahreszahl der Entstehung, sondern an einer Stelle den Namen des Scriptors, und an einer anderen Stelle den des Miniators finden können. Der früher in der Liechtenstein-Sammlung, heute in Amerika aufbewahrte Kálmáncsehi- Kodex wurde nach der Eintragung auf der Seite 200b im Jahre 1481 verfertigt. Nach der Eintragung, die auf der Seite 166b des früher in London, jetzt in Paris aufbewahrten Kálmáncsehi-Kodexes zu lesen ist, wurde dieser Kodex 1492 für Domonkos Kálmáncsehi verfertigt. Auch der in Zagrab befindliche Kodex hat Interessantes zu bieten. Dieses Reisemissale von kleinerem Ausmass wurde nach der Aussage des Textes noch zur Zeit des Papstes Sixtus, also vor 1484, dem Todesjahr des Papstes geschrieben. Der Kodex befand sich später im Besitz des Zagraber Bischofs Oswald Thuz, der noch vor Kálmáncsehi verstarb. Daher hat den Kodex ohne Zweifel der Stuhlweissenburger Propst selbst an seinen Freund, den Zagraber Bischof Thuz verschenkt. Schliesslich kann in dem in Budapest aufbewahrten Kálmáncsehi-Breviarium statt der Jahreszahl zweimal der Name des Künstlers selbst gelesen werden. Er hiess Franciscus di Castello Ithallico de Mediolano. Nicht nur sein Name, sondern auch seine Kunst bergen noch zahlreiche ungelöste Probleme in sich, obwohl sie die Forscher schon seit langem beschäftigen. Die spätmittelalterliche Bücherkultur Stuhlweissenburgs wird also nicht durch eine mittelalterliche Bibliothek mit vielen erhaltenen Exemplaren dokumentiert, sondern nur durch vier authentische Kodices des Propstes, Domonkos Kálmáncsehi. Die überreichen Marginalverzierungen dieser vier Kodices sind aber überzeugende Beweise dafür, dass die Renaissance — obwohl ihre Spur in der alten Kunst Stuhlweissenburgs bis heute nicht nachzuweisen ist — auch die berühmte und bedeutende ungarische Stadt nicht vermieden hatte. In Gegenteil: die Hofkunst des Matthias Corvinus vermittelte durch die prachtvollen Ornamente der lithurgischen Bücher von Domonkos Kálmáncsehi die neue Kunstrichtung nach Stuhlweissenburg.* * Diese Studie wurde am 14-ten Mai 1968 anlässlich der III. Stadthistorischen Konferenz von Stuhlweissenburg vorgetragen. 190