Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. I. Az államalapítás kora - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 13. (Székesfehérvár, 1967)

Németh Péter: Az első magyar egyházmegye kialakulásának kérdéséhez

danubien angesiedelten Ungarn waren, als Machtgruppe, die weissen Ungarn. Ihre Sitze befanden sich um die zentrale Siedlung der Arpaden, um ihre Residenz. Das Gebiet der schwarzen Ungarn dagegen war — unter Führung der Gyula’s — das Gebiet hinter der Theiss, und Siebenbürgen, mit der Residenz Gyula-/ehér-vár (Alba Julia, Alba Transilvana). Um den Widerspruch, dass der Sitz der Machtgruppe der schwarzen Ungarn gleichfalls Gyula-fehér-vár = Alba Julia war, zu klären, führt Verf. seine Meinung an, dass nämlich die Bezeichnung ’schwarze Ungarn’ wohl nur von den ’weissen Ungarn’ für die andere Machtgruppe angewendet wurde, ohne dass diese Letzte­ren diese Benennung — besonders in der Zeit der Streitigkeiten um die Macht — hätten vorbehaltlos annehmen wollen. Andererseits erinnert Verf., aufgrund der Feststellungen von Dezső Pais, an den Umstand, dass das Wort Gyula, als Würde­namen, türkischen Ursprunges ist; die ursprüngliche Bedeutung ist: ’Fackel, Licht’, bzw. ’Flamme, glänzend, brennend’. Es war ja Gewohnheit bei den Chasaren, dass vor dem ins Feld ziehenden Gyula, dem Unterfürsten, eine brennende Fackel ge­tragen wurde, deren Glanz mit Hilfe eines spiegelartigen Schildes, der vor die Fackel gehalten war, auf den Gyula und sein Heer zurückgeworfen wurde. Gyula also, als Würde, war wirklich ’glänzend, lichtvoll’, ’illustris’. Das ungarische Wort fehér mag einst gleichfalls diese Bedeutung gehabt haben. In den verwandten Sprachen ist nämlich auch seine Bedeutung ’glänzen’ erhalten geblieben. Dies kann deshalb aus dem Gesichtspunkt des in Rede stehenden Problemenkreises von Be­deutung sein, weil auch Árpád, nach den wahrscheinlichen Ergebnissen der neueren Untersuchungen (Anm. 53) ein Gyula, ein Unterfürst neben dem Grossfürsten Kursan sein sollte. Somit liege an der Hand, dass das alte Siedlungsgebiet von Árpád in Transdanubien weiss, glänzend, funkelnd genannt war, wie auch die Ansiedlungs­stätte des Gyula der siebenbürgischen Ungarn (Gyula)-feliér-vár, lat. Alba, genannt wurde. Infolge der Bedeutung des Wortes 'fehér’ (weiss), die die Vornehmheit ausge­drückt hatte, mögen die in Verbannung gezwungenen Herzoge Andreas und Béla (später Könige Ungarns) hervorgehoben haben, dass sie von den weissen Ungarn, d. h. vom Geschlecht der Arpaden stammen. Somit wurden in unseren Chroniken die Beinamen Albus bei Andreas I und Benyn-Belin bei Béla I erhalten geblieben. Nach Klärung dieser Fragen beschäftigt sich Verf. aufgrund der schriftlichen Quellen mit den archäologischen und kanonischen Problemen des frühen Székes­­fehérvár. Es wird auf die sich widersprechenden Berichten der Quellen bezüglich der Erbauung der Basilika von Székesfehérvár hingewiesen. Nach der grossen Le­gende des Königs Stephan und nach der von Hartwik geschriebenen Biographie soll Stephan die Basilika der Jungfrau Maria von neuem gegründet haben (construere coepit). Demgegenüber bedient sich der Verfasser der Legenda Minor der Ausdrücke atria amplificare = Erweiterung (ung. kibövit.) und templum instauravit = Erneue­rung (ung. megüjit). Es ist also möglich, dass an der Stelle der Basilika bereits eine Kirche gestanden hatte, die vielleicht vom Grossfürsten Géza gegründet war und von König Stephan nur erweitert wurde. Die andere, bestrittene Frage bezieht sich auf die kanonischen Privilegien der von König Stephan erbauten Kirche und des Kapitels. Die Hartwik-Biographie lies» nämlich die Basilika und das Kapitel von Székesfehérvár mit solchen Privilegien versehen, die diese kirchlichen Institutionen fast zum Rang eines Bistums erhöhten. In dieser Beziehung betont Verf., dass sich alle diese Privilegien ziemlich schwer verifizieren lassen. In einigen Beziehungen sind jedoch die tatsächlichen Privile­gien dieser Krönungsstadt, die kanonischen Verhältnisse des XI. Jhs in Betracht nehmend, garnicht unmöglich. 116

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