Fitz Jenő: A székesfehérvári Budai külváros középkori templomai - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 3. (Székesfehérvár, 1956)
Die hl. Jungfrau Kapelle finden wir bei Tubero erwähnt, im Bercht über die Krönung Wladislaus II.“ Die Sankt Dominikus Pfarrkirche wurde ohne jegliche Begründung von der Geschichtsforschung der Jahrhundertswende ebenfalls in diesen Vorort versetzt und zwar gleichstimmig.'2 Die frühere Forschung suchte folgende Kirchen im selben Vorort: die Sankt Michael Kirche der Augustiner, die Sankt Josef Kirche, die zu Sankt Martin, die Sankt Bartholomäus Kirche der Franziskaner und die Sankt Barbara Kapelle. Diese Voraussetzungen wurden aber seitens der späteren Forschung abgeleht. Die gründliche Prüfung der historischen Quellen hat jedoch im Falle der letztgenannten zwei Kirchen die Richtigkeit der früheren Voraussetzungen bewiesen. Den Platz des Ordenshauses der Franziskaner kennen wir aus dem Werke des N. Istvánffy,25 (den Text s. Seite 6.). Die Festungsmauer zwischen der Franziskanerkirche und der Kirche zur hl. Jungfrau wurde nach Eintreffen der Nachricht von Herannahung der Türken befestigt;, die Kirche und das Ordenshaus der Franziskaner gingen infolgedessen im Laufe der Belagerung zugrunde. Die Forschung identifizierte die Kirche zur hl. Jungfrau mit der von der Gottesmutter benannten Krönungsbasilika und auf diese Weise versetzte man sie in die Innere Stadt. Did Innere Stadt gelangte aber 1543 durch Übergabe in die Hände der Türken. Wir müssen also die Kirche und das Ordenshaus der Franziskaner in der Nähe der im Budaer Vorort gestandenen hl, Jungfrau Kapelle, somit in Nähe der Festungsmauer suchen. Die ärarische Aufzeichnungen der Türken, die sogenannten Defter berichten uns aus 1546 vom Verkauf der Sankt Bartholomäus Kirche, welche in einer Vorortgasse, in der Káptalan utca in Ruinen lag.82 Was den Platz der Sankt Barbara Kapelle betrifft, da bietet uns ebenfalls Istvánffy einen glaubwürdigen Hinweis. Als sich die Türken zur Belagerung des befestigten Ordenshauses der Franziskaner heranmachten, fällten sie Eichen aus dem an die Sankt Barbara Kapelle sich erstreckenden Eichenwald und richteten ihre Belagerungswerke auf diese Weise auf. Wo einst die Sankt Nikolaus Propstei und die Sankt Dominikus Pfarre gestanden haben möge — eine umstrittene Frage, die bisher keine zufriedenstellende Lösung fand — hierüber orientiert uns eine Urkunde aus dem Jahre 1331. Diese behandelt den Strafprozess des Magisters Nikolaus, des Rektors der Propstei, der die Sankt Dominikus Kirche ausplünderte. Die Urkunde führt die zur Verhandlung vorgeladenen kirchlichen Institutionen an: die Sankt Nikolaus Propstei, die Sankt Dominikus Pfarre und die Ordenshäuser der Franziskaner bzw. der Dominikaner. (S. Seite 7)’5 Es scheint auf der Hand zu liegen, dass die 10