Anders Alexandra – Lőrinczy Gábor szerk.: A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 12. (Szeged, 2011)
BALOGH Csilla: Kora avar kori ún. propeller alakú övveret a kunpeszéri 3. sírból
Kora avar kori úri. propeller alakú övveret a kunpeszéri 3. sírból Csanád Bálints Betrachtungen zum Beginn der Mittelawarenzeit. MFMÉ - StudArch 11 (2005) 189-228. SZABÓ 1965 Szabó J. Gy.: Az egri múzeum avar kori emlékanyaga I. Kora avar kori sírleletek Tarnaméráról. — Der aw arenzeitliche Fundbestand des Museums von Eger I. Friihawarenzeitliche Grabfunde aus Tarnaméra. EMÉ 3 (1965) 29-71. SZABÓ 1968 Szabó J. Gy.: Az egri múzeum avarkori emlékanyaga III. Sírleletek Nagyréde-Ragyogóparton. — Der awarenzeitliche Fundbestand des Museums von Eger III. Grabfunde aus Negyréde-Ragvogópart. EMÉ 6 (1968) 29-67. SZŐKE 2008 SZŐKE, B. M.: Veränderungen in der Struktur des awarischen Gürtels. Anteus 29-30 (2008)175-213. TOM KA 2005 TOM KA P.: Korai avar sírok Börcs•Nagy dombon (Gvör-Moson-Sopron megye). Frühawarenzeitliche Gräber in Börcs-Nagydomb (Kom. Gvör-Moson-Sopron). ArchÉrt 130 (2005) 137-179Í TÖRÖK 1954 Török Gy.: Kora-avar sírok Móron. PaHHeoaßapcKHe Mormibe B. C. Mop. ArchÉrt 81 (1954)54-60. TÖRÖK 1975 Török, Gy.: The Kiskőrös PohibujMackó-dülő Cemetery. In: Avar Finds in the Hungarian National Museum. Cemeteries of the avar period (576-829) in Hungary. Ed.: Kovrig, I. Budapest 1975,285-302. VORONOV-KUSIN 1973 Voronov, Ju. N. - Jusin, V. A.: Novve pamjatniki Cebel'dinskoj kul'tury v Abchazii. SA 1973:1, 171-194. WICKER 2000 Wicker E.: Avar vezér sírja Petőfiszállás határában. Rejtett kincsek 1. Kecskemét 2000. FRÜH AWARISCHER SOG. PROPELLERFÖRMIGER GÜRTELBESCHLAG A US GRA B 3 IN KUNPESZÉR Csilla BALOGH Unter den frühawarischen Gräbern am Fundort Kunpeszér-Felsőpeszéri út. Homokbánya kam in Grab 3 unter anderem ein propellertormiger, aus Silberblech ausgeschnittener Gürtelbeschlag zutage. Der Gegenstand bzw. Gegenstandstyp ist wegen seines spätawarischen Charakters in einem frühawarischen Fundensemble einer gründlicheren Untersuchung wert. Alle Gegenstandstypen des Grabes (Abb. 4-7) sind für die frühe Awarenzeit charakteristisch: Die Ohrringe aus kleinen goldenen Blechkugeln, der mit winzigen PseudoBeschlägen verzierte Gürtel und auch der mit Pressbeschlägen versehene Köchergürtel haben gute Analogien aus münzdatierten Gräbern (z.B. Kiszombor O Grab 2; Hajdúdorog-Városkert u. Grab 1; etc.). An der linken Seite des Skeletts lag ein Schwert mit D-förmiger Parierstange und goldenem Zubehör. Das Schwertzubehör ist mit dem Schwertschmuck eines vermutlich einzelnen Männergrabes aus einer Kiesgrube in Csepel fast vollkommen identisch, es ist aber auch mit den Zubehören der Schwerter aus Grab 107 von Kölked-Feketekapu-A und Grab 1 von Zsámbok näher verwandt. Im Grab waren außerdem noch ein Bogen mit schmalen Enden, ein Köcher mit 7 Pfeilspitzen, zwei Eisenmesser und ein Feuerstein. dazu ein Silbergefäß und ein Trinkhorn, die letzteren waren aber sehr stark fragmentiert. Betrachtet man die in situ-Lage der Beschläge, kann man eine Art von Rekonstruktion des Gürtels vornehmen (Abb. 1,1). Am einen Ende des Gürtels war eine in einem Stück gegossene schildförmige Bronzeschnalle, das andere Ende hatte vermutlich keine Riemenzunge. Vom Gürtel hingen 5 Nebenriemen herunter, an ihnen konnten das Trinkhorn und das Schwert aufgehängt sein. Am Ansatz des Nebenriemens, der in einer kleinen Riemenzunge mit geschwungenen Längsseiten endete, befand sich der sog. propellerförmige, aus Silberblech ausgeschnittene Beschlag. Hier konnte das Langmesser aufgehängt sein. Der sog. propellerförmige Beschlag — der von der Schnalle aus gesehen der letzte Beschlag war verstärkte die Autliängung des Nebenriemens, weil der Beschlag mit einem Niet am Gürtel befestigt war. Unter den Gürtelbeschlägen waren 4 Pseudo-Beschläge und am hinteren Teil des Gürtels noch 3 weitere Beschläge, von denen nur ihre langen Befestigungsspangen übrig blieben. Die Pseudo-Beschläge lagen im Bereich des linken Schambeins auf einem Haufen, aufgrund der beobachteten Positionen in den Gräbern ihrer Analogien (Mór Grab 21, Börcs Grab 2 und Kunpeszér Grab 8) waren sie aber wahrscheinlich paarweise am Gürtel befestigt. Das einzige Stück, das in Bezug auf die Datierung des Fundensembles in die Friihawarenzeit eine Unsicherheit birgt, ist der aus Silberblech ausgeschnittene sog. propellerförmige Beschlag. Dieser Beschlagtyp erschien als Teil blecherner Gürtelgarnituren, die ab dem 3. Drittel des 7. Jh. typisch waren, auf Gürteln verschiedenen Typs der mittleren Awarenzeit, z.B. Iváncsa, Szeged-Fehértó B. Grab 29., Szeged-Makkoserdö Grab 241. Mit dem frühawarenzeitlichen Vorkommen des Beschlagtyps konnte die ungarische Forschung bis jetzt kaum etwas anfangen. Es war einfacher, den kleinen Zweipass-Beschlag (Abb. 2, 1) des Fundensembles von Hajdúdorog, der mit dem Solidus des Heraclius zwischen 610 und 613 datiert 267