A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 8. (Szeged, 2002)
BODNÁR Mária: A badeni kultúra kutatási helyzete Magyarországon (Vázlat)
DER FORSCHUNGSSTAND DER BADEN ER KULTUR IN UNGARN (ABRIß) Mária BONDÁR In der vorliegenden Studie werden die wichtigsten Momente der Forschungsgeschichte der Badener Kultur kurz behandelt, inbegriffen die Arbeiten der ungarischen Forscher, die zu den Forschungsergebnissen dieser Epoche mit neuen Resultaten beitrugen. Die Frage der Entstehung und Herkunft der Badener Kultur bekam und bekommt auch heute von der Seite sowohl der traditionellen, historische Prozesse berücksichtigenden Forschung als auch von der modernen, chronologische Methoden anwendenden Annäherung eine besondere Betonung. Lange Zeit sollte dieser spätkupferzeitliche Zeitabschnitt in die historische Chronologie eingefügt werden: Die Vertreter dieser Anschauung erklärten das Erscheinen der Badener und der verwandten Kulturen auf dem Balkan und im Karpatenbecken durch von Süden kommenden Völkerbewegungen. Diese historischen Rekonstruktionsversuche berührten in erster Linie die frühe Periode und das Ende der Badener Kultur. Die in die frühe Periode datierbare Boleráz-Gruppe kann hauptsächlich infolge der Forschungstätigkeit von E. Neustupny (Absonderung der Boleráz-Gruppe, fünfstufige Einteilung der Badener Kultur), A. Tocik und V. Nemejcová-Pavúková (typologisches System, Chronologie) Für gut geforscht gehalten werden. Wegen der vermuteten frühbronzezeitlichen historischen Prozesse beschäftigten sich die Forscher auch mit dem Ende der Kultur viel. Die Probleme, Siedlungsgeschichte und Typologie der sog. klassischen Badener Kultur, also der Periode zwischen den beiden Endpunkten, sind aber bei weitem nicht so gründlich ausgearbeitet. Von V. Nemejcová-Pavúková wurde die ausführliche Typologie der Kultur bis die Stufe III nach der fünfstufigen Einteilung von E. Neustupny ausgearbeitet (NEMEJCOVÁ-PAVÚKOVÁ 1991). In unseren Tagen konzentriert sich die internationale Forschung anstatt der historischen Rekonstruktionsversuche auf einzelne Gegenstandstypen. Mit Hilfe der Verbreitung, der chronologischen Verbindungspunkte und Datierungen moderner Methode versuchen die Forscher, früher gemachte Feststellungen wieder zu deuten (BOROFFKA-STAPELFELDT 1995; MA RAN 1997; MARAN 1998; NEVIZÁNSKY 2000; NEVIZÁNSKY 2001). Auch die Bedeutung der kognitiven archäologischen Richtung, die die gegenständlichen Denkmäler des Kultlebens untersucht und versucht, diese auszulegen, ist immer wichtiger. Die neueste Analyse über das Ganze der Kultur wurde von J. Maran geschrieben (MARAN 1998a). Den Trends der internationalen Forschung kann man auch in der ungarischen Fachliteratur gut auf der Spur folgen. Das Denkmaterial der frühen Periode der Badener Kultur, nämlich der Boleráz-Gruppe, wurde von István Torma nach V. Nemejcová-Pavúková im ungarischen Fundmaterial abgesondert (TORMA 1969; TORMA 1973). József Korek ergänzte später diese Arbeit mit den Fundorten der Ungarischen Tiefebene (KOREK 1985). I. Torma sonderte nach V. Nemejcová-Pavúková auch die Funde der nach-BolerázEntwicklungsstufe ab (TORMA 1977). Dank den Forschungen von I. Ecsedy konnten auch die Funde der Cernavodä III-Kultur im ungarischen Fundmaterial nachgewiesen werden (ECSEDY 1973; ECSEDY 1979). Mit verschiedenen Aspekten der frühen Periode beschäftigten sich P. Patay (PATAY 1976; PATAY 1987), Sz. Honti (HONTI 1981), J. J. Szabó (SZABÓ 1983) und L. A. Horváth* (HORVÁTH 1990). N. Kalicz trennte vom Denkmaterial der früheren BalatonLasinja III- und Boleráz-Gruppe das kennzeichnende Fundmaterial des sog. Protoboleráz-Horizontes ab (KALICZ 1982, Anm. 30; KALICZ 1985, 33; KALICZ 1989, 122; KALICZ 1991, 375, 380-381; KALICZ 1992, 314). Mit den Beziehungen der Cernavodä III-Kultur und der Boleráz-Gruppe und deren Forschungsproblemen beschäftigte sich auch die Verfasserin dieser Studie (BONDÁR-MATUZ-SZABÓ 1998, 11-15). Aufgrund der neuen, großflächigen, im Komitat Heves (NagyútGöbölyjárás) durchgeführten Ausgrabung bezweifelt die Verfasserin, dass alle als "Protoboleráz" bestimmten Fundorte wirklich das sind (Anm. 4—5). Unter den neuen Forschungsergebnissen beschäftigt sich die Verfasserin auch mit der Bedeutung der Schalen sog. Bratislava-Typs, dessen neue schöne Vertreter auf dem Fundplatz Tolna-Mözs zum Vorschein kamen (BONDÁR 2000; BONDÁR 2001b). Nach der frühen Periode der Badener Kultur werden die Forschungsergebnisse der späten Periode behadelt. Die Funde und wichtigsten typologischen Merkmale der sog. Spätbadener-Kultur werden von der Verfasserin umrissen (BONDÁR 1982). Heute ist es schon bewiesen, dass die Kostolac-Gruppe eine selbständige Kultur ist. Ihr Auftreten in Ungarn ist episodenhaft, diese selbständige Kultur lebte eine Weile da (KOREK 1984; ECSEDY 1984; BONDÁR 1984). Dieses Bild wurde auch von den späteren Ausgrabungen nicht modifiziert (ENDRŐDI 1992; BONDÁR 1998; HARKAI 2000). Hinsichtlich der früher als späte Gruppe betrachteten Fonyód-Gruppé bewies I. Torma, dass sie der Sammelbegriff der an das Ende der Boleráz-Gruppe datierbaren Spätboleraz-Funde ist (TORMA 1977, 55). Die Datierung der Úny-Gruppe und ihre Bestimmung eventuell als eine Gruppe ist noch nicht abgeschlossen, die diesbezüglichen Meinungen sind abweichend. Nach einigen Forschern (NEUSTUPNY 1959, 277; NEUSTUPNY 1973, 332; MRT 5. 348; KOREK 1983,16; BONDÁR 1987a, 42) gehört die Úny-Gruppe nicht der späten, sondern der klassischen Periode an. A. Endrődi ordnet sie — mit V. Nemejcová-Pavúková einverstanden — in die Baden IVa-Stufe ein (ENDRŐDI 1991, 63; ENDRŐDI 1992, 67-68). Es soll noch ausführlich analysiert werden, ob die Absonderung der Viss-Gruppe berechtigt ist. Heute scheint sie eher eine territoriale Gruppe zu sein, ihre chronologische Lage ist fraglich. Auch die Ózd-Piliny-Gruppe * Horváth, L. A.: Die geschichtlichen und chronologischen Fragen der Hochkupferzeit im Karpatenbecken. Die Lage der Furchenstichkeramik in der Ungarischen Tiefebene. Dissertation zur Erlangung des CSC. Manuskript. Zalaegerszeg 1993.