A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 8. (Szeged, 2002)
BODNÁR Mária: A badeni kultúra kutatási helyzete Magyarországon (Vázlat)
scheint eine verhältnismäßig gut umgrenzbare territoriale Gruppe zu sein, mit der sich zuletzt P. Patay ausführlich beschäftigte (PATAY 1999). Von J. Korek wurden mehrere territoriale/chronologische? Gruppen als die bis jetzt aufgezählten innerhalb der Badener Kultur erwähnt, aber nur tangential behandelt (KOREK 1983, 12-27). Die Existenzberechtigkeit der von ihm erwähnten Gruppen kann von künftigen Forschungen bewiesen oder widerlegt werden. Nach der forschungsgeschichtlichen Skizze beschäftigt sich die Verfasserin mit der ungarischen Forschungslage nach der Erscheinung der Banner-Monographie. In ihrer eigenen Datenbasis trug sie mehr als 1600 Fundorte der Badener Kultur zusammen, das ist das Fünffache der von J. Banner veröffentlichten Fundstellen. Die territoriale Verteilung der Fundorte wurde tabelliert (Tabelle 1). Die Stelle der größeren Ausgrabungen (Abb. 1) und die unpublizierten Fundorte wurden kartiert (Abb. 2). In dem, zu den beiden Karten gehörenden Anhang wird die sich auf die Fundorte beziehende Fachliteratur angegeben. Auf Schaubildern stellte die Verfasserin die Verteilung der Fundorte nach Typ (Abb. 3. 1) und Art des Vorkommens dar (Abb. 3. 2). Die Verfasserin stellt fest, dass sich die Zahl der Fundorte der Boleráz-Gruppe im Verhältnis zu den Daten von I. Torma verdoppelte, und die Verteilung der Fundorte sowohl in Transdanubien als auch in der Ungarischen Tiefebene für ausgeglichen gehalten werden kann. Die Zahl der zur klassischen Periode der Badener Kultur gehörenden Fundorte nahm im größten Maße zu, der Bearbeitungsgrad dieser ist aber verschwindend gering. Die Forschung dieser Periode schritt also nicht viel fort. Die Zahl der Fundstellen der von der Badener Kultur schon abgetrennten, selbständigen Kostolac-Kultur nahm kaum zu. Die Freilegung von größeren Siedlungen (Szigetmonostor, Szigetszentmiklós-Üdülősor, Ordacsehi-Major) ergab die bessere Erkenntnis des Siedlungswesens und der Keramik. Der Bestattungsort von Balatonboglár ist heute eines der authentisch erschlossenen Kostolac-Brandgräberfelder mit größter Gräberzahl (BONDÁR 1996). Die Verfasserin analysiert die sich auf die Siedlungserscheinungen beziehenden Angaben. Leider gibt es sehr wenige, an Ausgrabungen gemachte Beobachtungen, mit deren Hilfe man die Siedlungserscheinungen rekonstruieren könnte (Anm. 13-24). Etwa 5% der ungarischen Fundorte sind ein Bestattungsort, auf denen die Zahl und der Ritus der Gräber eine Vielfältigkeit aufweisen: Von den Bestattungsorten mit einem oder zwei Gräbern durch die Kleinfamiliengräberfelder bis die Nekropole von Budakalász mit mehr hundert Gräbern ist das Bild abwechslungsreich (Anm. 25-26). Unter den gegenständlichen Denkmälern des Kultlebens behandelt die Verfasserin die Idole der Badener Kultur und die gynäkomorphen Gefäße, deren Zahl in den vergangenen Jahrzehnten ebenfalls bedeutend zunahm. Sie stellt fest, dass die frühere zweipolige Datierung (wonach die Idole und gynäkomorphen Darstellungen nur für die frühe Stufe der Kultur datierbar sind, während die anthropomorphen Urnen nur für die späte Periode kennzeichnend sind) heute nicht mehr stichhaltig ist (BONDÁR 1998a). Alleinstehender Fund ist der neulich vorgekommene Tonmaske (Anm. 30). Die Zahl der zoomorphen Gegenstände ist viel kleiner als die der Menschendarstellungen. Die Tiere sind als selbständige Statuetten oder vor einem Wagen, daran appliziert dargestellt. In der zoomorphen Kategorie gilt das in Vác gefundene Gefäß mit Rindkopf als ein besonderer Gegenstand (Anm. 31). Erfreulich nahm auch die Zahl der Wagenmodelle der Badener Kultur seit der Veröffentlichung des Wagens von Budakalász in der Banner-Monographie zu. Auch die chronologische Lage der Badener Kultur modifizierte sich bedeutend in den letzten Jahrzehnten (Abb. 4). Die früher mit der Troja V-Schicht parallelisierten, zwischen 2100 und 1900 v. Chr. datierte Periode der Badener Kultur kann heute — nach den meisten Forschern — zwischen 3500 und 3000 datiert werden. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Zahl der Badener Funde und Fundorte seit der Erscheinung der Banner-Monographie bedeutend zunahm, aber das Tempo der Publikation hielt mit der quantitaiven Zunahme keinen Schritt. Trotz der bedeutenden Detailsergebnisse gibt es noch ungelöste Fragen, so die Absolutchronologie und Ethnogenesis der Kultur, die Frage der Ausbildung und Verbreitung des Wagens, die Verfeinerung der Typologie und inneren Chronologie, ferner die Analyse der kulturellen Beziehungen. Zur Beantwortung dieser Fragen können die Publikationen über die neuesten bulgarischen, türkischen und griechischen Ausgrabungen außer der Veröffentlichung der ungarischen Freilegungen beitragen. Übersetzt von Katalin H. SIMON Bondár Mária MTA Régészeti Intézete 1014 Budapest Úri u. 49. E-mail: bondar@archeo.mta.hu