A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 8. (Szeged, 2002)
P. FISCHL Klára – KISS Viktória: A Vattina-kultúra kutatása és északi kapcsolatainak kérdése
VINSKI 1958 Vinski, Z.: Broncanodobne ostave Lovas i Vukovar. — Die bronzezeitlichen Hortfunde von Lovas und Vukovar. VAMZ 1 (1958) 1-34. VINSKI-GASPARINI 1973 Vinski-Gasparini, K.: Kultúra polja sa záratna u Sjevernoj Hrvatskoj. — Die Urnenfelderkidtur in Nordkroatien. Zadar 1973. VULIC-GRBIC 1937 Vulic, N. - Grbic, M.: Corpus Vasorum Antiquorum. Yougoslavie. Fase. 3. Beograd 1937. WOS1NSKY 1904 Wosinsky M.: Az őskor mészbetétes díszítésű agyagművessége. Budapest 1904. DIE FORSCHUNG DER VATTINA-KULTUR UND DIE FRAGE IHRER NÖRDLICHEN VERBINDUNGEN Klára P. FISCHL - Viktória KISS Die Forschung der Perjámos-Kultur und der transdanubischen inkrustierten Keramik knüpft sich an zahlreichen Punkten ans Denkmaterial der Vattina-Kultur. Die Forschung der Verbindung der erwähnten Kulturen ist wichtig, da die Absonderung des neulich umgedeuteten Ljuljaci I Prä-Vattina - Pancevo „Donja Varos"-Horizontes eine neue Möglichkeit zur Erklärung der Herkunft der Perjámos-Kultur bietet. Am Ende der Perjámos-Kultur wird auch das Aufhören der südlichen Siedlungen und Bestattungen der Kultur an die Expansion der Vattina-Kultur gebunden. Mit der Wirkung dieser Kultur wird die Ausbildung des Keramikstils erklärt, für den die barockartigen Gefäße und die mit pflaumenkernförmigem Mund kennzeichnend sind. Auch bei der Bestimmung der von den Szöreg-Zügen abweichenden Elemente der Keramik der Gerjen-Gruppe tauchte die Wirkung dieser Kultur als Erklärung auf. Auch die inkrustierte Keramik der Woiwodenschaft und des Banats (transdanubische Importstücke, bzw. das örtliche Denkmaterial der Szeremle-Kultur) kann ohne die Kenntnis der Forschungsgeschichte der Vattina-Kultur nicht bewertet werden. Um die am Ende der ungarischen Mittelbronzezeit, in der Koszider-Periode (in der mitteleuropäischen Fachliteratur entspricht diese Zeit dem Ende der Frühbronzezeit und dem Anfang der Mittelbronzezeit) stattgefundenen Vorgänge beleuchten zu können, hielten wir den Durchblick der Meinungen über die Vattina-Kultur und des gegenwärtigen Forschungsstandes für wichtig. Die vorliegende Arbeit weist im Grunde genommen kein neues Forschungsergebnis auf, aber zahlreiche Fragenkreise können ins andere Licht wie bis jetzt durch die Zusammenfassung der neuen Ergebnisse des behandelten Areals gestellt werden. Die Problematik der Forschung der Vattina-Kultur behandeln wir in drei Punkten: die grundlegenden Phasen der Kultur, bzw. das Verhältnis der Vattina- und BelegiS-Kultur; das Verhältnis der Vattina- und Perjámos-Kultur in der frühen und in den späteren Phasen; der Fragenkreis der Beziehung mit der inkrustierten Keramik. Das Fundmaterial der sog. Prä-Vattina-Phase, die in den unteren Schichten von Ljuljaci als erste Phase abgesondert wurde, kommt auf zahlreichen Fundorten vor, häufig in, von der Spätkupferzeit eindeutig nicht trennbaren Schichten. Neulich wurde solche Keramik von Pancevo-„Donja Varo§" publiziert. Nach der Meinung von Grcki-Stanimirov ist das Fundmaterial der erwähnten Fundstellen als Glied eines breiteren Kulturhorizontes zu bewerten, zu dem die Gruppe der unverzierten zweihenkeligen Gefäße gehört. All dies kann in drei engeren Regionen beobachtet werden: an der Maros und Theiß im Fundmaterial der Nagyrév- und Pitvaros-Kultur, im mittleren Donaubecken im sog. Prä-Vattina-Fundmaterial und im Süden unter den Funden der Bubanj Hum-Kultur. Diese Einheit ist zeitlich mit der Somogyvár-Vinkovci-Kultur parallel. Wahrscheinlich wurde diese Phase auch in Omoljica zwischen den Schichten der Badener Kultur und der Pancevo-Omoljica-Phase beobachtet (GRCKI-STANIMIROV 1996). Durch den Begriff der mit dem Pancevo-„Donja Varos" (Prä-Vattina)-Horizont zusammen aufgefaßten Vattina-Kultur bildete sich eine im Vergleich zum anfänglich Gemeinten entgegengesetzte chronologische Lage aus, nämlich geht die Vattina-Prä-Vattina-Zeit der sich in der dritten Phase der Frühbronzezeit (nach der ungarischen Forschung) entfaltenden Perjámos-Kultur voran, falls wir das Fundmaterial der Óbéba-Pitvaros-Gruppe außer Acht lassen. Wenn wir aber das Fundmaterial der Óbéba-Pitvaros-Gruppe der Prä-Vattina-Vattina-Entwicklungsreihe ähnlich als Glied der Perjámos- bzw. in unserem Fall der Maros-Kultur deuten, werden der Anfang und die Entwicklungsphasen der beiden erwähnten Kulturen parallel. Als M. Bogdanovic die Herkunft der Vattina-Kultur untersuchte, hielt auch er die oben ausführlich beschriebene, auf örtlichen Gründen ruhende ununterbrochene Entwicklung in Kenntnis der Schichtenangaben von Ljuljaci für wahrscheinlich. Seiner Meinung nach kann der Anfang der Vattina-Kultur, d. h. der Prä-Vattina-Horizont mit der Bubanj Hum HI-Phase und der Vinkovci-Keramik des Vuéedol-Horinzontes parallelisiert werden (BOGDANOVIC 1996). Die sich auf den Prä-Vattina-Horizont beziehenden Radiokarbondaten (v. Chr. 2500-2400 (BOGDANOVIC 1996)) entsprechen im großen und ganzen den frühen Daten der Siedlung der Perjamos-Kultur von Kiszombor (O'SHEA 1991). In diesem Sinne kann also das im südlichen Banat unter dem Namen Panéevo-„Donja Varos"-Horizont abgesonderte Fundmaterial auch zur Entfaltung der PerjámosKultur mit wichtigen Angaben beitragen. Natürlich nur im Falle, wenn die Verbindung der Óbéba-Pitvaros-Gruppe und Perjámos-Kultur als genetisch betrachtet wird. In diesem Fall kann der Anfang der Vattina- und Perjámos-Kultur in den gleichen Zeithorizont in der zweiten Periode der ungarischen Frühbronzezeit datiert werden. Das kann man