A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 8. (Szeged, 2002)
P. FISCHL Klára – KISS Viktória: A Vattina-kultúra kutatása és északi kapcsolatainak kérdése
sich als einen einheitlichen Horizont vorstellen, von dem sich territorielle Einheiten abgetrennt und zu abweichenden Kulturen gestaltet hatten. Da die Bubanj Hum III-Gruppe das südliche Glied dieses einheitlichen Horizontes ist, vereint diese Hypothese das bisherige Beweissystem der örtlichen und südlichen Herkunft in sich. Bei der Entfaltung der Perjámos-Kultur ist es außerdem auch mit starken Nagyrév-Wirkungen zu rechnen. Durch die Annahme der selbständigen Cornesti-Crvenka-Gruppe im rumänischen Banat (GOGÂLTAN 1993; GOGÂLTAN 1995; GOGÂLTAN 1996; GOGÂLTAN 1999) wird eine Entwicklung, die mit der Vattina- und Perjámos-Kultur von gleichem Rhythmus und vielleicht von gleicher Wurzel, trotzdem abweichend gewesen war, von der neuen Forschung bestimmt. Aufgrund des publizierten Fundmaterials der erwähnten Kulturen können aber ihr Form- und Musterschatz nur schwer abgesondert werden, und das erschwert auch die Klärung der sich in diesem Areal abgespielten Vorgänge. In der neuesten Publikation von Mozsor (Mosorin, Yu) wird die Aufgabe der präzisen Absonderung des Formschatzes der Maros- und Vattina-Kultur umrissen und ein Teil des publizierten Fundmaterials — sich auf Soroceanu beziehend — formell in die Maros-Kultur eingereiht (HANSEL 1992, 79, Taf. 6/9, Taf. 7/1-7, Taf. 8/6-7, 10). Unserer Meinung nach weichen aber die Gefäße auf Taf. 7/10 und 8/6-7 vom Formschatz der Perjámos-Kultur, nach der Publikation vom Vattina-Material von Mozsor ab. In den oberen Schichten der angeführten Siedlung von Pécska tritt eine Keramikware ähnlichen Typs wirklich auf, aber sie ist auch dort nicht von örtlicher Wurzel, sondern sie kann als Wirkung der Hügelgräber- (Taf. 8/6-7), Vattina- (Taf. 7/10) und Ottományi-Kultur (Taf. 6/9-10) aufgefasst werden (SOROCEANU 1991, 68-78). Die Gefäße der Taf. 7/1, 3, 5 vertreten aber Formen, die auf jedem frühen oder späten Perjámos-Fundort vorkommen können. Ähnlicherweise kann die Einordnung des auf dem Fundplatz Vizic-Golokut in einem Grab gefundenen Kruges in die Perjámos-Kultur nicht angenommen werden (PETROVIC 1980, 60, 11/10; TASIC 1976, 11; TASIC 1981, Taf. 1. 1-t). Das in die Frühbronzezeit 1 datierte inkrustierte Gefäß des Grabes steht von dem anderen Krug desselben Grabes, der Analogien in Tiszaszentmiklós (Ostojicevo, Yu) und Pécska XIV (Pecica, Ro) aufweist, zeitlich weit. Die paßförmige Randbildung ist nicht ausschließlich für die Perjámos-Kultur kennzeichnend, das ist in diesem Zeitabschnitt auch unter den Funden der Bubanj Hum-Kultur allgemein. Giric publizierte Funde von Ostojiéevo schon im Jahre 1961 (GIRIC 1961). 1981 fing man an, auf diesem Fundort eine Ausgrabung durchzuführen. Bis 1991 wurden 285 Gräber freigelegt, nach der Publikation gehören 77 von ihnen in die Perjámos-Kultur. Es gab 209 mittelbronzezeitliche Bestattungen, von ihnen waren 103 Pythosgräber mit Kinderskelett. Diese Grabgefäße zeigen nach dem Verfasser mit den, von I. Bona in die Gerjen-Gruppe eingereihten Gefäßen (Kelebia) eine Verwandtschaft auf. Über das Gräberfeld wurden bis jetzt leider nur einige Vorberichte veröffentlicht (GIRIC 1984, 44-45; GIRIC 1989; GIRIC 1996, 140-141), SO ist es schwer zu entscheiden, welche Kultur und Periode die Pythosgräber in der Wirklichkeit vertreten. In der im Jahre 1989 veröffentlichten Publikation ist Giric der Meinung, dass die Gräber der Maros-Kultur frühbronzezeitlich sind und sie in die aufgrund des Gräberfeldes von Mokrin abgesonderte 2. und 3. Phase datiert werden können. Im Falle der mittelbronzezeitlichen Bestattungen — bei denen der Bestattungsritus von dem der vorangehenden Phase nicht abweicht — stellt er eine Parallelität mit der Schicht XIV von Pécska, der III. Phase der Vatya-Kultur und den Gräbern von Szöreg 4-5 fest, und er erwähnt die Analogien der Gefäße der in diese Phase eingereihten Pythosbestattungen aus Klárafalva. Da das Fundmaterial unpubliziert ist, ist es eine Kühnheit, in der Frage der kulturellen Zugehörigkeit der mittelbronzezeitlichen Gräber Stellung zu nehmen, aber nach den aufgezählten Angaben könnte man hier ein in der jungen Phase der Perjámos-Kultur belegtes Gräberfeld erschlossen haben. Die serbischen Forscher bestehen aber auf die frühbronzezeitliche Datierung der Perjámos-Kultur und das chronologische Nacheinander der Perjámos-VattinaKulturen, darum werden nur die frühbronzezeitlichen Gräber dieses Gräberfeldes von Giric der Maros-Kultur zugeordnet. Bei den mittelbronzezeitlichen Gräbern betont er Gerjen-Verbindungen, welche Gruppe nach der Meinung von Majnarié-Pandzié mit vielen Fäden an die slawonische Vattina-Kultur zu knüpfen ist. Aus der kritischen Untersuchung der Gerjen-Gruppe (BONA 1975, 111-119) resultierte die neue Auslegung des bis dahin der Gerjen-Gruppe zugeordneten Fundmaterials. Dementsprechend hatte die kosziderzeitliche südliche territorielle Gruppe der Vatya-Kultur am Ende der ungarischen Mittelbronzezeit in dem behandelten Gebiet gelebt. Außer dem Vatya-Grundcharakter sind die Wirkung, bzw. Anwesenheit der Perjámos-, Vattina- und späten inkrustierten Keramik-Proto-Szeremle-Kultur für die Keramik dieser Gruppe kennzeichnend (R FISCHL 2000). Nimmt man diese Theorie an, weisen die Gerjen-Analogien nicht mehr auf eine kulturelle Zugehörigkeit (Perjámos-Kultur) hin, sondern nur auf eine Periode, nämlich auf die Koszider-Periode. Im behandelten Gebiet — das die Treffzone mehrerer Kulturen ist — ist nur wenig Fundmaterial bekannt, und dessen typologische Einordnung — wie gesehen — bis auf den heutigen Tag nicht eindeutig ist. Um das späte Fundmaterial der Vattina-, Perjámos- (Maros-) und Vatya-Kultur sicher absondern zu können, braucht man noch zahlreiche Publikationen. Nach dem gegenwärtigen Standpunkt der internationalen Forschung sind wir auf Grund dessen in der 2. und 3. Periode der Frühbronzezeit in allen untersuchten Gebieten die Zeugen von Entfaltung neuer Kulturen, deren Anfang vermutlich an einen Bubanj Hum III - Pancevo-„Donja Varos" (Prä-Vattina bzw. Ljuljaci I) - Óbéba-Pitvaros Früh-Nagyrév - Gornea-Orlesti - Cornesti-Crvenka-Übergangshorizont zu knüpfen ist. Die sich aus diesem Horizont entfaltenden territoriellen Kulturgruppen sind die Vattina-, Perjámos- und Cornesti-Crvenka-Kultur, die in guter Nachbarschaft gelebt und miteinander vermutlich Handelsbeziehungen gehabt hatten. Auch das Ende ihres Bestehens kann im großen und ganzen in den gleichen Zeithorizont datiert werden, aber es kann mindestens mit den gleichen Ereignissen in Beziehung gebracht werden. Tasic erkannte schon sehr früh, dass die im Gebiet Jugoslawiens (heute Kroatien und Jugoslawien) vorkommende Keramik mit inkrustierter Verzierung in mehrere, voneinander grundlegend abweichende territorielle und chronologische Gruppen untergliedert werden kann. Die in