A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 7. (Szeged, 2001)

HORVÁTH, László András: Az őskori kultuszgödrök értelmezésének lehetőségei

phanie, die diesen Raum geweiht hat, in dem sie ihn gegen die profane Umgebung isolierte.,, (COLPE 1970, 31). Die Form des Altars kann eben­falls auf rituelle Gründe zurückgeführt werden. Sicher ist, daß die hornförmige Ausbildung der Ecken der Altäre, die die von den männlichen Tieren vetretene Kraft symbolisierte, mit dem Fruchtbarkeitsritus in Verbindung stand (GRAY 1988, 85). 27 Ein wichtiges Erfordernis des Ritus war die Aufschmückung des Altars (ZIEHEN 1950, 323). Der Altar könnte ursprünglich mit dem Brand­opfer in unmittelbarer Verbindung gestanden ha­ben, wie es aus dem Namen hervorgeht. 28 Auch das Material der Altäre könnte vielerlei gewesen sein. Wir kennen aus Stein und Terrakotta gebaute Altäre (NILSSON 1967, 78). Zweifelsohne sind die sog. Aschenaltäre am besondersten. Eine solche Kultstätte, die für das ganze Griechentum von her­vorragender Bedeutung war, war der Zeus-Altar in Olympia (NILSSON 1967, 86-87; BURKERT 1972, Hl), 29 der nach der Erzählung von Pausanias aus der Asche des Schulterbeines der dem Hauptgott geop­ferten Tiere gebaut wurde (PAUSANIAS v, 13. 8). 30 In erster Linie interessiert uns jetzt aber der in der Urzeit am häufigsten vorkommende, aus Erde ge­baute Typ, wofür es Beispiele auch noch in fern liegenden Gebieten gibt (GALLING 1950,331). Hinsichtlich des Altars sind auch andere Vor­schriften bekannt. Ein Beweis für die Verbindung mit den blutigen Opfern ist, daß er in gewissen Kulten mit dem Blut des abgeschlachteten Tieres besprengt wurde (3.Mose 1, 5; 3.Mose 4, 1-10), und auch noch der Körper des Opfers in anderen Fällen auf dem Altar gelassen wurde (VERGILIUS IV, 536-559). Nach dem uralten griechischen Ritual sonderten sich die Altäre der himmlischen und unterweltlichen Götter voneinander ab. Während den meisten chtonischen Göttern und Heroen in eine Grube geopfert wurde, wurde eine ähnliche Zeremonie für die Himmlischen auf einem Altar außerhalb der Grube durchgeführt (FAUTH 1964, 279; MAKKAY 1992, 228). 31 Zugleich könnte der Altar sogar für zwei oder mehrere Gottheiten gedient haben. 32 Das in der Grube dargebrachte Opfer stand mit dem Kult der die Fruchtbarkeit der Natur sichernden Kräfte in unmittelbarer Verbindung. Während die Opfer für die olympischen Götter auf überirdischen, oder manchmal auf Höhen gebauten Altären dargebracht wurden, wurde dasselbe für die Heroen und chtonischen Götter in einer Grube oder in einem unterirdischen Raum, in dem Adyton gemacht (ELIADE 1994, 248). 33 Der unterirdische Bau, die 'megara' war ursprünglich die Wohnung von Demeter und Kore (NILSSON 1967, 463), und auch die zu den Zeremonien nötigen Requisiten wurden hier aufbewahrt. J. Makkay bewies eben­falls mit Hilfe von antiken, klassischen Texten, daß schon die in die Erde gegrabene Grube selbst als ein chtonischer Altar funktioniert haben könnte (MAKKAY 1975,168). Das wird auch von den, an den archäologischen Ausgrabungen vorgekommenen, in einer Grube gebauten und als Altäre gedeuteten 27 Die Duftaltäre des antiken Judentums wurden mit Hörnern versehen: „ Seien die Hörner aus einem Stück " — wird im Exo­dus 30,2 angeordnet. Als vielleicht die früheste Äußerung dieser Erscheinung können die in den Heiligtümern von Çatal Hüyük befindlichen gehörnten Altäre aufgefaßt werden (At ELLA ART 1975, Fig. 58). Die Übersicht der sattelförmigen Altäre Bukranium-Charakters s.: ECSEDY 1985. 99! 28 Die ursprüngliche Bedeutung des Altars war Teuerstelle ' (FAUTH 1964, 280), und man vergaß diese Bedeutung nie, so, daß auch die Oberfläche der für die himmlischen Götter gebauten Altäre Feuerstelle genannt war (ZIEHEN 1950, 317; NILSSON 1967, 78). Über die oben erwähnten Aschenaltäre sagt Pausanias, daß sie in Attika 'Opferherd ' genannt waren (PA USANIAS V, 13. 8). Zur Zeit des Alten Testamentes diente die Stiftshütte zum Zweck der Duftopfer, und im äußeren Teil der späteren Tempel von Jerusalem wurden dafür separate Altäre aufgestellt (PAIS 1993, 247; 3.Mose 16, 12-13). 29 Mit weiterer Literatur. 30 Auf dem sogenannten Gaion war ein Altar der Ge, ebenfalls aus Asche (PAUSANIAS V, 14, 10). Über die weiteren Aschenaltäre in Griechenland siehe: NILSSON 1967. 87! 31 ,, Nur im Kult der unterirdischen wurde seit den ältesten Zeiten in einer Grube (ßoopoc (recte: ßoOpocJ, mundus) geopfert, oder die Spende durch eine Rohre in die Erde hineingegossen. Für die übrigen Gottheiten, alle himmlischen und die meisten chtonischen, auch für manche Heroen war ein Altar über dem Boden notwendig " (ZIEHEN 1950, 310). Dazu s. noch MAKKAY 1992, 228! 32 Bei der Beschreibung des Zeus-Tempels von Olympia behandelt Pausanias ausführlich, für welche Götter in der Nähe des Tempels auf dem gleichen Altar geopfert wurde (PAUSANIAS V, 14. 4-10, 15. 1-2). Von Ovid wird der im Freien stehende Zwillingsaltar von Hekate und luventas erwähnt (OVIDIUS VU, 240). S. dazu noch APOLLODOROS II, 7. 2.! 33 Nach Pausanias brachte Herakles ein Opfer für Pelops in Olympia ebenfalls in einer Grube dar: „... auch geht die Sage, er habe dem Pelops in die Grube geopfert. " (PAUSANIAS V, 13, 2).

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