A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 2. (Szeged, 1996)
V. SZABÓ Gábor: A Csorva-csoport és a Gáva-kultúra kutatásának problémái néhány Csongrád megyei leletegyüttes alapján
Publikation äußerte die Verfasserin die Meinung, wonach die hier gefundenen Urnen der spätesten Periode der Gáva-Kultur zugeordnet werden sollen. Auf eine ungewisse Datierung weisen aber ein Urnenbruchstück von Batida (Abb. 28, 10) und eine Urne von Szöreg hin (Abb. 51,4), die mit dem im Fund 1 von Ecser vorgekommenen Umenbruchstück (PÁVAI 1990, III. 1, V. 5) eine Verwandtschaft aufweisen und die vermutlich nicht jünger als die HA 1-Penode sind. Das bedeutet soviel, daß diese Urnenform mit breiten Kanneluren und Buckeln auf der Schulter nicht ausschließlich für die, in die HB 3-C1 -Periode datierten — und mit den Urnen von Belsőecser nur im großen und ganzen parallelisierbaren — Urnen des Gräberfeldes von Doroszló/Doroslovo bzw. von Dálya/Dalj kennzeichnend ist, sondern sie auch in der früheren Periode der Gáva-Kultur allgemein vorkam. Auf diesem Grund kann die Gleichzeitigkeit des Fundes 1 und 2 von Belsőecser auch nicht ausgeschlossen werden. 3/ Das im Gebiet der Ziegelei IV. von Hódmezővásárhely, vennutlich in Brandgräbern vorgekommene Fundensemble (Abb. 22, 9-16) scheint einen Übergang zwischen dem oben vorgestellten, der Gáva-Kultur vorangehenden Fundhorizont und den Typen der im nachfolgenden zu behandelnden klassischen Gáva-Kultur zu bilden. Die besten Analogien des im Gebiet der Ziegelei vorgekommenen Fundverbandes sind unter den Funden der auf dem Fundort 122/4 von Gyoma erschlossenen spätbronzezeitlichen Bestattungen zu finden. Diese Gräber wurden aufgrund der Keramikbeigaben in die HA 1 -Periode datiert und dem Kreis der frühen Gáva-Kultur zugeordnet (MRT 8. 222-223, Abb. 25,1-8). Die mit der Keramikkunst der späten Hügelgräber- bzw. frühen Umenfelderkultur verwandten Elemente sprechen für die Zugehörigekeit der Gräber beider Gräberfelder eher zum Csorva-Nagyhegy-Jánosszállás-Kreis, aber die im Fundmaterial der Ziegelei auftauchenden zweifarbigen Gefäße weisen schon auf die Gáva-Kultur hin. Obwohl sie aus keinem geschlossenen Fundverband stammen, dienen die in der Ziegelei zum Vorschein gekommenen Funde als Beispiele für den oben geschilderten Proto-Gáva - Gáva-Übergang dadurch, daß die kennzeichnenden Typen beider Perioden in demselben Gräberfeld vorkamen. Von den, in unserem Kataster aufgezählten Fundverbänden gehören die auf folgenden Fundplätzen vorgekommenen zu der Gáva-Kultur im klassischen Sinne: Baks-Temetőpart, Szentes-Szentlászló, Szeged-Gyálarét, Mártély, Földeák, Kiszombor, Szőreg-D, bzw. in der Gemarkung von Hódmezővásárhely Gorzsa-Cukormajor, Gorzsa-S.-Aracsi- und J.-Kovacs-Gehöft, Kopáncs-Flur XI. (Lelik-Gehöft), Rárós-Vereshalmi-Flur, Szakáihát und Solt-Palé Diószegi-, Bakay-, Égető-Gehöft, Bodzáspart, Banga-Gehöft und Bakay-Feld und vielleicht die Fundensembles von Pusztamérges und Szőreg-C. Hierher kann auch noch der Fund 1 von Szentes-Belsőecser eingereiht werden (PÁVAI 1990). Durch die in diesen Fundverbänden vorkommenden Formen kann auch das behandelte Gebiet emdeutig an den Kreis der in Ungarn, in der Ostslowakei und in NW-Rumänien kennengelernten klassischen Keramikkunst der Gáva-Kultur angeknüpft werden. Das im Gebiet des Komitates Csongrád vorgekommene Keramikmaterial kann durch fünf Kennzeichen dem mittelosteuropäischen Gava-Reci-Medias-Gramcesti-ITokhradKreis anhören. Diese sind: 1. Magerungsart des Tones, 2. Oberflächenbehandlung, 3. Farbe der Gefäße, 4. Verzierung der Gefäße, 5. Form der Gefäße. Das im Komitat Csongrád bekannte und hier behandelte Fundmaterial der Gáva-Kultur besteht meist aus größtenteils nicht ergänzbaren Kenunikbruchstiicken, die aus alten, schlecht dokumentierten Ausgrabungen bzw. aus einigen freigelegten Objekten von kleinen Rettungsgrabungen auch nicht zur derselben Epoche gehörender Fundorte stammen. Obwohl diese Fundverbände, die auch in mehreren Hinsichten von mangelhaftem Informationswert sind, und den vollständigen Formenkreis der Kerainikkunst dieser Kultur in der Südtiefebene nicht repräsentieren können, sind sie geeignet, mit ihrer Hille den Form- und Verzierungsschatz, der hiesigen Keramikvariation der Gáva-Kultur zu schildern. Aufgrund des zur Gáva-Kultur gehörenden Keramikmaterials können einige, für das Ganze der Forschung dieser Kultur gültige Fragen gestellt werden. 1/ Die innere Chronologie dieser Kultur ist weder in Ungarn noch in den umliegenden Gebieten beruhigend bekannt In Ungarn wurde die Gáva-Kultur von Tibor Kemenczei in eine frühe und eine späte Periode geteilt In die ältere Phase reihte er zwei bestimmende Fundplätze, nämlich Nagykálló und Tiszakeszi-Szódadomb ein (KEMENCZEI 1984, 72-73). Das auf dem letztgenannten Fundort vorgekommene Material GávaTyps wurde von ihm aufgrund der ebenfalls hier vorgekommenen Keramik späten Piliny-Charakters in die früheste Phase der Kultur, d.h. ganz an den Anfang der HA 1-Periode datiert (KEMENCZEI 1971, 54-55). Im Falle von Tiszakeszi war sein Verfahren unsicher, da eigentlich kein einziges, für den klassischen Gáva-Fonnenkreis kennzeichnendes Stück in den hiesigen Fundensembles Piliny-Charakters vorkam. Das weist darauf hin, daß das Fundmaterial späten Piliny-Typs und das vom Gáva-Typ hier voneinander unabhängig erschlossen werden konnte. Auch das Fundmaterial der Siedlung von Nagykálló, welches mit Hilfe des hier gefundenen Bronzeschatzes in die HA 1 Periode datiert wurde (MOZSOLICS-HEGEDÜS 1963, 252-259; KEMENCZEI 1982,73-95), liefert uns unsichere Angaben. Das hiesige, vorgestellte Material kann über die Keramikkunst der frühen Gáva-Kultur keine Übersicht bieten, da es von ziemlich germger Menge ist und deswegen wenige Typen vertritt. Die Tatsache, wonach viele Kennzeichen der klassischen Gáva-Kultur in diesem Material fehlen, kann ebenfalls damit erklärt werden. Obzwar das Keramikmaterial der in die zweite Phase der Kultur datierten Siedlungen Prügy, Poroszló und Köröm an Typen viel reicher ist als das von Nagykálló, weist das nicht unbedingt auf einen Zeitunterschied hin, sondern darauf, daß die Funde auf den letzterwähnten Fundorten in viel größerer Menge zutage gebracht bzw. veröffentlicht wurden. Auf dem Körös-Maros-Zwischenstromland könnte man aufgrund der einleitend vorgestellten Hypothesen nur mit dem Material der jüngeren Phase der Gáva-Kultur rechnen. Diese Behauptung kann zuerst durch das Bruchstück der Urne von Kiszombor entkräftet werden (Abb. 49, 1), deren