A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 1. (Szeged, 1995)
KISS Attila: Tanulmányok a kora avar kori kunbábonyi vezérsírról
Gegenstände nach der Bezeichnung, also nach der Funktion mit denen der viel ärmeren Gräber überein. Es fehlen also die Gegenstände, die als khaganisc he/königliche Insignien betrachtet werden konnten. Mangels der khaganischen Insignien — das goldene Armreifenpaar kann eine so bedeutende Rolle nicht spielen — scheint also das Grab 1 von Kunbábony kein khaganisches Grab zu sein. Der Vergleich des Grabes 1 von Kunbábony und des gleichaltrigen Grabes des Khagans Kuvrat von Malaja Pereséepina Entscheidend eben aufgrund der drei, seinen Namen tragenden, nämlich mit Monogramm versehenen Goldringe wurde der Khagan Kuvrat (f650) im Grab von Malaja Perescepina begraben. Von den Grabfunden von Malaja Perescepina können vielleicht das Zepter, der Torques und die goldenen Armbänder, femer — mindestens von byzantinischem Standpunkt aus — die drei, mit Monogramm versehenen Siegelringe als Insignien betrachtet werden. Im Gegensatz dazu kam ein Armbandpaar an Grab von Kunbábony zum Vorschein. Auch am neutralsten gesagt ist der Unterschied bedeutend. Der größte Unterschied zwischen dem Grab von Malaja Perescepma und dem Grab 1 von Kunbábony besteht — außer dem Pferdegeschirr und den Sätteln — in den Gefäßen. Pro Gefäß wurde das Gewicht aller Gefäße von Malaja Perescepina noch nicht veröffentlicht. Dementsprechend kann man nur verallgemeinem: in erster Linie verursachen die 28 Gefäße von Malaja Perescepina den Unterschied, der zwischen dem Goldgewicht von mehr als 2,341 kg des Grabes 1 von Kunbábony und dem Goldgewicht von 20 kg bzw. dem Silbergewicht von mehr als 32,5 kg von Malaja Perescepina besteht Die Silberamphore mit einem Gewicht von 7,78 kg von Malaja Perescepina steht im Gegensatz zu der Keramikamphore des Grabes 1 von Kunbábony am eklatantesten. Folglich kann folgendes nach dem Vergleich des Gewichtes der Edelmetallfünde des Grabes von Malaja Perescepina und des Grabes 1 von Kunbábony festgestellt werden: Die behandelten Grabfunde gehören zu zwei verschiedenen Kategorien, nämlich ist das Grab von Malaja Perescepina der khaganischen und das Grab 1 DIE BEWERTUNG DER ANTHROPOLOGISCHEN ANGABEN Vöhl HISTORISCHEN GESICHTSPUNKTEN A US von Kunbábony der nichtkhaganischen Kategorie zuzuordnen. Die Goldmenge des Grabes I von Kunbábony im Vediältnis zu der der awarischen khaganischen Schatzkammer gezahlten Goldmenge Zwischen 558 und 626 wurde Goldsteuer in einem Gewicht von 20, nach einem anderen Rechnen in einem von 27 Tonnen aus dem Byzantinischen Reich in die awarische khaganische Schatzkammer eingenommen. 30, max. 50 Jahre nach der letzten Auszahlung scheint der, in dem als eine khaganische Bestattung betrachteten Grab 1 von Kunbábony vorgekommene Goldfund in einem Gewicht von mehr als 2,341 kg wenig zu sein. Das kann auch dadurch unterstützt werden, daß wenn der an der Wende des 8/9. Jahrhunderts verborgene, aus awarischem Besitz stammende Schatz von Nagy szentmiklós Goldfunde noch m. emem Gewicht von mehr als 9,926 kg enthalten konnte bzw. Erich, Dux von Friaul 795 Gold, Silber und Seide noch mit 15 Ochsengespannen aus der awarischen khaganischen Schatzkammer, aus dem Khaganensitz erbeuten konnte, würden viel mehr Goldfunde im Grab eines, hi der Mitte des 7. Jahrhunderts begrabenen, vermuteten Khagans schätzungsweise annehmen können als das Gewicht der im Grab 1 von Kunbábony vorgekommenen Goldfunde. Da der im Grab 1 von Kunbábony bestattete, in seinen 6070er Jahren verstorbene Mann zur Generation des Enkelkindes von Baian gehören konnte, kann die Annahme, wonach eines der Enkelkinder von Baian in diesem Grab ruhte (Bona), wahr sein, aber von den wahrscheinlich vielen Enkelkindern von Baian konnte das im Grab 1 von Kunbábony bestattete Enkelkind kein Khagan sein. „Der Kitagan ", ohne Attribut gebraucht (wie es auch in den Quellen üblich ist), steht immer jür den Awarenherrscher ' ' (Pohl). Aufgrund der in den Punkten 1-5. Gesagten scheint es, daß die Archäologen früher den Titel eines Khagans dem, im Grab 1 von Kunbábony bestatteten Mann nicht nach den nötigen Überlegungen verleihten. Im Grab 1 von Kunbábony ruhte ein, m seinem Lebensalter von 60-70 Jaliren verstorbener, der mongoloidén Hauptrasse (taxon) angehörender Mann baikalischen Typs. Die sich auf die awarenzeitlichen Mongoloidén und Europo-Mongoloiden beziehenden anthropologischen Angaben (Tabelle 3-4) wurden nach den früh-, mittel- und spätawarenzeitlichen Vorkommen gruppiert (Tabelle 5) und auf einer Karte dargestellt (Abb. 1,1). Daraus sind folgende feststellbar: a/ Die früh- und mittelawarenzeitlichen Mongoloidén konnten — nach dem heutigen Stand der Forschung — nur auf dem Donau-Theiß-Zwischenstromland beobachtet werden; b/ Die Mongoloidén kommen in der Spätawarenzeit sowohl in Pannonien/Transdanubien als auch jenseits der Theiß schon auf vielen Fundorten vor, aber sie verschwinden auf dem Donau-Theiß-Zwischenstromland auch nicht. Die Ansiedlung der auf dem Donau-Theiß-Zwischenstromland beobachteten frühawarenzeitlichen Mongoloidén kann aufgrund der archäologischen Forschungen — mit den historischen Ereignissen übereinstünmend (626: erfolglose Belagerung von Konstantmopel, 630/631: awarischer „Bürgerkrieg") — an das Ende des 1. Drittels des 7. Jahrhunderts datiert werden. Aufgrund des Grabes 1 von Kunbábony, des Grabes von Csepel und der Gruppe 1 des Gräberfeldes von Kunpeszer waren die, zu der Umgebung des Khagans Gehörenden, also die Verkörpernden der awarischen Macht, Mongoloidé. Am Ende des 1. Drifteis des 7. Jahrhunderts siedelten sich also die mit