A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 1. (Szeged, 1995)

KISS Attila: Tanulmányok a kora avar kori kunbábonyi vezérsírról

dem awarischen Herrschaflszentrum gleichen, das letztere ver­tretenden Mongoloidén auf dem Donau-Theiß-Zwischenstrom­land an. Daraus erhebt sich die Frage: Wo lag das khaganische Herrschaftszentrum und wo befanden sich die Gräber bzw. Gräber­felder der das verkörpernden mongoloidén Bevölkening zwischen 567/568 und „630"? Die Antwort ist Die Gräber der Vomelimsten — der Mongoloidén — dieser zwei Generationen können in dem Karpatenbecken von den Forschem nicht gefunden wer­den, da diese Gräber — infolge der Kriege auf dem Balkan zwischen 567/568 und 626 — vermutlich als Einzelgräber im Raum zwischen Belgrad und Konstantinopel zerstreut liegen. Unter den mongoloidén Populationen des Karpatenbeckens in der Früh- und Mittelawarenzeit kamen die folgenden mon­goloidén anthropologischen Untertypen vor: a/saianisch, b/bai­kalisch, c/ innerasiatisch, d/ sinid. Diese anthropologischen Untertypen kommen „jenseits des Baikalsees, im Becken der Selenga und überwiegend in den Landschaften von Ost-Tuwa" — „in der Umgebung des Altais und des Baikalsees" — in In­nerasien — in der Chinesischen Tiefebene vor (Lipták). Die er­wähnten geographischen Landschaften liegen in der Luftlinie etwa 6000 km entfernt von dem Karpatenbecken. Die saiani­schen — baikalischen — innerasiatischen — siniden Typen der frühawarenzeitlichen Bevölkerung auf dem Donau-Theiß­Zwischenstromland entsprechen dem in den historischen Quel­len bekannten innerasiatischen Ursprung der Frühawaren. Diese anthropologischen Angaben spiegeln denselben Ursprung wie die über die Sprache der Awaren, wonach die Awaren (nämlich die Frühawaren) in einem türkischen Dialekt sprachen, der der Sprache der Inschriften von Orkhon sehr nahe steht (Németh). Sowohl die frühawarenzeiüichen mongoloidén Unterrassen (saianische, baikalische, innerasiatische, sinide Unterrasse) als auch das geographische Mlieu des verwandten Dialektes aus der Ork­hon-Gegend der Sprache der Frühawaren kommen in der gleichen Mikroregion Eurasiens in den Landschaften nördlich der heutigen Mongolei und in der Mongolei vor (Abb. 1,2). Die sich auf den Ur­sprung der Frühawaren beziehenden historischen — anthropolo­gischen — sprachwissenschaftlichen/linguistischen Quellen stehen miteinander im Einklang. Der im Grab 1 von Kunbábony bestattete Mann als Ver­treter der zweiten Generation der sich in dem Karpatenbecken angesiedelten Awaren — wie das Meer in einem Tropfen — repräsentiert die innerasiatische Population getreu, die in der Mitte des 6. Jahrhunderts nach einer mehr tausend km langen Wandemng in dem Karpatenbecken ankam. Übersetzt von Katalin H. SIMON Kiss Attila Magyar Nemzeti Múzeum 1370 Budapest Pf: 364

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