B. Nagy Katalin: A székkutas-kápolnadűlői avar temető. A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Monographia Archeologica 1. (Szeged, 2003)

SZALONTA1 Csaba: A székkutas-kápolnadűlői avar kori temető öveinek elemzése - Die Analyse der Gürtel des awarenzeitlichen Gräberfeldes von Székkutas-Kápolnadűlő

Székkutas mit denen der ähnlichen Gürteltypen des Kar­patenbeckens fast vollkommen übereinstimmen. Von den un­tersuchten Gürteltypen ragt sich der Hohenberg-Typ sowohl in Székkutas als auch im Karpatenbecken heraus, und die anderen vier analysierten Gürteltypen zeigen etwa das ähn­liche Bild. Auf eine gewisse zeitliche Entwicklung kann die Tatsache hinweisen, wonach die ein wenig früher datierbaren Gürtel mit Lilien- und graviert-punzierter Verzierung größer sind als die mit Schuppenmuster, bzw. mit unverzierten Beschlägen und Beschlägen mit Kreis lappenzier. Zugleich kann man fest­stellen, dass die Zusammensetzung der letzterwähnten drei Gürtel anderartig ist, und sie verfügen über mehrere Be­schläge als die anderen zwei Typen. Die obige Datenreihe beweist die Annahme eindeutig, dass die Zahl der Beschläge in der Spätawarenzeit mit der Zeit zunimmt und ihre Größe allmählich kleiner wird, und zugleich auch die Menge des angewandten Materials abnimmt. DIE ANALYSE DER SPATESTEN GURTELTYPEN UND IHRE ZEITSTELLUNG Der im Grab 2 von Székkutas freigelegte Gürtel vertritt den sog. Hohenberg-Záhony-Typ, der sehr selten vorkommt und einen besonderen Typ im spätawarenzeitlichen archäologischen Material des Karpatenbeckens repräsentiert. Nach der allge­mein akzeptierten Meinung ist dieser Typ das Produkt der allerletzten Phase der Spätawarenzeit, diese Exemplare konnten also in den letzten Jahren des 8. Jahrhundert hergestellt werden (SZAMEIT 1986, 393-394; SZALONTAI 1996; DAIM 1996; DAL RI­BOMBONATO 1999; DL RI 2000; DE MARCHI 2000; DAIM 2000). Was die Herkunft dieses Typs betrifft, vertreten die For­scher zweierlei Ansichten. Erstens: Die Beschläge des sog. Hohenberg-Typs wurden in den spätawarischen Metall­schmiedewerkstätten produziert, wenn auch noch gewisse by­zantinische Wirkungen in dem Motivschatz zu beobachten sind. Zweitens: Diese Beschläge sind die Produkte von Me­tallschmieden byzantinischer Bildung und des italo-byzan­tinischen Kreises. Unsererseits vertreten wir lieber die erste Meinung, die dadurch unterstützt werden kann, dass die Technik des Exem­plares von Bolzano mit der der im Khaganat gefundenen Exemplare übereinstimmt; die Gürtelzierden Hohenberg-Typs kamen beinahe ausnahmslos in dem awarischen Sied­lungsgebiet ans Tageslicht. Die Exemplare des Hohenberg-Záhony-Typs sind heute von 30 Fundorten in 31 Funden bekannt (Tabelle 7), vier von ihnen kamen nicht im Siedlungsgebiet der Awaren vor (Bol­zano, Gajary/Gajár, Hohenberg, Mikulcice). Daraus kann man darauf schließen, dass die Beschläge des Hohenberg-Zá­hony-Typs die Trachtgegenstände der Spätawaren waren. Die Tabelle 3 zeigt, dass die Gürtel mit Hohenberg­Beschlägen unter allen Gürteltypen am allermeisten einen einheitlichen Stil vertreten. Hinsichtlich der Funde des Grund­typs kann man also feststellen, dass die eigenartige Technik des Fundes von Hohenberg (er wurde aus mehreren Stücken zusammengelötet) auf örtliche Erzeugung hinweist. (Er wurde also nicht in einer awarischen Werkstatt, aber ganz gewiss nach awarischem Muster hergestellt.) Die Riemenzunge von Záhony stammt aber wahrscheinlich aus einer awarischen Werkstatt, sie könnte aber nicht im Besitz eines awarischen Mannes gewesen sein. Lilienbeschläge: Die aus Bronze gegossenen durchbroche­nen lilienverzierten Gürtelbeschläge und Riemenzungen sind die häufig auftretenden und sehr beliebten Elemente der spät­awarenzeitlichen Metallurgie (SZALONTAI 1995; SZŐKE 2001, 108). Im Vergleich zu unseren, bis 1995 angehäuften 138 Fundkomplexen verfügen wir derzeit über die Angaben von 256 Bestattungen, Funden, bzw. Fundkomplexen (Tabelle 7). Die häufigsten Begleitfunde dieses Typs (Tabelle 3) kön­nen in die letzte Phase der Spätawarenzeit datiert werden. Auf den früheren Gürteln sind rankenverzierte Beschläge mit wap­penförmigen Hängebeschlägen, Schnallen mit Ranken- und flachen Rankenmotiv, ferner häufig durchbrochene, schup­penverzierte, oder blütenblattförmige Nebenriemenbeschläge in Vergesellschaftung der lilienverzierten Beschläge zu fin­den. Anstatt dieser Gegenstände wurden später graviert-pun­zierte, blattförmige Hängebeschläge in Dreiergruppen, bzw. Nebenriemenbeschläge und Lochschützer, femer unverzierte wappenförmige Gürtelschnallen und blattförmige schuppen­verzierte Gürtelbeschläge mit Anhänger angewandt. Gürtelbeschläge mit Krcislappcnzicr: Die im Grab 548 gefundenen Gürtelbeschläge mit Kreislappenzier sind die Pro­dukte der letzten Phase der spätawarenzeitlichen Metallurgie (SZALONTAI 1991). Seit der Veröffentlichung der bis 1991 zusammengebrachten Funde konnten wir auch diesen Fund­kreis mit sehr vielen neuen Angaben ergänzen: Damals waren 24 Fundorte bekannt, im Gegensatz dazu kennen wir zur Zeit 49 Fundorte (Tabelle 7). Bei den Gürteln mit kreislappenverzierten Beschlägen ist es wichtig hervorzuheben, dass die Zahl der schuppen- und lilien­verzierten Beschläge niedrig ist, bzw. die Beschläge des Hohen­berg-Typs auf diesen Gürteln nicht vorkommen (Tabelle 3). Gürtelbeschläge mit Schuppenmuster: Die R-fönnigen, anders gesagt schuppenverzierten, Gürtelbeschläge wurden zuletzt von József Szentpéteri analysiert (SZENTPÉTERI 1993). Auf der von uns zusammengestellten Fundortliste konnten Gürtelbeschläge mit Schuppenmuster aus 117 Gräbern, bzw. Fundkomplexen angegeben werden (Tabelle 7). Die Zusam­mensetzung der Gürtel mit schuppenverzierten Beschlägen ist ausgeglichen gemischt (Tabelle 3). Unter den schuppenver­zierten Gürteln gibt es keine kompletten Beschlagreihen, d. h. haben nicht alle Beschlagtypen eine Variante mit Schup­penmuster, sie mussten also in vielen Fällen mit Gürtel­beschlägen anderen Stils ergänzt werden. Da die Beschläge des Hohenberg-Typs und die Typen mit Kreis lappenzier in dem Karpatenbecken auch sonst in kleiner Zahl bekannt sind, scheint die Dekorierung dieser Gürtel mit beliebten und in viel größerer Menge hergestellten Elementen natürlich zu sein. Gürtelbeschläge mit punziertem Hintergrund und gravier­tem Muster: Sie vertreten einen der am häufigsten vorkom­menden Typen der spätawarenzeitlichen Gürtelbeschläge, augen­blicklich kennen wir sie in 165 Grabkomplexen (Tabelle 7). Die mit unverzierten gegossenen Bronzebeschlägen ver­zierten Gürtel weisen der Form nach mit den graviert-punzierten Gürtelzierden eine Verwandtschaft auf. Das Übergewicht der Alföld-Region ist im Falle der mit unverzierten Beschlägen versehenen Gürtel unter den analysierten Fundtypen am größten. Während die Beschläge des Alföld-Typs im Vergleich zu allen Beschlagtypen durchschnittlich in 51,19% vorkommen, kam 61,48% der Bestandteile dieses Fundkreises östlich der Donau vor. Jenseits der Donau ist ihre Anwesenheit für durchschnittlich zu halten (29,51%), während ihr Vorkommen in der Slowakei dem Durchschnitt der anderen Typen entspricht. Unverzierte Gürtelzierden sind im Karpatenbecken in 125 awarischen Bestattungen bekannt (Tabelle 7). Da es sich dabei

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