B. Nagy Katalin: A székkutas-kápolnadűlői avar temető. A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Monographia Archeologica 1. (Szeged, 2003)

SZALONTA1 Csaba: A székkutas-kápolnadűlői avar kori temető öveinek elemzése - Die Analyse der Gürtel des awarenzeitlichen Gräberfeldes von Székkutas-Kápolnadűlő

um einen nicht zu häufig auftretenden Typ handelt, findet man im Allgemeinen ein oder zwei Gürtel mit diesen Zierden in den meisten Gräberfeldern. Das Gräberfeld von Székku­tas-Kápolnadülő ist das einzige, in dem fünf Gürtelgarnituren mit unverzierten Beschlägen ans Tageslicht kamen. Die Anwendung der unverzierten Beschläge mit Beschlä­gen anderen Typs kann für sehr verbreitet gehalten werden (Tabelle 5). Die im Interesse der Bestimmung der relativen und abso­luten Chronologie des diesmal analysierten Gürtelhorizontes mit Hilfe der Seriation, Stilkritik, bzw. Gräberfeldsanalyse durchgeführten Datierungsmethoden erbrachten etwa das glei­che Ergebnis. Der untersuchte Horizont kann in die letzte Phase der späten Periode der Awarenzeit datiert werden. Die in diesem Horizont auftretenden Beschläge anderen Typs (z. B. Exemplare mit flachen Ranken-, bzw. mit Greifen-Ran­ken-Verzierung, usw.) sind alle die Denkmäler eines früheren Zeitabschnittes, die auch auf den spätesten Gürteln häufig auftauchen. Es ist sehr wichtig zu betonen, dass keine, nach diesem Ho­rizont datierbaren Beschlagtypen gegenwärtig bekannt sind. In den älteren Garnituren kommen auch noch Beschlagtypen vor (z. B. Riemenzunge mit flacher Rankenverzierung), die über­wiegend in der vorangehenden Periode beliebt waren. Nicht nur frühere Beschlagtypen, sondern auch frühere Motive tau­chen in diesem Fundkreis noch auf: Auch die Medaillon­verzierung der im Grab 2 von Székkutas gefundenen Riemen­zunge erinnert an frühere Stile. (Auch die Lage dieses Fundes in der Seriationstabelle beweist diese Feststellung (SZALONTAI 1995, 158, Tabelle 2)). In den späteren Fundkomplexen kamen nur mehr ausschließlich für den Hohcnberg-Záhony-Kreis kenn­zeichnende Beschläge zum Vorschein. Daraus ist es darauf zu schließen, dass dieser Fundkreis nach unten offen (also kom­men darin frühere Beschläge vor), nach oben aber geschlossen ist (es gibt also keine Gegenstandstypen, die eindeutig später zu datieren wären). Dementsprechend datieren wir die Herstel­lungszeit der Funde des behandelten Horizontes (Hohenberg­Záhony-Kreis, Stil mit Schuppenmuster, bzw. mit lilien- und kreislappenverzierten, femer graviert-punzierten Beschlägen) aufgrund der mit unserem Typ vorgekommenen Gürtelfunde in die letzte Phase der Spätawarenzeit. DIE ABSOLUTE ZEITSTELLUNG DES UNTERSUCHTEN HORIZONTES Zur Bestimmung der absoluten Zeitstellung der Funde nutzten wir die doppelte Datierungsmöglichkeit der Grabkomplexc aus (MEDGYESI 1992, 255; SZALONTAI 1995; SZALONTAI 1996a). Nach der Bestimmung der relativen Herstellungszeit der Ge­genstände mit Hilfe des Seriationsverfahrens (die letzte Phase der Spätawarenzeit), wandten wir auch die Lebensaltersbe­stimmungen der Verstorbenen bei der Bestimmung der abso­luten Zeitstellung an. Wir gingen von der Annahme aus, dass die Ereignisse Ende des 8. Jahrhunderts (SZALONTAI 2000a; SZALONTAI 2001) bedeu­tende Hindemisse in der Tätigkeit der den Machtzentren nahe befindlichen Metallschmiedewerkstätten verursachten. Außer­dem konnten das Verschwinden/Absterben, bzw. die Verarmung der früheren auftraggebenden Schicht die weitere Intensität der Produktion dieser Werkstätten in bedeutendem Maße beein­flussen. Wahrscheinlich kann die Zunahme der Zahl der beschä­digten Gürtel in diese Periode datiert werden, nämlich der Ersatz der fehlenden Gürtelteile immer mehr mit stilfremden Stücken. Da sich diese Änderungen wahrscheinlich nicht von einem Tag auf den anderen abspielten, nehmen wir an, dass die traditionelle spätawarenzeitliche Metallschmiedetätigkeit zwischen 791 und 800 in ihrer früheren Form aufhörte. Des­wegen muss die Herstellungszeit der Gegenstände des von uns untersuchten spätesten Horizontes zwischen 791 und 800 abgeschlossen werden. Die Möglichkeit der aus der Herstellung und Benutzung stammenden doppelten Datierung ausgenutzt ist es zu sehen, dass die meisten Gräber dieses Horizontes im ersten Drittel des 9. Jahrhunderts gegraben wurden, aber auch die Zahl der ca. vom Ende der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts stammen­den Gräber bedeutend ist. Aufgrund der obigen Untersuchungen können also die krcislappen-, lilien- und schuppenverzierten, bzw. die un­verzierten Beschläge, femer die des Hohenberg-Typs als die allerletzten Produkte der spätawarisehen Metallurgie betrach­tet werden. Absolutchronologisch datieren wir ihre Herstel­lung in das letzte Jahrzehnt des 8. Jahrhunderts, und bis zum ersten Drittel des 9. Jahrhunderts können wir ihre Tragung beweisen. DIE INNERE CHRONOLOGIE UND ABSOLUTE ZEITSTELLUNG DES AWARISCHEN GRÄBERFELDES VON SZEKKUTAS Auf Grund der Gräber mit Gürtelbeigabe können die folgenden Gruppen im Gräberfeld von Székkutas abgesondert werden: 1. Gräber mit blechernen Gürtelzierden (Anfang der Mit­telwarenzeit). Auf den Gürteln taucht immer je ein Exemplar von den frühawarenzeitlichen Gürtelbeschlägen auf. Was die Bestattungssitten betrifft, ist der Brauch der Stollengräber dieser Periode ebenfalls in diese Zeit zurückzuführen. 2. Gräber der Übergangsperiode. 3. Gräber der frühen Phase der Spätawarenzeit: Die grei­fen-ranken- und rankenverzierten Gürtelbeschläge und die für die Übergangsperiode kennzeichnenden blechernen Gürtel­beschläge und Schnallen treten zusammen auf. 4. Gräber mit den Gürteln der klassischen Spätawarenzeit: Die Zahl der Nebenriemenzungen nimmt zu, und neue Ele­mente erscheinen auf dem Gürtel (Propeller- und Neben­riemenbeschlag, usw.), auch die Zahl der Gürtelbeschläge wird größer, zugleich werden aber die Gürtelzierden kleiner, hauptsächlich ihr Gewicht nimmt ab. Im Motivschatz domi­nieren die flachen und durchbrochenen Ranken. 5. Gräber mit dem Gürtel des letzten Horizontes der Spät­awarenzeit: Die Gürtel mit vielen Nebenriemen und vielen winzigen Beschlägen sind kennzeichnend. Nach der typochronologischen Analyse der Gürtel und der Analyse der inneren Chronologie des Gräberfeldes kann der Beginn der Belegungszeit des Gräberfeldes in das letzte Vier­tel des 7. Jahrhunderts datiert werden. Die meisten Bestat­tungen mit Gürtelbeigabe sind an das Endes des 7. und in die erste Hälfte des 8. Jahrhunderts datierbar. Das Gros der Gürtel mit gegossenen Bronzebeschlägen gelangte im Laufe des 8. Jahrhunderts in die Erde. Am Ende der Belegungszeit des Gräberfeldes gelangten die Gürtel des spätesten Horizontes von den Bestattungen mit

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