A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1989/90-1. (Szeged, 1992)

Éremtan - Kőhegyi Mihály: Römische Münzfunde bei den Sarmaten des Karpatenbeckens

Römische Münzfunde bei den Sarmaten des Karpatenbeckens MIHÁLY KŐHEGYI (Tun István Múzeum, Baja) Während die kleineren-größeren Kriege, die Römer und die Sarmaten mit­einander häufig geführt haben, durch die antiken Auktorén und auf ihren Fußtapfen in unserer archäologischen Fachliteratur auf Schritt und Tritt erörtert werden, ist uns über die Kultur-, Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen den beiden Völkern kaum etwas bekannt, obwohl es nicht in Abrede gestellt werden kann, daß diese mit der Geschichte der von der Mitte des 1. Jhs n. Chr. G. bis Ende des 4. Jhs auf der Großen Ungarischen Tiefebene gelebten Sarmaten eng verbunden sind und in Kenntnis dieser das über sie gewonnene Bild noch differenzierter erscheinen kann. Zur Erforschung der bilateralen Berührungen bieten ein unentbehrliches Quellen­material die aus sarmatischem Boden geborgenen römischen Münzen. Vorliegende Arbeit steckte sich zum Ziele diese Münzen zu bearbeiten. Die Rahmen unseres Vortrages ermöglichen uns nicht alle Fäden dieses weitverzweigten Fragenkreises zu verfolgen, sondern wir sind hier bestrebt bloß die wichtigsten Erfahrungen zu­sammenzufassen. Da es sich noch über eine nicht abgeschlossene Arbeit handelt, sind wir selbst für die kleinsten Ergänzungen, methodologischen Direktiven dankbar. — Es soll meinem Vortrag vorausgeschickt werden, daß hier die Anschauungen eines Archäologen vorgeführt werden, der sich mit der Völkerwanderungszeit beschäftigt und demzufolge widerspiegeln auch die Annäherungsweise der Probleme bzw. die Methode dies. Mit anderen Worten: der Archäologe erwartet eine Antwort vom numismatischen Material auf seine Fragen. Die zwei Grundpfeiler des Vortrages — die Archäologie und die Numismatik — drücken unvermeidlich dem Thema ihr Gepräge auf. Es zeigte sich unerläßlich notwendig — im Gegensatz zu den bisherigen wenigen und zerstreuten Hinweisen — die Frage des sarmatischen Münzumlaufes nicht in sich, vom pannonischen Münzumlauf etwa unabhängig, sondern mit diesem in enger Einheit zu untersuchen. Der Münzumlauf des Barbaricum hängt nämlich in gewissem Maße auch von dem der einstigen benachbarten Provinzen ab. Die Vorbedingung für den Beginn des regelmäßigen Münzumlaufes außerhalb des Römerreiches war eine Vermittlungsprovinz mit Zivil- und Militärverwaltung. Diese Rolle fiel im Zu­sammenhang mit der Großen Ungarischen Tiefebene vor allem in den Jahrzehnten um die Geburt Christi dem unter römische Oberhoheit geratenen Transdanubien zu, das unter dem Namen Pannónia organisiert wurde. Es stellte sich aber bald heraus, daß selbst die in Pannonién zum Vorschein gekommenen numismatischen Funde bislang nicht zusammengesammelt wurden, und wir vor der Veröffentlichung der das vollständige Material umfassenden Monographie mit geringer Hoffnung nur 433

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