A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1984/85-1. (Szeged, 1986)

Néprajz - Szilágyi Miklós: A Mindszent-algyői uradalom halászati szerződései (1832–1861)

Takács Lajos 1964 A dohánytermesztés Magyarországon. Budapest Г. K. 1899 Károlyi Sándor gróf kurucz generális utasításai a tiszai halászatról 1725—30-ból. Magyar Gazdaságtörténelmi Szemle, VI. 373—380. Tárkány Szűcs Ernő 1961 Vásárhelyi testamentumok. Budapest Zsilinszky Mihály 1897 Csongrád vármegye története 1—3. Budapest FISCHEREI-PACHTVERTRÄGE DES BESITZGUTES VON MINDSZENT— ALGYŐ (1832—61) Miklós Szilágyi Mehrere Volkskundenstudien lenkten die Aufmerksamkeit in den letzten Jahrzehnten auf den. Quellenwert des verhältnismäßig reichen Bestandes der Fischerei-Pachtverträge aus dem 18—19. Jh­Die Vereinbarungen zwischen dem Besitzer des Fischerrechtes und den sich mit Fischerei beschäf­tigenden Leuten geeignet, das zusammengesetzte System der Anwendung der viele archaischen Ele­mente einschließenden Fischereitechnik: die ökologischen Verhältnisse, die Rechtbräuche und Han­delsbeziehungen bekannt zu geben. Der Verfasser teilt uns unter Rücksichtnahme auf diese Mögs lichkeiten 20 Pachtverträge (im Anhang) für die an Fisch reiche Gewässer des Fideikommißgute­Mindszent-Algyődís Mirkgrafen Pallavicini mit, die im Laufe der den Wasserschutzarbsiten unmit telbar vorangehenden 3 Jahrzehnten geschlossen wurden. Das Besitzgut — wie auch andere Großgüter des Nieder-Thei/?-Gebietes — organisierte die Ausnutzung der Gewässer in der Form des Systems der einander ergänzenden „kleinen" und „großen" Pachtverträge. Demgemäß findet man unter den Pächtern sowohl allein, mit kleineren Werkzeugen, als auch in Gruppen, mit Schleppnetz arbeitenden Fischer, ferner noch Fischhändler und Handels­unternehmer. Letzteren (deutsche Stadtbürger und jüdische Händler-Pächter der Stadt Szeged) waren neben anderer Geschäftstransaktionen am Markt des lebendigen Fisches und der durch Son­nentrocknung konservierten Massenbeute interessiert. Sie waren bestrebt, sowohl die fließenden Theiß, als auch die größeren Überschwemmungsgebiete mit Hochwasseresen in Pacht zu nehmen, die sie dann den einsamen Fischern und Fischergruppen als „Unterpacht" verkauften. Dieser Weise konnten sie das Mehrfache des Pachtpreises als summierten Gewinn des Pachtes und der Transaktion einbuchen. Der erhoffte Gewinn war aber durch das zeitlich günstig eintreffe Hochwasser bedingt. Wenn das Hochwasser noch von der Laichzeit erfolgte, bekamen die Maifelderseen frisches Wasser, die laichenden Fische zogen sich in die Seen, und sie wurden mit einer Sperre an den natürlichen Kanälen zwischen dem Fluß und den Seen gehalten, um sie dann den Ansprüchen des Handels entsprechend abfischen zu können. An Hand der Verträge wird es klar, daß der Gewinn dieser Seen das Mehrfache des der fließenden Theiß betrug. Falls das Hochwasser gar nicht, oder erst nach der Laichzeit er­folgte, wurde der Pachtpreis automatisch vermindert. Die Händler-Pächter haben auch die Arbeit der Konservenanlagen organisiert. Die lebendig nicht verkaufbare Massenbeute (Weißfische) wurden an den sogenannten Fischspaltereien, in manu­fakturialen Betieben von Lohnarbeiter an der Sonne getrocknet, um sie dann in Banden gebunden zum Verkauf auf die von Serben und Rumänen besiedelten Gebiete zu liefern. Mit der Unterstütz­ung des örtlichen Handelskapitals kam also ein „Betriebsvertikum" der Fischproduktion und Auf­arbeitung in der ersten Helfte des 19. Jh-s in der ferneren Umgebung von Szeged zustande. 166

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