A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1980/81-1.(Szeged, 1984)

Embertan - K. Zoffmann, Zsuzsanna: Das anthropologische Material der Kurganbestattung von Derekegyház–Ibolyásdomb

A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve 1980—81/1 DAS ANTHROPOLOGISCHE MATERIAL DER KURGANBESTATTUNG VON DEREKEGYHÄZ— IBOLYÁSDOMB von ZSUZSANNA К. ZOFFMANN (Budapest, Ungarisches Nationalmuseum) EINLEITUNG Im Laufe der auf dem Fundort Derekegyház—Ibolyásdomb durchgeführten Ausgrabung hat K. Hegedűs im Jahre 1981 in einem Kurgangrab das Skelett eines Kindes und eines Erwachsenen, die aus dem Kreise der aus Ostungarn bekannten Ockergräberkultur stammen, freigelegt. Die anthropologische Bearbeitung der in sehr gutem Erhaltungszustand zum Vorschein gekommenen Skelette erfolgte auf Grund der folgenden Literatur bzw. Methoden: Massler —Schour (1941), Ery — Kralovánszky—Nemeskéri (1963), Nemeskéri—Harsányi—Acsádi (1690), Martin (1928), Alekseev—Debec (1964), Lipták (1962), Farkas (1972). DIE BESCHREIBUNG DER FUNDE 1. Skelett „А" — 6—7 jähriger Knabe (?) (Tab. 1.) Auf Grund der markanten Muskelansatzreliefs des Kinderskelettes von gutem Erhaltungszustand und seiner großen absoluten Maße dürfte es ein Knabe gewesen sein. Im Falle beider Orbiten kann Cribra orbitalia von anfänglichem Stadium beob­achtet werden. 2. Skelett „B" — 41—45 jährige Frau (!) (Tab. 1—5) Der Schädel und die Skelettknochen sind sehr robust, die Muskelansatzreliefs besonders auf dem Schädel kräftig. Die Geschlechtsbestimmung erfolgte nach der Methode von Éry—Kralován­szky—Nemeskéri (1963) auf Grund von 24 Merkmalen. Die Sexualisationsgrade dieser Merkmale weichen voneinander ziemlich ab : sie variieren zwischen hypermas­kulin (+2) und hyperfeminin (—2). Auf Grund des als ausgeprägt maskulin erschei­nenden Calvarium war ein Sexualisationswert von + 0,38 nachweisbar, auf Grund des vollen Cranium betrug aber dieser Wert schon ± 0,00. Die Geschlechtsbestim­mung erfolgte letzten Endes auf Grund der Skelettknochen (vgl. Tab. 1). Die auf absoluten Maßen basirende und auf diese Weise auch die Subjektivität ausschließende Ischio-pubis, bzw. Cotylo-schiatic und Turnersche Indices beweisen auch das feminine Geschlecht des bestatteten Individuums. 99

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