A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1978/79-1. (Szeged, 1980)

†Vinkler László: Kunst und Mythologie

KUNST UND MYTHOLOGIE von t László Vinkler Der Aufsatz bearbeitet einen Dialog, den der Verfasser in der Ausstellung seiner Gemälde und Zeichnungen mit Gyula László, dem berühmten Professor der Archäologie geführt hat. Beide sind Professoren und professionelle Maler, aber auch Verfasser von Studien und Werken, die die Kunst betreffen. U. a. waren auch Piaton und Werner Heisenberg die Persönlichkeiten, die die zwei Künst­ler zum Gespräch veranlassen haben. Die Fragen werden von Gyula László gestellt, die Antworte stammen natürlich von László Vinkler: es sind seine Bekenntnisse, in denen er seine instinktive Nei­gung in der Kindheit zu den mythischen Überlieferungen erschließt, wie auch die durch das Alter motivierten Inhalte seiner an Stilwechseln reichen späteren Laufbahn; diese haben bewußte Bezie­hungen auch zu den mythischen Überlieferungen, aber sie werden auch aus den tiefen psychologi­schen Schichten seiner Persönlichkeit belebt. Die Freundschaft mit Károly Kerényi, dem bekannten Religionshistoriker hat dem Maler die psychologische und klassisch-philologische Reife zur Neigung zum Mythos gewährt; diese Freundschaft hat dem Maler lange Jahrzehnte geholfen, ein Weltbild zu gestalten. In der Einleitung charakterisiert Gyula László die unterschiedlichen seelischen Beschaffenheiten der beiden Gesprächspartner mit dem dionysischen und apollonischen Gegensatz. László Vinkler übernimmt die dionysische Rolle und er führt den Leser durch das Gewebe seiner Laufbahn, wäh­rend er immer darauf hinweist, wo sich der dionysische Aspekt entweder im Inhalt oder in der Form geltend gemacht hat. Dies gelingt ihm u. a. auch darum, weil er Verfasser eines eigenartigen Essays ist, in dem er die Wirkung des Alters in der Biographie der Meister verschiedener Epochen untersucht. Der Dialog übergeht das Problem des Verhältnisses zwischen dem naturwissenschaftlichen Weltbild und dem Mythos nicht. Vinklers Meinung nach sind die Gestalten der Mythologie die klas­sischen Modelle des „genetischen" Wesens des Menschen. Vinkler sagt, die Darstellung der my­thischen Gestalten riefe nicht die vergessene sondern die unvergeßliche Vergangenheit hervor. Der Mythos sei die Quelle der Selbsterkenntnis, die griechische Mythologie eine universelle bildliche Sprache, die als Quelle genützt werden könnte. 410

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