A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 2. (Szeged, 1974)

Die VII. Archäologische Konferenz in Szeged - Kőhegyi, Mihály–Marcsik, Antónia: Das sarmatische und awarische Gräberfeld von Mélykút

Schwester (Grab 22) enthielt nur ärmliche Beigaben. Ihr Kind (Grab 11) ist früh ver­storben. Das vermutliche Elternpaar dieser grösseren Familie und ihre Abkömm­linge sind an Abb. 3 veranschaulicht. Die Gruppe A/3 (Abb. 4) wird von sieben Gräbern gebildet, die sich chrono­logisch in zwei Blöcke teilen. Die Eltern sind durch das Männergrab 37 und das Frauengrab 36 vertreten. Beide sind betreffs der Beigaben armselig (beim Mann: Eisenmesser, Eisenschnalle, Tierknochen; bei der Frau: Scherben, Tierknochen). Die Frau wurde in einem dickwandigen, engen Sarg bestattet. Ihr einziges Kind liegt in dem mit Beigaben reicher ausgestatteten Frauengrab 38/a. Das Grab 38/a und der vermutliche Vater bilden dem Anschein nach das zweite Elternpaar, von dem vermutlich das Kind im Grab 38 sowie die Frauengräber 31, 39, 40 abstammen. Diese Abb. 4. letzteren drei Gräber bilden die Gruppe A/4, also den zur Gruppe A/3 gehörenden, jedoch chronologisch sich absondernden, zweiten Block. Alle drei haben ein hohes Alter erreicht, doch waren sie nicht verheiratet. Deshalb wurden sie miteinander, am Rande der Familie, mit einer armseligen, vor allem auf Hausarbeit hinweisenden Beigabe (Spinnwirtel) bestattet. Die Abgesondertheit dieser kleinen Gruppe ist nicht ganz berechtigt, da sie ja die Kinder der Personen in Grab 38/a, bzw. die Enkel­kinder des Elternpaares des Grabes 36 und 37 waren. Die mit В bezeichnete Grossfamilie lag östlich der Grossfamilie A, ebenfalls entlang der Achse NNW-SSO und kann auf fünf kleinere Einheiten (Familien) getrennt werden. Die Gruppe B/l besteht aus einem einzigen Grab, doch lagen in ihm zwei Personen bestattet. Bei den Füssen der maturen Frau in entgegengesetzter Orien­tierung lag das Skelett eines kleinen Kindes (Grab 16/a). Südöstlich der vorangehenden Gruppe erstreckt sich etwa in einem Abstand von 17 m die Gruppe B/2 (Abb. 5.) Das Grab 25 der aus acht Mitgliedern bestehen­den Familie liegt an einer Zentralstelle und trägt einen entschieden mongoliden Cha­rakter. Auf dem Foramen occipitale magnum ist die Spur eines künstlichen Ein­griffes zu sehen. Seinen Charakter als Stammeshäuptling deutet die aus Bronzeblech erzeugte Gürtelgarnitur an. Im Gräberfeld verfügt allein er über eine oblonge gol­dene Zopfklammer. Von den zwei Streitäxten des Gräberfeldes ist das eine Stück gerade aus diesem Grabe zum Vorschein gekommen. In dem von ihm rechts liegen­123

Next

/
Oldalképek
Tartalom