A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 2. (Szeged, 1974)
Die VII. Archäologische Konferenz in Szeged - Kőhegyi, Mihály–Marcsik, Antónia: Das sarmatische und awarische Gräberfeld von Mélykút
den Grab 14 lag eine junge Frau. Das Grab ist zufolge des aus Goldblech gepressten Anhängers das reichste Frauengrab des Gräberfeldes. Es ist kaum zu bezweifeln, dass in den beiden Gräbern Eheleute gelegen haben. Nachkommen hatten sie jedoch keine, denn bei den übrigen Skeletten des Gräberfeldes konnten kein einziges mal mongoloidé Merkmale gefunden werden. Zwei Frauen (Grab 34 und 30), zwei Männer (Grab 19 und 33) und ein in jungem Alter Verstorbener waren Geschwister der Frau mit dem goldenen Ohrgehänge (Grab 14). Der geschnitzte Nadelhalter, Spinnwirtel und Spinnreifen (die beiden gemeinsam!) des Frauengrabes 34 sind erwähnenswert. Ihr Bruder (Grab 19) hatte einen Bronzeblechgürtel. Die Verzierung der gegossenen Schnalle der Tasche zeigt zwei Tiergestalten. Pfeilspitzen — insgesamt drei — lagen im Gräberfeld bloss in diesem Grabe. Die Mutter der sechs Geschwister ist uns unbekannt. Das Grab ihres Vaters (Grab 23) wurde bereits früher gestört und ihre Beigaben (falls solche vorhanden waren) wurden mitgenommen. Die Gruppe B/3 besteht aus 7 Mitgliedern. Die Ehefrau des Mannes mit dem Bronzeblechgürtel des Grabes 26 wurde in Grab 41 bestattet. Ihre drei Kinder in den Frauengräbern 27 und 28 sowie im Männergrab 42 haben die Eltern im Halbkreis umnommen (Abb. 6). Die beiden Frauengräber gehören zu den reichen. Insbesondere das aus fünf runden gepressten Platten bestehende Halsschmuckstück des Grabes 28 verdient unsere Aufmerksamkeit. Die einzelnen Platten wurden, um sie auffädeln zu können, mit kleinen Ösen versehen. Der in Grab 42 bestattete Bruder hatte eine Blechgürtelgarnitur und eine Tasche als Beigabe, in der er sein Feuerzeug (Feuereisen, Feuerstein) gehalten hat. Der Mann und die Frau der Gräber 43 und 44 124