A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 1. (Szeged, 1971)

T. Knotik Márta: Kreuzsticharbeiten mit Haarstickerei in der Südtiefebene

auf drei vereinfacht wurden dadurch, dass die zwei Grundstiche beider kleinen Kreuze nur mit einzelnem Deckstich überkreuzt wurden. — Ungefähr die Hälfte der Stücke von Makó und Vásárhely sind mit einfacher Kreuzstichstickerei gestickt. Die Muster sind symmetrisch, aber nicht regelmässig. Dasselbe bezieht sich auch auf die Färbung der Muster. Neben der charakteristischen rot-braune Farbenkomposition brauchte man noch Gelb und Blau. Die Überzahl der gestickten Kissenränder Makós und Vásárhelys ist braun, aber gibt es noch blaue, gelbe, sogar auch bunte Stickereien. Die gestickte Oberfläche der Kissenränder zeigt im allgemeinen ein stehendes Rechteck, während dieselbe auf den Vásárhelyer und Makóer Stücken aber in einer liegender Rechteckform erscheint. Die Stickereiarbeit wurde natürlich auf dem Leinwandstück vorher, als es zum Kissenbezug zusammengenäht worden ist, angefertigt. Die gestickte Leinwand hat man endlich schmal einge­säumt, dann bei der Hälfte zusammengefaltet und die zwei kürzeren Seite der anfeinander liegenden Leinwandrechtecke mit Haarfaden zusammengebunden. Den Gebrauch dieser Kissenbezüge mit haargestickten Kissenrändern, die annehmlich im Laufe des 18. Jhdts gestickt worden sind, hat die am Anfang des 19. Jahrhunderts verbreitete weisse Bettwäsche ausgedrungen. Die aufbewahrten Kissenränder lieferten uns eine dicke und reiche Stickereiart über. Obleich die gestickten Kreuzsticharbeiten sich dem Ganzen unserer volkstümlichen Stickereikultur orga­nisch anpassen, bilden doch innerhalb dieser die Stücke von Orosháza mit ihrem Muster, ihren brei­ten Trennreihen, und ihrer rot-braunen Farbenkomposition sowie als auch mit der eigenartigen Kreuzstichvarietät (szálánvarrott) eine charakteristische Gruppe der ungarischen Volksstickerei. 210

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