A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)
Individuen befanden sich in die Erde zurückgezogen im Jahre 1964 bei Algyő. Die von den Karpaten herabgeschwemmte und auf dem Inundationsraum angesiedelte Helicigona banatica ist das ganze Jahr hindurch in dürren Eichenblättern eingerollt zu befinden — wie meine Beobachtungen von 1967—69 bestätigen. Die vorgeführten Arten benützen zum Zurückziehen die infolge der Boden austrocknung in den Bettseiten lehmsandigen Charakters entstandenen Spalten. In Tiszaszalka (an der Oberen Tisza) beobachtete ich Succinea putris-Exemplare, an deren Sohlenende ein weisses Häutchen zu sehen war. Diese Tiere brauchen ihre Sohle mit Kalkhäutchen um die Gehäusemündung nach Zurückziehen zu verschliessen. Der grössere Teil der Schnecken arten befindet sich auf dem Boden, der kleinere Teil aber (die Pflanzenfressenden und die von gemischter Nahrung lebenden Arten) auf Pflanzen, oft 1,5 bis 2 m über dem Boden. Diese Erscheinung kann nicht jedenfalls mit der Nahrungssuche erklärt werden. In Weidengebüschen auf unbedecktem Boden kommt oft eine Inversion der Lufttemperatur vor. Es besteht darin, dass die Luftschicht unvermittels über dem Boden dürrer ist als die Luftschicht unter den Büschen. Juli 1967 fand ich in Bagiszeg 70 Prozent der Exemplare von Succinea putris bei einer Höhe von 1,5 bis 2 m in mit Clematis und Humulus dicht durchwebten Weidengebüschen. Auf Rubus-, Urtica- und Salix-Blättern, bzw. dem Stamm derselben Bäume fand ich die Vitrea cristallina, Fruticicola fruticum, Monachoides rubiginosa, Helix pomatia-Arten auch in anderen Jahren. Nach Regen oder reicher Taubildung lassen sich — nach meinen Beobachtungen — die aufgeführten Arten entweder herabfallen oder kriechen wieder auf den Boden zurück (z. B. blieben am Tage nach dem Sammeln nur 15 Prozent der Succinea /wfrä-Exemplare nach Sprühregen auf den Büschen). Die überraschendste Erfahrung habe ich nach dem Abziehen des Sommerhochwassers im Jahre 1965 bei zwei Gelegenheiten gemacht: bei Csongrád 10 Tage und an der Maros, 2 km von der Mündung entfernt 14 Tage nach dem Abziehen des Hochwassers. In beiden Fällen liess die Überschwemmung nur wenig Schlamm in einer Dicke von 1 bis 2 cm zurück. Aus dem Schlamm ausschlüpfende Schnekken konnte ich in der folgenden Anzahl der folgenden Arten beobachten: bei der Maros: Succinea oblonga 2 Tiere, Monichoides rubiginosa 1 Tier, bei Csongrád: Succinea oblonga 1 Tier, Succinea pfeifferi 3 Tiere, Zonitoides nitidus 1 Tier. Die Sommerüberschwemmung hat den Inundationsraum ungefähr eine Woche lang bedeckt. Man kann sich vorstellen, dass die Schnecken, nachdem ihre Gehäusemündung durch ein Kalkhäutchen verschlossen wurde, eine kurzdauernde Überschwemmung in den Spalten des Lehmbodens in einem winterschlafähnlichem Zustand ertragen. Das Kalkhäutchen sichert einen Schutz eine kurze Weile gegen das Wasser. In gleicher Zeit fand ich aber nie eine einzige lebende Schnecke auf den Gebieten, die infolge mehrerer, langdauernder und unmittelbar einander folgender Überschwemmungen mit Wasser länger bedeckt waren. (1966 bei Csongrád und im Inundationsraum der Körös.) Die Erfahrung, dass manche Schnecken die Wasserdeckung überleben, bestätigen auch die 4—6 Wochen nach dem Wasserabfluss beim Eierlegen beobachteten Tiere. 96