A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)

schlage an der Seitenwand der Küche von der Speisekammer her. Beim Fuss der Gewölbe steht ein grosser irdener Topf, in dem Wasser gehalten wird. Unter dem Rauchfang häuft man im Winter den Heizstoff für den nächsten Tag: Reisig, Heu, Rüttstroh, Maisstroh und Rohrabfälle. Da die Speisekammer (kamra, manchmal auch pince genannt) sich als eine altgewohnte Lebensmittellagerstätte erweist, ist ihre Einrichtung stets von der wirtschaftlichen Lage, bzw. der Anzahl der Familie abhängig. Einem Instmanns­haus gehörte keine Speisekammer an; für die Dinge eines Zwergbesitzers oder Kleinpächters genügte eine kleine Kammer ungefähr 2,5 mal 3 Meter, ein mit Wagen und Pferd versehener Landwirt oder ein Kleinbauer Hess aber sich mindestens eine 5 m breite Speisekammer bauen. Als einen bemerkenswerten Charakterzug des Tápéer Bauers soll man erwähnen, dass er einen Aussenstehenden in sein Zim­mer freundlich hineinführt, aber ihn in seine Speisekammer nicht sehr gern hinein­treten lässt, auch wenn der Besucher sonst kein Unbekannter sei, sondern z. B. ein Ethnograph, der übrigens im Hause als ein gewöhnlicher Gast empfangen wird. Der Tápéer Mensch ist der Meinung, dass Unbefugte seine Speisekammer — sei darin Frucht und Kram wenig oder mehr befindlich — nicht zu besichtigen haben. Unabhängig davon, wie grosses Ackerfeld die Familie im Besitz hat, oder pachtet, erweist sich in der Kammer als der grösste Speicher der aus Brettern zusam­menbastelte Kornspeicher (hambár). Da in Tápé selbständiger Getreidespeicher im Bauernhof üblich nicht gebaut wurde, — nur zwei Grosslandwirte von dem Ende des vorigen Jahrhunderts hatten solches Gebäude auf dem Grunde im Dorf — sollte man im allgemeinen den gesamten Weizenertrag der Landwirtschaft in der Speisekammer lagern. Im Dachboden stapelte man nur die Kukuruz auf. So ist es Innenraum der Speisekammer: Kornspeicher (búzáshambár), Holztröge, Siebe u. a. 174

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