A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1970. 1. (Szeged, 1970)
Interieur: die sog. „heilige Ecke" (szentsarok) mit der Eckbank die blaue, mit roten Blumensträussen verzierte Seite der kleinen Truhe wurde auch die Jahrzahl der Verfertigung angemalt. — Nach allgemeiner Erfahrung bewahren die Tápéer Familien die von vorigen Generationen geerbten Möbel ziemlich lange auf, aber eben im Interesse der Benutzung werden die Möbel häuslich oft umgemalt und repariert so dass ihre originale Verzierung manchmal kaum zu bestimmen ist. Zur Zimmereinrichtung 20 zurückgekehrt soll man der Reihe nach die Lagerstätten — von welchen die erste in der folgenden Ecke, nach der Truhe, bzw. dem Schubkasten steht — vornehmen. An die hintere Wand, also der Seitenbank gegenüber stellt man im allgemeinen zwei Betten. Die älteren Lagerstätten sind mit höheren Beinen versehen, deshalb nennt man es neulich auch „Stelzenbett" (gólyalábú ágy). An der Ecke der hinteren Wand von der Strasse her steht also die erste Lagerstatt oder erstes Bett (első nyoszolya oder első ágy). Diesem folgte das zweite Bett. Diese „Stelzenbetten" waren mit turmhaft hochlehnigem Kopfende (févaj 'fejalj') angefertigt. Auf die Rahmenbretten dieser Betten stellte man je ein Lattengerüst (koleda), damit es erhöht wurde, und auf das Lattengerüst legte man die Decke und mehrere, mit Feder gut ausgefüllte Kissen. Der Hüllenrand dieser Zierkissen ist mit einer eigenartigen Lochstickerei verziert und um die Stickerei zu hervorheben wird unterjedem Lochmuster je ein Kattunstreifen von verschiedener: roter, blauer oder gelber Farbe hineingezogen. Mindestens 4 solche Zierkissen (fővetős 'fölvetett' párna) befanden sich auch in dem Heim einen Armbauers, das nur aus einem 20 Bei der Behandlung der Einrichtung haben wir die Beschreibung von Imre Molnár, „Egy tápai parasztház és berendezése az 1930-as években" gebraucht, die einen Teil seiner ethnographischen Preisschrift von 1964 bildet. Ethnographisches Archiv des Móra-Ferenc-Museums. 164