A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)

Garam, Éva: Die spätwarenzeitliche gelbe Keramik

Töpfe. (Abb. 1.) Die charakterischste Form der dünnwandigen gelben Keramik ist der birnförmige, ovale oder rundliche, breitfüssige Topf, auf deren Seite sich ein Ringhenkel befindet. 68 Prozent der behandelten Ton ware gehört in diese Gruppe, aber wir nehmen an, dass auch die 20 bezeichnungslosen Gefässe hier­her einzureihen sind. Ein grosser Teil von diesen stammt nämlich aus slowa­kischen Gräberfeldern, von denen die originelleren Stücke ausgehoben veröf­fentlicht wurden. Wenn wir auch die bezeichnungslosen Gefässe zu den Hen­keltöpfen nehmen, so bildet 75 Prozent der Gefässe diese Gruppe. 25 Prozent (67 Stücke) verteilt sich unter den übrigen 10 Formgruppen, von denen das Krügel, der Henkeltopf mit zylindrischem Hals und der Topf sind Einzelstücke, aber auch die öfter vorkommenden Flasche und das Tüllengefäss erreichen da 8 Prozent nicht. Eine Zusammenstellung und Aufteilung von ähnlichem Charak­ter hat natürlich auch Bialekova gemacht, aber sie hat zum Teil wegen der Einreihung der breitwändigen Flaschen in die dünnwandigen Gefässe, zum Teil wegen der — besonders aus dem ungarischen Gebiet — nicht vollkommenen Ma­terialsammlung abweichende Angaben geliefert. Die gelbe Keramik hat sie z. B. nur aus 57 Fundorten gekannt, mit eingerechnet auch jene Fundorte, woher nur breitwändige Flaschen stammen. 3 Unsere Angaben sind auch bei der Einreihung der Gefässe in Gruppen abweichend, ich muss zwar bemerken, wir haben ne­ben den abweichenden Zahlangaben, mit Ausnahme der Flaschen, im Verhält­nis übereinstimmende Angaben bekommen. Wie ich es schon erwähnt habe, kommen die gelben Gefässe aus Gräbern hervor, sie sind aber in den Männer-, Frauen- und Kindergräbern nicht in der selben Lage zu finden. Da wir das Geschlecht von nur wenigen Gräbern mit gelber Keramik kennen, um das Mass der Verteilung beruhigend klären zu können, wurde es also notwendig, das unbestimmte Geschlecht der Skelette zu bestimmen. Zum Ausgangspunkt habe ich angenommen, dass die fragliche Gefässe nicht aus Kindergräbern stammen. Nämlich, wenn auch das anthro­pologische Material eines Gräberfeldes fehlt, kennen wir doch die Kin­dergräber, denn sie wurden meistenfalls von den Ausgräbern bezeichnet. Die Scheidung habe ich mit Hilfe einer mathematischen, der sogenannten Zweimal­zwei-Tabelle gemacht, auf dessen Grund ich erfahren habe, dass das Verhält­nis, welches zwischen den bekannten Männer- und Frauengräbern besteht, ge­setzmässig ist. 4 Auf Grund dieser Gesetzmässigkeit habe ich durch Verhältnis­gleichung die geschlechtlich unbestimmbaren Gräber mit gelber Keramik ge­schieden, und als letztes Ergebnis habe ich die folgenden Zahlangaben bekom­men: Von dem gesammelten Material stammen 112 aus Männer-, 154 aus Frauen- und 10 aus Kinder-gräbern. (In Prozentverteilung war von den Ge­fässen 55 Prozent in Frauen-, 41 Prozent in Männer- und 4 Prozent in Kinder­gräbern untergebracht.) Dieses Verhältnis mit den ähnlichen Angaben der spät­awarenzeitlichen Gräberfelder verglichen, ist die niedrige Anzahl der in den Kindergräbern gefundenen gelben Gefässe auffallend. Diese Tatsache zeugt vom grösseren Wert dieser Keramikart im Gegensatz zu der handgeformten Grau­keramik. Von den gelben Gefässen wurden nur Henkeltöpfe vom allgemeinstem Typ in Kindergräber gelegt, und auch diese Gräber sind im allgemeinen in Gräberfeldern zu finden, in denen die Häufigkeitszahl der gelben Keramik hoch ist. Obenstehend wurde festgestellt, dass die gelben Gefässe in den Frauengrä­3 Bialekova, D., Op. cit. 71. 4 Garam É.: Doktorarbeit, 61—62. 154

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