A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1969. 2. (Szeged, 1969)
Nagy, Sándor: Über die Untersuchung der Längswälle in Jugoslawien
Bei dem Tor selber haben wir den Forschungsgraben auf dem Schanzgraben gezogen um festzustellen, ob es beim Tor auch einen Graben gebe oder nicht. An der Ostseite, wo die Erdfestungen sind, haben wir schon nach dem zweiten Spatenstich einen sterilen Boden erreicht. Hier hört der Schanzgraben auf; ein drei Meter breiter Weg führte durch die Schanze und wurde immer breiter als er unterwärts in den Graben ging. An der Westseite des Tores hörte der Schanzgraben nicht auf, sondern er wurde schmäler bis zu drei Meter und eine enge Brücke führte durch ihn. Wir haben an beiden Seiten des Grabens die Spuren von zwei-zwei, senkrecht in die Erde geschlagenen runden Pfählen gefunden. Die Entfernung der Pfähle voneinander war drei Meter, so daß die vier Pfähle beinahe ein drei Meter -großes Viereck gebildet haben. Zusammenfassend das Ergebnis der Ausgrabung, wir haben eine unwiderlegbare Antwort darauf erhalten, was dieser Erdwallabschnitt verteidigt hat. Da der Westgraben nicht unterbrochen ist, nur eine enge Brücke, einen Durchgang gehabt hat, ist es offenbar, daß auch dieser Schanzabschnitt das Innengebiet der Bácska (Васка) verteidigt hat, somit kann er keineswegs eine römische Schanze gewesen sein, wie es bisher, selbst noch in der nahen Vergangenheit behauptet wurde, weil er dem römischen limes gegenüber gewendet war. Den Erdwällen im Banat haben wir bisher noch nicht viele Zeit gewidmet, weil dieser Teil bei uns nicht so kompliziert ist und der größere Teil der Untersuchung sowie der Lösung dieses Edwallzuges, den Kollegen in Ungarn und Rumänien zufällt. In der Bácska schien die Untersuchung am Anfang der Geländebegehung viel komplizierter zu sein, wir haben aber mit systematischer Untersuchung vieles geklärt, sodaß wir für die völlige Lösung nur noch gewisse Zeit und materielle Unterstützung brauchen. Am Anfang sahen wir -gewisse Schanzen als separiert an, z. B. diejenigen bei Dunagárdony (Gardinovci) und Apatin unmittelbar am Donauufer. Wir nahmen also das Bestehen mehrerer Schanzsysteme an. Heute aber können wir ruhig behaupten, daß es nur zwei Schanzsysteme gibt: eine ältere, die „Kleine Schanze" und eine neuere, die „Große Schanze". Die „Große Schanze" beginnt, die schon bekannt, bei Novi Sad von dem Ufer des gewesenen Donauzweiges und endigt zwischen Csurog (Curug) und Bácsföldvár (Backo Gradiste), im Überschwemmungsgebiet der Theiß. Der römische Ursprung dieser Schanze ist nicht mehr streitig und die bei den Toren beendeten Ausgrabungen werden noch mehrere Details liefern. Es ist Tatsache, daß die „große Schanze" späteren Ursprungs ist als die kleine Schanze, weil sie die letztere in zwei Stellen durchschneidet; der Damm und der Graben der „großen Schanze" bleiben unversehrt, diejenigen der „kleinen Schanze" aber hören bei den Durchschnitten auf. Das Neue, das ich in meinem Bericht sagen kann ist, daß die „Kleine Schanze" kein allein stehender Wall ist, sondern die mittlere Linie eines aus drei Linien bestehenden Wallsystems, ähnlich denjenigen, die in Ungarn, Rumänien und auch bei uns im Banat bei der Donau enden. Daraus hinausgehend, ist die „Kleine Schanze" in der Bácska ein organischer Teil der oben erwähnten östlichen Erdwälle, die im Banat fortgesetzt werden. Die äußere Linie zieht sich unmittelbar am Ufer der Donau, am Rand des Überschwemmungsgebietes. Einen solchen Abschnitt haben wir zwischen Apatin und Szond (Sonta) bestätigt. Dieser hat einen Graben an der Donau, der andere Abschnitt zieht sich zwischen Kabol (Kovilj) und Dunagárdony (Gardinovci) am Rand des Überschwemmungsgebiets mit einem Gra136