A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1968. (Szeged, 1968)

Torgmayer, Ottó: Die Hauptfragen des Neolithikums der ungarischen Südtiefebene

Es ist die Proportion der Barbotinverzierung die sich unter den verschie­denen Verzierungsmetoden (roter Überzug, Bemalung, gezwickte Verzierung, Netzmuster, Barbotinverzierung, Schilfrohrabdrücke, Muschelspitzeindrücke, grobe oder feine Keramik) als determinabel erwiesen hat. Diese Verzierungsart fehlt nämlich auf dem Fundort von Gyálarét der nach den Radiocarbondaten als ältester betrachtet werden kann. Ebenfalls fehlten die Vincaartigen bikoni­schen Formen. Mitsamt dem Auftreten der Vinca-Typen können immer mehrere Gefässbruchstücke mit Barbotinverzierung nachgewiesen werden. Aufgrund die­ser Beobachtung versuchte ich die Fundekomplexe dem Proportionwachstum der Barbotinverzierung nach zu systematisieren. Aus den zwei Varianten der Barbotinverzierung (angesetzte Barbotin und die beschmierte bzw. Schlickwurf-Barbotin) erscheint die beschmierte Variante später, als die, an welcher kleine aufgesetzten Kugeln sind. Unter den jüngsten Fundekomplexen werden Vinca-Elemente nachgewiesen können, die zugleich auch die starken örtlichen Gründe der Vinca-Kultur bezeichnen. Hinsichtlich der Verteilung der Barbotinverzierung zeigen die Funde von der Umgebung von Szabadka (Subotica, Jugoslawien) ein ähnliches Bild. Unsere Behauptung wurde durch die Beobachtungen unterstützt, die während der Ausgrabung bei der Teil von Vrsnik angestellt wurden. Laut der Ausgrabungsleiter, während in der untersten Schicht die Barbotinverzierung fehlte, erhöhte sich die Zahl der Bruchstücke von solchartiger Verzierung in den jüngeren Schichten. Die spiraloide Bemalung tritt in Vrsnik in dem jüngsten Horizont auf, die eine charakteristische Bemalungstypus des Fundortes von Starcevo selbst ist. Auf diesem Fundort ist das Prozentverhältnis der Barbotin­verzierung über 30%, was auch das beweist, dass die Fundekomplexe, die mit spiraloider Bemalung kennzeichnet sind, sind jüngere als die bisher erschlossenen Fundekomplexe der Körös-Gruppe. Das chronologische Verhältnis der Körös­Gruppe mit dem gleichalten Kulturen Kleinasiens wird durch die östlichen Ver­bindungen der Protosesklo-Kultur bestimmen können. Die Frühphase der Körös­Gruppe kann also den oben erwähnten zufolge mit der Zeit von Hacilar VI. wahrscheinlich beinahe gleichaltrig sein. IX Die Frage der absoluten Chronologie untersuchend müssen wir das vor Augen halten, dass die mit absoluten Jahreszahlen ermöglichte Bestimmung sol­cher Fundekomplexe, die man mit der Praedynastischen Zeit parallelisieren kann, sich hauptsächlich auf Schätzungen begründet. Die Ergebnisse der Radio­karbon-Untersuchungen kann man aufgrund reiflicher Erwägungen nicht für allgültig betrachten. Diese Daten weisen auf eine Periode hin, die um 1000 Jahre älter ist als die Schätzungen, die durch traditionelle Methoden durch­geführt wurden. (Gyálarét-Szilágyi major 5332+ 100; [Bln. 75.], Hódmező­vásárhely Kotacpart 4693+ 100; [Bln. 115.], Katalszeg 4611+ 100; [Bln. 86.] mit einer Halbwertzeit 5^90 Jahren berechnet. Noch weitere Angabe gibt es von Dévaványa-Atyaszeg: 4640 Jahren v. u. Z.) Diese Jahreszahlen bestimmen in grossen Zügen die Lebensdauer der Gruppe, bzw. die relative Chronologie der untersuchten Fundorte zu einander auch wenn sie im absoluten Sinne des Wortes dem Kalenderjahr nicht entsprechen. Auf den von uns südlich liegenden Gebieten gab sich eine Möglichkeit zur 16

Next

/
Oldalképek
Tartalom