A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1968. (Szeged, 1968)

Torgmayer, Ottó: Die Hauptfragen des Neolithikums der ungarischen Südtiefebene

Bei der Bestimmung der relativen Zeitstellung unserer behandelten Kultur sind die neolithischen Schichtenfolgen in Griechenland (Mazedonien, Thessa­lien) von Schlüsselstellung. Nördlich von dem mazedonischen Gebirge bedeuten nämlich die gefundenen Gefässbruchstücke mit Zwickenverzierung allerorten den ältesten Horizont der Schichtenfolge, südlich von dem aber sind noch mehrere vorangehende Horizonte nachzuweisen. Der älteste Auftritt der Zwi­ckenkeramik kann in der Proto-Sesklo-Zeit beobachtet werden (Nea Niko­medeia). In der Vorsesklo Periode, die dieser Periode folgt, meldet sich die Zwicken­keramik selbstständig, doch sie ist von der Impresso-Cardium Keramik, die sich an mehreren Fundorten stratigraphisch auch jünger beweist, wohl abzusondern. Die Importkeramik der Sesklo Kultur (solid style) wurde in dem untersten Horizont der Teil von Karanovo gefunden, den man wahrscheinlich mit einer jüngeren Stufe der Körös-Gruppe parallelisieren kann. Wie wir schon gesagt haben, hatte die Vinca-Veselinovo Kultur in Jugoslawien bzw. Bulgarien der Zwickenkeramik gefolgt. Nur mit der Hilfe der heimischen Funde können wir diese Kulturen mit den thessalischen Schichten parallelisieren. Die eigenartigen porösbemalten Bruch­stücke der Szakálhát-Lebő Gruppe wurden nämlich unter den Funden des Otzaki I (Dimini III.) Horizontes erschlossen. Die Bruchstücke von solcher Prägung treten in Vinca selbst in der Vinca B-Stufe auf. Es ist also unzweifel­haft, dass der Beginn der Vinca A-Periode mindestens bis zum Beginn der Dimini-Periode zurückreicht. Diese Voraussetzung ist auch durch die Gefässe von Elateia befestigt, die zur Danilo-Kakanj-Kultur geknüpft den Anfang der Vinca-Kultur zwischen die Sesklo- und die Dimini-Periode legen. Aus den vorgeführten folgt sich, dass wir aufgrund der bisher zur Ver­fügung stehenden Daten die Spätphase der Körös-Gruppe mit einem Teil der Sesklo-Kultur parallelisieren können. Der Beginn der Dimini-Kultur ist wahr­scheinlich mit dem Anfang des mittleren Neolithikums der Süd-Tiefebene gleich­altrig. VIII Bezüglich der inneren Chrologie der Körös-Gruppe stand uns zur Ver­fügung sozusagen gar keine Angabe bis zu den letzten Jahren. Die Werke, die die innere Chronologie erforscht haben, erwiesen sich nicht für dauerhaft. Ihre Festsetzungen können keinesfalls auf die Körös-Gruppe bezogen werden. Da wir bis heute keine Teil-artige frühneolithische Siedlung in Ungarn kennen, haben wir zur Erklärung der inneren Chronologie eine eigenartige Methode gewählt. Voraussetzend, dass in einem Bezirk von etwa 30 km. Umfang die Siedlun­gen nicht gleichzeitig bewohnt waren, haben wir auf dem dicht besiedelten Marosmündungsgebiet an vier Körös-Siedlungen kleinere Ausgrabungen durch­geführt. Das Material, das in den geschlossenen Fundekomplexen (in den Gru­ben) gefunden war, wurde aufgrund der Verzierungselementen statistisch analy­siert. Während der Untersuchung des Materials (etwa 50 000 Gefässbruchstücke) es sich erwiesen hat, dass man einen Unterschied nicht nur unter den verschie­denen Fundorten erweisen kann - was sicherlich als keine örtliche Variante zu betrachten ist - sondern die Funde von mehreren Perioden auch innerhalb der einzelnen Siedlungen absonderbar sind. 15

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