A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 2. (Szeged, 1968)

Gazdapusztai Gyula: Chronologische Fragen in der Alfölder Gruppe der Kurgan-Kultur

Kiesmesser und die Perlen des unzweifelhaft in die Yamnaya —Kultur einzureihenden Grabes aus der Umgebung von Csongrád (Ausgrabung von K. Nagy) gehören aber zu dem Formenvorrat der Bodrogkeresztur-Kultur. Gleichfalls beachtenswert ist jene Karte, die uns über die Verbreitung der Funde der Péceler (Badener) Kultur seit 1956 zur Verfügung steht. Nach dieser ziehen die von Süden nach Norden vordringenden Péceler vor allem entlang der Theisslinie vorwärts und vermeiden die als Weidegründe geeigneten Ebenen des Alföld. Die Theisslinie wird hingegen von den Trägern der Yamnaya-Kultur als ein für ihre Lebensweise ungeeignetes Überschwemmungsgebiet unbesetzt frei gelas­sen. 3. Die vorläufige Analyse des anthropologischen Materials der Yamnaya-Kultur enthält gleichfalls Tatsachen, die zur Überlegung geeignet sind. Die Daten der untersuchten drei Skelette (ein Mann und eine Frau von Kétegyháza und ein Mann von Hortobágy—Kettőshalom) lassen uns erkennen, dass erwachsene Individuen mit robusten Staturen und markanten Gesichtszügen in den Gräbern lagen. Kör­perhöhe: die der Frau 160, die der beiden Männer von Kétegyháza 180, die des Mannes von Hortobágy aber 174 cm. Diese Daten stimmen mit den Daten der früher bekannten Gräber überein, die nicht von einem Anthropologen analysiert wurden. Solche Skelette, die auf eine auffallend hohe Statur schliessen lassen, fehlen schon aus dem Material der späteren Perioden, während wir auf solche eben in den Beg­räbnissen der Bodrogkeresztur-Kultur aufmerksam werden können. Zusammenfassend lässt sich also behaupten, dass das auf unser Gebiet eind­ringende Volkstum der Yamnaya-Kultur unser Alföld im III. Jahrtausend v. u. Z. erreicht haben wird. Hiernach sehen wir die westliche Expansion der frühen „Kurgan"-Elemente annehmbar, und zwar im Gegensatz zu der Auffassung von M. Gimbutas, der dieses Ereignis nur für die III. Periode zulässt. Das Eindringen vollzog sich am wahrscheinlichsten zwischen den Jahren 2500—2000. Das eindringende, die Yamnaya-Kultur tragende Volkstum von Viehzüchten wird wohl die für die Viehzucht geeigneten Landschaften des Alföld besetzt haben und verdrängte von diesen die Bevölkerung der Bodrogkeresztur-Kultur ( = Gruppe). Als Ergebnis dieses Angriffes werden wohl die Schätze der lokalen Bevölkerung in die Erde geraten sein (z.B. den Depotfund von Hencida). Auf den Gebieten, die von den auf den Ebenen des Alföld sich angesiedelten östlichen Hirten freigelassen worden waren (entlang der Theiss, das Donau —Theiss —Zwischenland) lässt sich mit dem Weitersickern in nördlicher Richtung des die Péceler (Badener) Kultur tragenden Volkes rechnen, welches Volk die für die Viehzucht weniger geeigneten Landschaften besetzt haben wird. Dieses Volk mag der Angriff oder die Einwirkung des die schnurkeramische Kultur tragenden, auf ostslowakischem, galizischem und ukrainischem Gebiet lebenden Volkes erreicht haben. Diese neuere Welle mag das Verschwinden derauf diesem Gebiet lebenden Yamnaya —Bevölkerung verursacht haben. Es ist nicht unmöglich, dass sich die Vereinigung der Träger der schnurkera­mischen Kultur mit einem Teil der von den Steppen stammenden Bevölkerung zum Teil hier vollzog, was den Angriff gegen die Balkanhalbinsel aus nördlicer Richtung zur Folge haben wird. In diesem Zusammenhang kann nicht Zufall angesehen werden, dass das ganze Alföld in den einleitenden Abschnitten der Bronzezeit sowohl von der Nyirséger Gruppe der Zóker Kultur und von der aus der Nyirséger Gruppe hervorgegangenen Hatvaner Kultur, als auch von der selbständigen Makóer Gruppe, die vermutlich südöstlichen Ursprungs ist besetzt wurde, da das Alföld von den von dort abgewan­derten Steppevölkern freige lassen wurde. In der Beurteilung all dieser Vorgänge 7* 99

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