A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1966-67. 1. (Szeged, 1968)

Szelesi Zoltán: Szegeder bildende Künstler in der Arbeiterbewegung

„Munkálkodjunk közre, megfelelő szervezkedés mellett azon, hogy Szegednek ősi talajába gyökeret vert erős művészete legyen." 36 Szelesi Zoltán SZEGEDER BILDENDE KÜNSTLER IN DER ARBEITERBEWEGUNG Die Verbindung der Szegeder bildenden Künstler mit der Arbeiterbewegung ist in der Agi­tationstätigkeit der nach dem Weltkrieg von 1914 aus Russland nach Hause zurückgekehrten un­garischen Kriegsgefangenen zu suchen. Géza Hódi (1881—1942) kehrte Sommer 1928 — mit seinem Kameraden Ágoston Kovács — aus dem Gefangenenlager von Tomsk mit den Ideen des Sozialis­mus nach Ungarn zurück. In Budapest hielt er einen Vortrag über die russischen Zustände, im Herbst kam er dann nach Szeged, um hier Parteiarbeit zu verrichten. Im Frühjahr 1919 wurde er Mitglied des in Kiskunhalas sich gebildeten Dirktoriums. Die Verrichtung der Angelegenheiten der Kunst und des Unterrichtswesens hat man ihm anvertraut. Von dem Szegeder Kunstleben hat er sich jedoch nicht getrennt, sondern blieb mit dieser bis zu seinem Emigrierung nach Wien in Verbindung. Die hier verbreiteten revolutionären Ansichten jener ungarischen Kriegsgefangenen, die die russische Sozialistische Revolution von 1917 durchlebt hatten und zu Kommunisten wurden wie Géza Hódi, dann die jener schon früher nach Szeged gelangter russischer Facharbeiter, von denen einer der vorschrittliche Bentián Eidus war, fanden hier im Kreise der bildenden Künstler unzwei­felhaft einen guten Boden. Aber die hiesigen Maler und Bildhauer wurden nicht nur durch sie akti­visiert, sondern anspornend wirkte auf sie auch die immer breiter werdende Organisation des Sze­geder Proletariates, die von aufgeklärten Arbeitern im Interess der Erringung der Freiheit des arbei­tenden Volkes ausgeführt worden war. Hier müssen wir von dem Szegeder Maler Lajos Károlyi (1877—1927) Erwähnung tun, der eine hervorragende Persönlichkeit in der Reihe jener hiesigen Künstler war, — die mit dem wider­spruchsvollen sozialen System unserer Zeit nicht einverstanden waren und den bestehenden Zuständen gegenüber Unzufriedenheit empfanden. Károlyi rechnete man zu den hervorragendsten Künstlern von Szeged. Er malte ausserordentlich viele Selbstbildnisse, von denen das asketische Angesicht des Tolstojanischen Künstlers auf uns herunterblickt. Nicht nur die Schönheiten der hiesigen Ge­gend wurden von ihm gerne dargestellt, in der hiesigen Umgebung fand er auch den Menschen, den leidenden. Seine Arbeitslosen und Betlerinnen vorführenden Bilder zeugen von seinen sich immer mehr verstärkenden sozialen Gefühlen. Ein grosser Teil seiner Schöpfungen befindet sich in dem Museum von Szeged. Wie die Vorbedingungen für den Sieg der Proletar-Diktatur in unserem Vaterlande auf dem ganzen Land und auch in lokaler Beziehung immer reifer wurden, so entwickelte sich stufenweise auch das sozialistische Gesicht der Szegeder Literatur, Musik und bildenden Kunst. Die am meisten Selbstbewussten unter unseren Malern und Bildhauern trachteten immer mehr danach, sich in einer Kollektive, zu vereinigen, die fähig sei die gemeinsamen Interessen zu erringen, um mit gemeinsamer Kraft die grundlegenden Erfordernisse des Aufschwunges der bildenden Kunst in Szeged bestimmen und sie erkämpfen zu können. Zuerst versuchten sie eine Kulturkommission, dann einen Künstlerrat zu bilden und endlich wurden sie in der Form der Fachgenossenschaft einig. In den ersten Tagen von März 1919 traten von ihnen viele in die sozialdemokratische Partie ein und im Rahmen dieser schlössen sie sich der Fach­genossenschaft der Geistigen Arbeiter an. Die Gruppe der bildenden Künstler in dieser Organisation legte bald einen wichtigen Antrag dem Volksrat vor. Ihr Vorschlag enthielt die Vorbedingungen für den Vorschritt unserer lokalen Malerei und Bildhauerei und zwar die Errichtung einer Künstler­kolonie, einer ständigen Ausstellungshalle, Wohnungen mit Atelliers und Kunstpreise. Von diesen Anträgen hat sich nur so viel verwirklichen können, was von unseren etwas Neues schaffen wollenden Künstlern mit vielen Kämpfen erfochten wurde. So etwas war unter anderem auch das Zustandebringen einer Szegeder Künstlerischen Freischule, was sich an dem Namen des Bild­hauers Sándor Gergely (1888—1932) knüpft. Von Gergely wurde eine solche künstlerische Freischule geplant, die nach seinen Worten „.. .nicht auf den Schablonen der Vergangenheit erbaut wird, mit verknöcherten, ausgetrockneten akademischen Lehrern an der Spitze, sondern mit jungen, begeis­terten Menschen, die sich für die Kämpfer der jetzt entstehenden neuen Renaissance fühlen". Das Interesse für die Mitte Mai eröffnete Freischule widerspiegelt sehr gut die Tatsache, dass sich mehr als hundert Schüler kaum in einer Woche zur Aufnahme meldeten. 36 Tardos-Taussig Ármin: Szeged művészete, ami nincs. (Garasos alamizsna és előkelő kö­zöny.) SzH 1910. jún. 5. 185

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