A MÓra Ferenc Muzeum Evkönyve 1964-65. 1. (Szeged, 1966)

Juhász Antal: Die Deszker Bugsierer

Die Bugsierer wurden nicht mit Taglöhnen bezahlt, sondern für je eine Fahrt für das Bugsi­eren bis zum Transportziel nach Abmachung entlohnt. Ihre Entlohnung wurde auch durch die jeweilige Stellung und das Schwanken in der Nachfrage und im Angebot beeinflusst. Ihr Durch­schnittslohn war ungefähr doppelt so hoch wie der Tagelohn der Fuhrleute und machte sogar das Mehrfache des in der Landwirtschaft üblichen gewöhnlichen Tagelohnes aus. Bei der Beurteilung ihrer Entlohnung ist in Betracht zu ziehen, dass sie beim Bugsieren während 12—15 Stunden be­sonders im Falle eines Unwetters eine sehr schwere Arbeit verrichten mussten. In den 1930-er Jah­ren ist es oft vorgekommen, dass die Schiffbesitzer mit den Deszker Bugsierern Verträge abge­schlossen haben. Der Vertrag sicherte für den Schiffbesitzer die ständige Arbeitskraft, den Bugsi­erern aber die Arbeitsgelegenheit und den im voraus ausbedungenen Lohn. Die Serben von Deszk haben ausser den Getreideschiffen auch Sandtransportschiffe, Schiff­mühlen, Hökerschiffe, Baggerschiffe, Lehmtransportschiffe, Fährschiffe, Flösse und mitunter auch Schleppen bugsiert. Zu den Szegeder Bauarbeiten wurde der für den Beton beötigte schotterige Sand und der Sand für den Mörtel früher von der Theiss und der Marosch, später nur von der Marosch transportiert. Dieser Transport des Flussandes hat in Szeged das Bugsieren mit Pferden bis zum Ende der 1930-er Jahre erhalten. In Deszk gab es am Anfang des XX. Jahrhunderts ungefähr 40 —50 Fuhrleute, die sich mit Bugsieren folgerichtig beschäftigten. Diese Beschäftigung hat sich oft von dem Vater auf den Sohn vererbt. Die Söhne haben im Alter von 13—14 Jahren die Kniffe dieser Arbeit angeeignet. Die bugsierenden Fuhrleute bildeten in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht nicht eine ein­heitliche Schicht. Seit dem Anfang des Jahrhunderts besassen die meisten Bugsierer —Familien auch Ackerland und die Strebsamen unter ihnen konnten sich während der Konjunktur der Sand­fuhren auch bereichern. Wohlhabendere Bugsierer haben 5—6, einigemal sogar 8 Pferde gehalten. Zuletzt vergleicht der Verfasser auf Grund der Daten der zur Verfügung stehenden Fach­literatur die Bugsierer von Deszk mit den Bugsierern anderer Landesteile. Antal Juhász 114

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