A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1960-1962 (Szeged, 1962)

Bálint Alajos: Kirche und Wohngebäude in mittelalterlichen Nyársapát

KIRCHE UND WOHNGEBÄUDE IM MITTELALTERLICHEN NYÁRSAPÁT (Vorläufige Mitteilung) Die noch im XVII. Jahrhundert zugrunde gegangene Gemeinde Nyársapáti (Abb. 1) befand sich in Donau—Theiss-Zwischenland auf einer Kette der zwischen Cegléd und Nagykőrös sich hinziehenden Sandhügelt. 1 Das Gebiet gehörte bis zum Anfang der 50-er Jahre dieses Jahrhunderts zu der Flur der Stadt Nagykőrös; heute ist der Ort eine selbständige Gemeinde. Das moderne Dorf wurde jedoch nicht auf der Stelle der alten Siedlung aufgebaut, sondern in der Nähe der heutigen Eisenbahnstation. Die mittelalterliche Siedlung befand sich hingegen in ungefähr 3,5 Km Entfernung von der Station. Das mittelalterlich Dorf befand sich auf dem aus der Landschaft zusehends sich erhebenden sog. Templom-halom "Kirch-Hügel". Der Hügel erstreckt sich annähernd in w.-ö. Richtung, der Hügel wird in derselben Richtung von einem Rinnsal durch­schnitten. Das Rinnsal ist im grössten Teil des Jahres vollkommen trocken und wird als Wiese benützt. Von diesem Gebiet (d. h. von 32,000 ha) wurde auch eine Kartenskizze mit Höhenlinien von 25 cm gemacht (Abb. 2). Als dieses ursprünglich als Weideland benützte Gebiet zum Zweck der Einführung einer intensiveren landwirtschaftlichen Kultur umgeackert wurde, hatte man am Anfang der 1920-er Jahre mit Traktoren gepflügt. Hierbei kamen viele Ziegel- und Wiesenkalksteinstücke und ausgebrannte Lehmanwurfstücke nebst verschiedenartigen Gefäss-scherben zum Vorschein. Im sommer des Jahres 1928 wurden von Dr. János Banner Probeausgrabungen an Ort und Stelle ausgeführt (s. die Fussnote Nr 2). Deren Ergebnis war, dass ein mit menschlichen Knochen gefülltes Ossarium aufgemacht wurde, und auch Teile der Grundmauer der Kirche und um diese herum noch 18 Gräber zum Vorschein kamen. Über die in den Gräbern gefundenen Schädel schrieb Dr. Lajos Bartucz eine Studie (vgl. Anm. Nr. 3). Unsere Ausgrabungen fanden mit Unterbrechungen zwischen 1948—55 statt. Die Arbeiten wurden von einer Arbeitsgemeinschaft ausgeführt. 1948 wurden die Grundmauern der bis dahin unbekannten Kirche von Nyársapát aufgedeckt (s. Abb. 3). Die Hauptachse der Kirche ist fast genau nö.-sw. gerichtet. Ihre Länge war 18,0 m, ihre Breite 10,25 m. 1 Mittelalter wurde dieser Ort anfangs zu Komitat Pest, später zu Komitat Külső­Szolnok zugerechnet. Der Name erscheint 1445 als Nyarasapath, 1450 als Nyarasapathy (vgl. D. Csánki: Magyarország történelmi földrajza a Hunyadiak korában) 'Die hist. Geographie Ungarns im Zeitalter der Hunyadis' (1890, I. 32). Die Bedeutung des Ortsnamens: 'Abtesdorf an Pappeln reich'. Es befand sich im Besitz einer adeligen Familie (vgl. Csánki, a. a. 0, 44). 112

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