A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1957 (Szeged, 1957)
Gazdapusztai Gyula: Einige frühbronzezeitliche Funde aus dem Theissgebiet
Nagyréver Denkmälermaterials gehalten (s. Anm. 26 u. 28). Nur die Ornamente des Krugbruchstückes von Szentes—Jaksorpart (Taf. XVIII, 4) zeigen Verwandtschaft mit einem ähniliehen Ornament eines. Grabgefässes aus dem Hódmezővásárhely— Kotacparter Freidhof vom Bodrogtkereszturer Typ (s. Anm. 17). Diese Beobachtungen können auch von der aufmerksamen Überprüfung des schon früher bekannten Fundmaterials unterstüzt werden. In unserer Arbeit konnten wir dieses Problem nicht in allen Einzeilheiten behandeln, nur haben wir auf die angeführten Quellenwerke aufmerksam gemacht, dessen Material das Gesagte rechtfertigen kann. Aus dem Vorgebrachten folgt, dass wir in unserer Mitteilung zwei Probleme behandeln konnten: teils die Herkunft des Denkmälermaterials vom Nagyréver Typ auf unserem Gebiet und seine Beziehungen zur Kupferzeit, teil die cnronologische Stellung dieser Gruppe. Nach unserer Auffassung, die mit den Anschauungen P. Patays über dieses Problem übereinstimmt, hat sich die Nagyréver Gruppe auf unserem Gebiet heraus gebildet. Ihre Urheimat haben wir wahrscheinlich in der nördlich der Körös liegenden Landschaft zu suchen und von hier aus dürften einzelne von ihren Zweigen auch auf die Landschaft zwischen den Flüssen Körös, Theiss und Maros geraten sein. Ihr Ursprung ist keineswegs in der lokalen kupferzeitlichen Gruppe von Bodrogkeresztur zu suchen, sondern in dem Fundmaterial der Glockenbecherkultur. In dieser Auffassung sind wir mit den neueren Ansichten von P. Patay einverstanden, die ausser den angeführten Daten auch von den Ergebnissen der Arbeit von N. Kalicz unterstützt werden (s. Anm. 30). Die lokale Bevölkerung unseres Gebietes mag von ihren ursprünglichen Sitzen durch Siedler der Nagyréver Gruppe verdrängt worden sein. Ein merkwürdiges Beispiel für diesen Vorgang wird wohl die Fundstätte von Hódmezővásárhely— Kotacpart sein. Hier kamen — wie schon erwähnt — neben dem scheinbar einer späteren Zeit angehörenden Bodrogkereszturer Friedhof auch die Siedlungsspuren ind ein Grab der Nagyréver Kultur zum Vorschein. Das Nagyréver Grab lag — nach Zeugnis der Kartenskizze des Fundortes — schon ausserhalb des Bodrogkereszturer Friedhofes und stand damit nicht in Verbindung. Es könnte daran gedacht werden, dass jene Eindringlinge, von denen die Urbevölkerung von hier verdrängt wurde die Siedler der Nagyréver Gruppe waren und dass der Friedhof von jenen deswegen aufgegeben wurde. Nur hypothetisch sei die Möglichkeit erwähnt, dass sich die von hier verdrängte Bevölkerung — da ja ihre Siedlung.in der Nähe des Friedhofes gelegen haben wird — an dem refugiumartigen Hunyadi-Hügel angesiedelt haben wird. Auf diesem abgeschlossenen Ort dürfte die Gemeinschaft noch weitergelebt und sich auf eigenen Wegen weiterentwickelt haben. In der Zeit des Eindringens der Nagyréver Gruppe erreichte ein fremder Eeinfluss auch von südlich — südwestlicher Richtung unser Gebiet. Diesen vertrat die Bevölkerung mit einer Keramik von Vucedol-Zóker Тру. Nach Zeugnis des Fundmaterials werden diese über unser Gebiet nur durchgezogen sein. Betreffs der Datierung der Fudnstücke vom Vucedol-Zóker Typ haben wir zwei Stützpunkte: der eine ist das Töpfchen von dem ersten Herd von Kökénydomb, der andere der auf der Siedlungsstätte von Hódmezővásárhely—Solt—Pálé zum Vorschein gekommene geschlossene Fund. Der erste bezeugt die Gleichzeitigkeit der Funde Vucedol-Zóker Typ mit denen von Nagyréver Туп Auf der zweiten Fundstätte wurde ein in die Siedlungsstätte der Perjámoser Gruppe eingebettetes geschlossenes Fundmaterial (Gruben) vom Vucedol-Zóker Typ gefunden. Eine ähnlich Absonderung beobachtete auch der Verfasser dieser Zeilen im Jahre 1955 im Laufe der Ausgrabungen, die neben dem Kovaes-Gehöft von Hódmezővásárhely—Gorzsa ausgeführt wurden. Hier ist nämlich eine Gesamtheit von Funden von geschlossenem Vucedol-Zóker Typ in der Nähe einer Abfallgrube, die Fundstücke der Perjámoser Gruppe enthielt, zum Voschein gekommen (vgl. Taf. XVIII, 1—3), ohne dass auch die geringste Spur eines Zusammenhanges zwischen den beiden Fundgruppen hätte beobachtet werden können. Nach unserer Auffassung lässt sich die Zeitdauer des Fundmateriels von Vucedol-Zóker Typ auf unserem Gebiet durch die angeführten Erscheinungen bestimmen. Wegen der angeführten Gründe und vor allem wegen der engen kupferzeit-' liehen Beziehungen glauben wir nicht, dass die Nagyréver Gruppe als eine ausgesporchen bronzezeitliche bezeichnet werden darf. Wir können sogar darauf hin91