A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1956 (Szeged, 1956)

Dienes István: Das Pferdegeschirr des Frauengrabes von Bordány (Kom. Csongrád) aus der Landnahmezeit

DAS PFERDEGESCHIRR DES FRAUENGRABES VON BORDÁNY (KOM. CSONGRÁD) AUS DER LANDNAHMEZEIT (Auszug) 1955 wurde das Material eines ungarischen Grabes der Landnahmezeit aus Bordány in Kom. Csongrád in unser Museum befördert. Im Grabe lag eine Frau von 55—60 Jahren mit den üblichen Pferdeknochen (Schädel-und Beinknochen) begraben. Vor unserer beglaubigenden Grabung wurde das Grab vollständig zerstört, von einem Teil der Beigaben fand sich keine Spur. In dem auf­gewühlten Erdreich fanden wir nur einen Armring (T. VIII. 4), eine Flasche dus Ton (T. IX. 1.), dann die Bestandteile des Pferdegeschirrs: zwei Steig­bügel (T. IX. 4—5), eine Trense mit Seitenstangen (T. IX. 3.), eine Gurtschnalle (T. IX. 2.) und mehrere aus Bronze gegossene an den Riemen des Geschirrs angebrachte Zierstücke (T. IV — VII. und T. VIII. 1—3.). Die letzteren zeugen mdt ihrem Formenreichtum (sechserlei) und dhrer Zahl (55 Stücke) dafür, diass wir es hier mit einem Pferdegeschirr vom Range zu tun haben, so dass es sich uns zu lohnen schien, das Fundmaterial dieses alleinstehenden Grabe® so­fort zu publizieren. Obgleich Beobachtungen während der Ausgrabung nicht gemacht werden konnten, ist uns die Rekonstruktion des Pferdegeschirres mit Hilfe der früher rekonstruierten Parallelen, besonders aber durch Einbezie­hung der Längenunterschiede der Nietnägel in die Rekonstruktion doch gelun­gen (Abb. 2.). Die reichgeschmückte Trense, der mit Beschlägen gezierte Brust­riemen, der einmalig umbundene Umlaufriemen stimmt im grossen ganzen mit jenen bekannten Arten des Pferdegeschirrs (als solche sind zu nennen: das von Koroncó, Hencida, Gyömöre usw.) überein, die das Ungartum noch aus Ost­europa mitgebracht haben wird.. Nur der Querriemen des Hinterzeuges zeugt vieleicht für eine Beeinflussung von selten jener a warischen Volkssplitter, die die ungarische Landnahme überlebt halben dürften. Das Grab liefert uns einen neueren Beweis dafür, dass das Pferdegeschirr der Frauen in der Landnahme­zeit — ähnlich wie auch bei anderen östlichen Reitervölkern — schmucker war als das der Männer, Schmucker wohl deswegen, weil sie das von ihnen be­nützte prächtigere Pferdegeschirr als Mitgrift bekommen haben dürften, wel­ches ihnen nach ihrem Tode auch in das Grab mitgegeben wurde. Es ist merk­würdig, dass ähliche reiche Pferdegeschirr-Beigaben im allgemeinen in allein­stehenden Frauengräbern gefunden wurden; diese Frauen dürften wohl zu wohlhabenderen Sippen mit vollnomadischer Lebensweise gehört haben. Дыренкова, Пережитки материнского рода у алтайских тюрков. СЭ. 1937. № 4. 18—45., — a matriarchátusra jellemző avunkulátusnak egy sereg maradványára mutat rá az altáji törököknél; А. Бернштам, Социально-экономический строй орхоно-энисейких тюрок VI—VIH векоз. Акад. Наук. СССР. 1946., — a matriolokális és patrioloká­lis elemek együttes előfordulásáról [165. o. ]., a matriarchátusnak még erős marad­ványairól [pl. а кыркызы = kirkizek-nél, 164. o.] tájékoztat. Ez utóbbira Erdélyi István hívta fel a figyelmemet), itt a férfiak idegen földön való elpusztulása is oka lehet, hogy sok nőt feltűnően gazdag útravalóval, sőt a nagycsaládfőt megillető helyre, a temető közepére (pl. Szeged-Bojárhalmon) temettek. Elképzelhető ugyanis, hogy a családfő korai halálával az öregebb és erélyes gazdasszony (különösen, ha főleg serdülőférfiak voltak családjában) maga vette át a vezetést és a nagycsaládot még egyideig össze tudta tartani (1. pl. M. Hermanns, Die Nomaden von Tibet. [Wien 1949] 225.). 53

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