Katona Imre: Parasztságunk életének átalakulása (A Gyulai Erkel Ferenc Múzeum Kiadványai 37-38. kötet. Gyula, Erkel Ferenc Múzeum 1962)

Die Umwandlung im Leben der ungarischen Bauernschaft Der Verfasser untersucht die Umwandlung im Leben des unga­rischen Bauernstandes vom wirtschaftlich —- gesellschaftlich •— kulturellen Gesichtspunkt aus. In der Periode des Feudalismus gab es zwar anfangs gewisse Unterschiede der Entwicklungsphasen zwischen der Leibeigenschaft des Ostens und des Westens, die 1 jedochweder schicksalshaft noch unüberwindbar waren, da die ungarische Bauernschaft im 15. Jahrhundert den höchsten europäi­schen Agrarstand der damaligen Zeit erreicht hatte, östlich von der Elbe dagegen schlug in der Periode der sog. 2. Leibeigenschaft die Entwicklung eine andere Richtung ein; dieser determinierende Faktor verlangsamte die Entwicklung und wirkte sich auf die spä­tere und ungleiche Aufhebung der Leibeigenschaft aus, infolgedes­sen konnten sich die Überbleibsel des Feudalismus halten und ver­wurzeln, und auch die Industrie entwickelte sich so langsam, dass ihre aufsaugende Kraft nicht in ausreichendem Masse zur Geltung kommen konnte. Die Zeit bis zum Jahre, 1945 stand im Zeichen des Übergewichtes des Grossgrundbesitzes, der verzettelten Kleinba­uern-Parzellen, des in Klassen gespaltenen Bauernstandes und des grossen Arbeitskräfteüberschusses in der Landwirtschaft. Die feu­dale Form der Bauernwirtschaft stand in unlösbarem Widerspruch zu den kapitalistischen Warenproduktionsverhältnissen. Die entscheidende Wendung trat zweifellos mit der Bodenvertei­lung im Jahre 1945 ein, die den Abschluss der unvollendeten bür­gerlichen Revolution bedeutete. Die neue Ordnung begünstigte die „untersten Kategorien" der Bauernschaft (Knechte, 'Tagelöhner, Zwergbauern) am meisten, die extremen Gruppen (Besitzlose und Kulaken) wurden im grossen und ganzen auf diese oder jene Weise liquidiert und im Verlaufe der Nivellierung die mittleren Gruppen • der Bauernschaft als Ganzes gekräftigt. Indessen konnte sich die moderne, mechanisierte, spezialisierte und rationalisierte Produk­tion im vorhandesnen engen Rahmen nicht entfalten: die überflüs­sig vielen Arbeitskräfte produzierten allzuwenig und viel zu teuer. Die grösstenteils selbständige, handwerksmässige landwirtschaft­liche Produktion, aufgebaut auf der Organisation der Familienar­beit, musste zwangsläufig auf die regional und betriebsmässig spezialisierte, mit der Grossbetriebstechnologie arbeitende Produk­tion umgestellt werden. Die Wissenschaft brachte — hauptsächlich

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