Gulyás Mihály: A baromfi-feldolgozás és a baromfikonzerv-gyártás története Orosházán (A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 12. Békéscsaba-Orosháza, 1987)

Bereits 1885 wurden nach frühesten Angaben 347 Tonnen Geflügel von der Bahnstation Orosháza abtransportiert. Dieser bemerkenswerte Erfolg hängt eng mit der Entwicklung der damaligen wirtschaftlichen und gesellschaftli­chen Verhältnisse, mit der Entwicklung des Produktionssystems zusammen. In immer größerem Umfange wird die Behauptung der Geschichtsschreibung anerkannt, daß zahlreiche Züge der kapitalistischen Entwicklung der Land­wirtschaft auf dem Wege des sogenannten Farm-Typs bei einigen Städten des Alföld (Makó, Kecskemét, Nagykőrös usw.) in der Wirtschaftsgeschichte feststellbar sind. Zu diesen Ortschaften gehört auch Orosháza. In Orosháza gab es praktisch keinen Großgrundbesitz, und der größte Teil der Umgebung wurde von Beuernwirtschaften von 15—20—50—100 Morgen Größe be­herrscht. Gleichzeitig mit dieser wirtschaftlichen Umwandlung, dem Ausbau von Straßen und Eisenbahn erschienen in Orosháza die ausländischen Geflügel­händler, die durch in- und ausländische Lieferungen die laufende Übernahme des auf den Markt gebrachten Geflügels sicherten. Die kaufmännische Tätig­keit der Geflügelhändler diente in erster Linie individuellen Interessen, spiel­te jedoch mittelbar auch eine wichtige Rolle in der Entwicklung des wirt­schaftlichen Lebens. Der Autor lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers darauf, daß der Geflügel­händler nur dann erfolgreich wirken konnte und kann, wenn die Züchter ausreichend Geflügel aufziehen. Aus eben diesem Grunde' eignet er der Geflü­gelhaltung von Orosháza und Umgebung eine große Rolle zu und stellt diese ausgehend vom Jahre 1820 detailliert dar. In einem gesonderten Kapitel beschäftigt er sich mit der Verbindung zwischen der Geflügelindustrie und den landwirtschaftlichen Großbetrieben. So gibt er einen Überblick über die durch die Geflügelindustrie geleistete Unterstützung. Weiterhin erwähnt der Autor die Zuchttiere (Stammzucht-), die Brüterei, den Vertrieb von Eintags­geflügel, den Gesundheitsschutz. Bei der Sammlung von Literaturangaben fand der Autor heraus, daß die Methode der Heizung von Geflügelställen mit frischem Stalldung — entgegen den Mitteilungen nach dem 2. Weltkrieg — nicht als Entdeckung der amerika­nischen Farmer anzusehen ist, da diese Heizungsmethode bereits 40 Jahre früher in der Ausgabe der Oroshazaer Zeitung vom 8. Januar 1899 vorgestellt wurde. Ausgiebig beschäftigt sich der Autor mit der Herausbildung des Geflügel­marktes und dessen Umwandlungen im Verlaufe eines Jahrhunderts. Bei der Darstellung jeweils einer Epoche arbeitet der Autor nicht ausschließlich mit geschichtlichen und wirtschaftsgeschichtlichen Darstellungen. Er betrachtet alles gleichzeitig mit den Augen eines Ethnographen, und dadurch kommen uns alle Beteiligten, die Gegenstände und die Arbeit der Menschen näher. Dies gilt somit auch für die Beschreibung des Marktlebens. Alle Marktbetei­ligten, so die Träger, Marktweiber, die Kleinhändler, die Großhändler und die Marktleute des Verarbeitungsbetriebes werden allesamt zu unseren Be­kannten. Den Anfang der betrieblichen Geflügelverarbeitung in Orosháza datiert der 158

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