A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 3. (Békéscsaba, 1974)

†Diószegi Vilmos: Galubenswelt der Tótkomlóser

Die Glaubenswelt der Tótkomlóser VILMOS DIÓSZEGI Die slowakische Bevölkerung von Tótkomlós siedelte sich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts am Süd-Alföld an. Der Autor strebte in seiner Studie eine vollkommene Aufsammlung der Glaubenswelt der Gemeinde an, schon im voraus mit der weiteren Ziel­setzung, die Entwicklung der Kultur, die Gleichheiten und Unterschiede der zum Großteil in ungarische Umgebung gelangten slowakischen Bevölkerung zu erschließen. In der Einleitung berührt er auch kurz die Rolle des Glaubens im Leben der Gemeinde, das heißt, ob in Tótkomlós zur Zeit der Aufsammlung von einer lebenden Glaubenswelt, von eingefleischtem Brauchtum, oder lediglich von Sachgut die Rede sein kann. Der Verfasser führt die Tótkomlóser Glabuenswelt sehr ausführlich, auf Grund von Sammlung vielseitiger Aspekte, durch volle wortwörtliche Wiedergabe der Glaubenssagen vor. Er beginnt mit den Naturerscheinungen, mit der Sonnen- und Mondfinsternis, mit der Verhütung von Naturkatastrophen, mit der Witterung, dann behandelt er die Personen mit übet menschlichen Kräften (mitmitke, Hexen, Geister, Schamanen usw.); schreibt gleicherweise über deren Ursprung, über ihre äußeren und inneren Zeichen, Handlungen, über ihr Vergessenheitgeraten. Der wertvolle Teil dieses Kapitels ist die etwas fragmenta­rische Aufsammlung von schon undeutlicher skizzierbaren übermenschlichen Wesen, die wahrscheinlich charakteristische Gestalten der slowakischen Glaubenswelt sind (ababinc, bet'ah, pifimuzik, topenec uws.). Der Autor widmet ein langes Kapitel der Beschreibung von Behexungen, dieses mit den bunten Geschichten der Gewährspersonen ergänzend, dann berichtet er über die Glau­benswelt, die mit der Geburt, mit der Wahl des Gatten, mit der Ehe, mit dem Tod in Ver­bindung steht, und die damit verknüpften Handlungen und magischen Sprüche. Genauso wie in unserer Bauerngesellschaft Sicherten sich auch die Tótkomlóser durch vielerlei magische Handlungen ihre Ernte, das Wohlergehen ihrer Tiere. Vielfältiges Ma­terial finden wir in der Studie über die mit der reichen Ernte von Getreide und Früchten, über die Vermehrung von Vieh und Geflügel, über dessen Ertrag und Gesundheit verbun­dene Glaubenswelt. Letztlich führt der Autor den mit der Nahrung — vor allem mit dem Brot —, mit dem Bauwesen und unter den Hausarbeiten den mit dem Waschen, mit dem Weben-Spinnen verbundenen Glauben, das Brauchtum vor. Nach Beschreibung der Glaubenswelt der Tótkomlóser betont der Verfasser im kur­zen Nachwort die Wichtigkeit der Vergleichsanalyse. Er stellt fest, daß einzelne Erscheinun­gen des vorgeführten Materials, über den slowakischen und ungarischen Volksglaubenskreis hinausgehend, beispielweise auf ukrainische und rumänische Analogien hinweisen. Ne­ben der Erschließung der interethnischen Differenzen und Identitäten hält er gleichfalls eine solche Volksglaubensforschung in Tótkomlós für notwendig, die auch Unterschiede die gesellschaftlichen, beziehungsweise nach Gesellschaften und Altersklassen, feststellen würde. 116

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