Ujváry Zoltán: Kultusz, színjáték, hiedelem (Miskolc, 2007)
Játék és maszk. Dramadkus népszokások II.
Spie Íund "Mas % * * * (Dramatische Voíksbrauche IL 539 Husar, der Pferdebirt, der Zigeuner und der Bettler auf. Beliebt waren auch die Szenen, in denen Frauen und Schwangere dargestellt wurden. Eine eigentümliche Gestalt aus den Genre-Szenen bei den Hochzeiten, die sich von den übrigen, die Vertreter anderer Nationen nachahmenden Vermummungen in gewisser Weise unterscheidet, ist der Türke. In den schauspielhaften dramatischen ungarischen Volksbräuchen mag die Darstellung des Türken im gesamten Sprachgebiet recht häufig vorgekommen sein und sie muss tiefe Wurzeln in der historischen Vergangenheit des ungarischen Volkes haben. Ein mit dem Soldatentum verbundenes spezifisches Ereignis erfüllten die Anwerbespiele (ung.: verbuváló játékok) mit Leben. Die vereinfachte und dramatisierte Darstellung der Hauptmomente des Anwerbens bringt die einstige Bedeutung dieses Geschehnisses zum Ausdruck und hinterliess jedesmal tiefe Spuren bei den Zuschauern. Der sich an die Anwerbespiele anschliessende Tanz liefert ein gesondertes Forschungsgebiet. Ebenso bedarf es weiterer Untersuchungen, um den Zeitpunkt und das Verbreitungsgebiet dieser Spiele festzusetzen. Die Verse sind aller Wahrscheinlichkeit nach auf eine Quelle zurückzuführen. Die Wirkung der Studentenliteratur muss hierbei unbedingt in Rechnung gestellt werden. Zu den beliebten Spielen bei der Hochzeit gehörten das Gerichtsspiel, die Scheinvollstreckung bzw. das Spiel vom Tod des Hahns, Hahnenschlagen (ung.: kakasütés). Diesbezüglich haben wir schon in Verbindung mit den Spielen zu besonderen Festtagen Beispiele angeführt. Und wir haben darauf hingedeutet, dass jene mit der Hinrichtung oder der Tötung endenden Spiele in Europa zum typischen Faschingsbrauchgut gehörten. Durch zahlreiche Beispiele ist der Zusammenhang zwischen den Hochzeits- und der Faschingsspielen belegt. Die Gerichtsspiele gingen von den Faschingsbrauchen zu den Hochzeitsbräuchen über. Dies war aller Wahrscheinlichkeit nach auch dadurch bedingt, dass die Hochzeiten hauptsächüch in der Faschingszeit gefeiert wurden. Der Übergang in einen anderen Brauchkreis kam aber nicht von ungefähr, wie dies die Funktion der Gerichtsspiele beweist. Bei den Tierverkleidungen auf der Hochzeit kam der Darstellung des Pferdes die grösste Bedeutung zu, doch es traten auch Bären-, Stier-, Schafsbock- oder Storchengestalten auf. Die Verkleidung als Pferd und Storch ist auf den Hochzeiten in der Grossen Ungarischen Tiefebene und in Transdanubien gleicherweise bekannt, während die Bärengestalt vorwiegend in den Dörfern der Grossen Ungarischen Tiefebene auftrat. Die Beispiele zeigen, dass der Bär vor allem zum Brauchgut der Spinnstube, des Faschings und an den Arbeitsstätten gehört und bei den Hochzeiten nur sporadisch erscheint. Der Storch, die einzige und in jeder Hinsicht beachtenswerte ornitomorphe Maske bei der Hochzeit, macht auf jene Beziehungen aufmerksam, aufgrund derer diese Maske aller Wahrscheinlichkeit nach bis auf eine noch vor der Landnahme des Ungarntums existierende Kultur zurückzuführen ist. Bei der Untersuchung der Hochzeitsspiele aus der jüngsten Vergangenheit oder auch aus den zurückliegenden ein bis zwei Jahrhunderten können wir ihre Funktion in erster Linie im Bereich der Unterhaltung und des Vergnügens festsetzen. Offensichtlich sind diese Spiele nach der Herausbildung der Zeremonien zu den Hochzeitsbräuchen übergegangen. Die Hochzeit stellt somit nur einen Platz und einen Anlass für die Schauspielerei und die Befriedigung der Lust am Spielen dar. Die ursprüngüche Funktion der Spiele tut sich uns in der Gesamtheit der Volkskultur auf. Im Verlauf so einer Untersuchung stellt sich heraus, dass sich im Hintergrund der heutigen spassigen Spiele der Kult unserer Vorfahren, der Agrarkult, der Fruchtbarkeitszauber, das Opferbringen sowie präventive und produktive Riten verbergen. Zoltán Ujváry