Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)
I. RÉSZTANULMÁNYOK - Wolfgang Brückner: Képhasználat és keresztes hadjárat a parasztság ellen a 13. században (Avagy a nácik Stedingenben)
Jugend und in deutschstämmigen Siedlungen Osteuropas solche Ideen erhalten? Sie stammen laut glaubhafter, weil stimmiger Wiener Privatüberlieferung aus der jugendbewegten Begeisterung jener Jahre für die neuen Kultspiele der an die Macht gekommenen Nationalsozialisten in Deutschland, wohin der frisch umgetaufte und über Kinderspiel promovierte Karl Haiding im Jahre 1937 durch einen schon in Berlin aktiven Wiener Nationalsozialisten in das Kulturamt der Reichsjugendführung der Hitlerjugend „berufen" wurde, wie die Familienüberlieferung lautet. Er betreute von dort aus zanächst die Zeitschrift „Spielschar" und dann für das Amt Rosenberg die Vierteljahresschrift der genannten „Arbeitsgemeinschaft für deutsche Volkskunde". Das damals über die lokalen Grenzen Oldenburgs hinaus in der volkskundlichen Literatur durch Text und Bild bekannt gewordene Thingstättenprojekt „Stedingsehre" war Anlaß und Auslöser für die programmatische Namensänderung von Paganini in Haiding. 1934 hatte sich zum 700. Mal das Datum der Schalcht von Altenesch gejährt, wo 1234 in den Weser-Marschen vor Bremen ein erzbischöfliches Kreuzfahrerheer die verleumderisch der Ketzerei verdächtigten aufsässigen Kolonisten blutig unterwarf. Schon das 19. Jahrhundert hat von der 600. Jahresfeier 1834 an diesen politischen Machtkonflikt früher Territorialbildung zu einem Kulturkampf mit Rom stilisiert. In solcher Tradition sahen sich nun die Haupt-Ideologieproduzenten des Dritten Reiches auf den Plan gerufen: der Chef des Reichssicherheitshauptamtes, Reichsführer des SS Heinrich Himmler, und der „Beauftragte des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP" Alfred Rosenberg, der Verfasser des NS-Erfolgsbuches „Der Mythus des 20. Jahrhunderts" (1930). 1934 wurden spektakuläre Gedächtnisfeiern an der Weser inszeniert. Sie standen in Parallele zu den von der SS 1934-1938 organisierten 4500 Steinsetzungen im sogenannten Sachsenhain bei Verden an der Aller, wo im Jahre 782 auf Befehl Karls des Großen 4500 Geiseln der aufständischen Sachsen umgebracht worden waren, die nun durch den Reichsbauernführer Walther Darrée zu germanischen Märtyrern einer „orientalischen" Religionspolitik gemacht wurden. Die Devise für die Stedinger Feiern lautete darum völkisch-national: „Lieber tot als Sklav". Sie wurde in einem parteiamtlich geförderten Weltanschauungsdrama für jährlich zu wiederholende Festspiele konkretisiert und dazu eine Weihestätte als begehbares Freilichtdorf und von Deichen aus überschau- und bespielbarer realistischer Riesenschauplatz erbaut, im Jargon der Zeit „kultische Landschaftbühne" genannt. 1934 war ohnehin das Jahr einer besonderen Euphorie der sogenannten Thingstätten-Bewegung zur Ausgestaltung des „nationalsozialistischen Feierjahres", gegründet 1933 vom Reichspropagandaminister Goebbels durch den „Reichsbund der deutschen Freilicht- und Volksschauspiele". Das Amt Rosenberg erprobte in Konkurrenz dazu 1935 ein Gegenmodell mit Hilfe der „Niederdeutschen Kultstätte Stedingsehre", nun ebenfalls „Thingplatz" genannt und als praktisches Beispiel von „Blut und Boden", nämlich als „Ehrenmal für die Kraft nordischen Blutes" gedacht. Die Grundsteinlegung fand 1934 in Anwesenheit von Himmler und Rosenberg statt. 1936 erließ der Gauleiter und Reichsstatthalter von Oldenburg eine Stiftungsurkunde, der die Bannbulle Papst Gregors IX. von 1233 mit dem Aufruf zum Kreuzzug gegen die Stedinger in Facsimile und in deutscher Übersetzung beigegeben war sowie die am 27.5.1934 in Altenesch gehaltenen Reden von Rosenberg und Darrée. Rosenberg formulierte danach u.a.: „Heiliges Land ist für uns nicht Palästina, sondern überall da, wo es von Deutschen mit dem Blute verteidigt wurde", darum hier nun die Thingplatz- und Weihestätten-Terminologie. Darrée wurde deutlicher gegen namentlich genannte Bankiersfamilien und die liberale „bauernfeindliche Profeorenschaft", die „sich an so wesentlichen Dingen wie diesen vorbeidrücken und lieber gar