Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)
I. RÉSZTANULMÁNYOK - Sofia Kovacevicová: A kép, mint a népi kultúra folyamatosságának bizonyítéka Szlovákiában
BILD ALS HISTORISCHER BELEG DER KONTINUITÄT DER VOLKSKULTUR DER SLOWAKEI SONA KOVACEVICOVÁ Die Ausgangspunkte meines Referats sind folgende: - auf der Grundlage der historischen Entwicklung die regionale Vielfalt und Buntheit der Volkskultur der Slowakei zu sondieren versuchen, - die bei einem Teil der Ethnographen überdauernden Ansichten von der geschlossenen und autochthonen Entwicklung der Volkskultur zu korrigieren, - über einseitige kunstwissenschaftliche Ansichten von der Geschlossenheit der Kultur der Handels- und königlichen freien Bergstädten Ungarns nachzudenken, - den Mangel an Belegen über den Charakter und die Entwicklung der Kultur des Alltags des Menschen in der Stadt und am Lande vor dem 19. Jh. zu ergänzen trachten. Aus der Menge von Belegen, die bei unserer mehr als zehnjährigen wissenschaftlichen Forschungsarbeit gesammelt wurden, orientiere ich mich nur auf einen in sich abgeschlossenen Teil und zwar auf reproduzierbare Tafelgemälde, die aus dem 15. und 16. Jh. stammen. In der Vergangenheit wurden sie im Zusammenhang mit dem Religionsinhalt und Funktionieren besonders im Stadtmilieu auf Grund der ästhetischen und eigenartigen Weiterentwicklung der europäischen Vorlagen bewertet. Selten wurde ihre breitere kulturelle, historische und Belegbedeutung in Betracht genommen. Zum Ausgangspunkt der Analyse der Vielschichtigkeit ihres Inhalts wurde die Erkenntnis von Ervin Panofsky, die im Jahre 1955 in der ersten Ausgabe seines Werkes : L'oeuvre d'art et ses significations (zweite Ausgabe Paris 1969) ausgesprochen wurde. Man kann nicht leugnen, dass beim Studium der Tafelgemälde folgende Umstände wichtig waren: ihr symbolischer Religionsinhalt, Tätigkeitsort des Autors, die Zeit der Entstehung der Werke und der Ort ihrer jahrelangen Wirkung. Aber für die Erkennung der Aufgabe, die sie im 15. und 16. Jh. im Alltagsleben des Menschen hatten, waren die Realien wichtig, die im vorderen oder hinteren Plan der Komposition angebracht wurden. Durch diese Realien haben nämlich die Maler das Milieu, für welches sie gearbeitet haben, und die abstrakten Gedanken der Glaubenslehre der Religion und der Ethik nähergebracht. Die Zeit, in der die präsentierten Werke entstanden sind, kann man in der Slowakei in breitet em Ausmass auch in Ungarn - als die Periode der Entwicklung der Renaissance- und der humanistischen Ideen charakterisieren. In dieser Zeit blühten besonders die Städte auf Grund des Erzreichtums der Natur und des damit zusammenhängenden Bergbaus, Hüttenwesens, der Handwerke und des Handels. In Gruben und Hütten arbeitete die örtliche Bevölkerung der mittleren gebirgigen Slowakei. Das Kapital war einheimisch (das Patriziat der Städte und der Adel - die Familie Thurzo) oder ausländisch (besonders die Familie Fugger von Augsburg). Die Prosperität der Städte hatte direkte Wirkung auf ihren Umbau und auf die Verbesserung des Wohnens,