Viga Gyula: Árucsere és migráció Észak-Magyarországon (Miskolc, 1990)

WARENAUSTAUSCH UND MIGRATION IN NORDOSTUNGARN (Auszug)

Herausbildung eines Städte- und Marktfleckennetzes an, die Arbeitsteilung zwischen den Landschaften bzw. das Zusammenwirken der verschiedenen Anpassungsformen in vielen Beziehungen kontinuierlich. Eine ähnliche Kontinuität wiesen auch die gesamte Raumstruktur der Messen- und Marktbereiche bzw. des Warenaustausches auf. Natür­lichen erfuhr das Eigentümerrecht mit Auflösung der Leibeigenschaft eine grundle­gende Veränderung und mit ihm auch die Möglichkeiten für den Handel. Die darauffol­gende bürgerliche Entwicklung hatte dann eine kräftige Differenzierung zum Ergebnis. In vielen Beziehungen können hier archaische Tätigkeitsformen und deren charakteris­tische Anordnung innerhalb der Struktur der gesellschaftlichen und gebietsmässigen „Arbeitsteilung nachgewiesen werden. Die Formen des Handels blicken in der Mehrheit auf eine grosse Vergangenheit zu­rück. So nahmen die Typen der produzierten Güter, die Traditionen der sich am Waren­austausch beteiligenden Individuen und Gruppen sowie die jeweiligen Anpassungen und die verschiedenen wirtschaftlichen Ansprüche allesamt die Formen des Austau­sches an. Auf gleich welcher Stufe der Warenproduktion waren Vielfalt und Farbigkeit sowie veränderliche Formen stets charakteristisch. Und es liegt kein Grund vor, Bezie­hungen im Warenaustausch vorauszusetzen, die starr und unveränderlich, allein von den Traditionen bestimmt gewesen sind. Zwischen den Formen des jeweiligen Waren­austausches existierten spezifische Zusammenhänge, die die typischen Faktoren der räumlichen Beziehungen sowie der gesellschaftlichen und gebietsmässigen Arbeitstei­lung widerspiegelten. In der Arbeit ist die Rede von organisierten und unorganisierten Formen des Wa­renaustausches. Die Fetstellung wird getroffen, dass in der untersuchten Region der Markt als die bedeutendste Form des herkömmlichen Handels galt. Er war die Bühne für eine wirtschaftliche Berührung zwischen Volksgruppen, die in der Landwirtschaft oder im Handwerk tätig waren. Zwischen der geographischen Lage der einzelnen Mark­torte, den für sie charakteristischen Warenartikeln und der Jahresordnung der Märkte lässt sich ein spezifisches funktionelles Beziehungssystem nachweisen. In der vorliegen­den Arbeit wird eingehend über die Funktionen und Formen der Märkte berichtet, so­wie später über die Rolle der verschiedenen Läden. Im zweiten Teil dieses Kapitels geht es um die Untersuchung zu den Tätigkeiten der verschiedenen wandernden Händler, wobei ihrer wirtschaftlich vermittelnden Tätigkeit zwischen dem Nordteil des histori­schen Ungarn und der Grossen Ungarischen Tiefebene besonders Augenmerk ge­schenkt wurde. Die Tätigkeit der Wanderer mit verschiedenerlei Waren wird kurz zu­sammengefasst; dabei gibt es Hinweise auf deren ethnische Zusammensetzung sowie darauf, dass einzelne Gegenstandstypen und Gerätschaften auch in ihrer Bezeichnung Erinnerungen an die Nation bewahren, dip sie herstellte bzw. damit handelte. Im letzten Abschnitt des Kapitels ist die Rede von den unmittelbaren und mittelba­ren Formen des Austausches mit einem Hinweis darauf, dass die unmittelbaren Aus­tauschformen zwischen den Landschaften mit unterschiedlichen Gegebenheiten recht lange bestehenblieben. Schliesslich fallen dann noch ein paar Worte über die Tätigkeit der Schmuggler, welche eine „Antwort" ganz besonderer Art auf die Trennung einst harmonisch zusammenwirkender Landschaften und Produktionsformen durch die künstlich gezogenen Landesgrenzeh nach dem Frieden von Trianon war. V. Im fünften Kapitel des Bandes werden die verschiedenen Transportformen be­schrieben, durch welche die produzierten Güter den Bewohnern anderer Landschaften zugeführt wurden. Im umfangreichsten Teil dieses Kapitels befasst sich:der Autor mit der Tätigkeit der Fuhrleute aus Nordungarn. Diese stellten eine ganz spezielle Vermitt­lerschicht dar, und sie besassen eine bestimmende Rolle im Produktenaustausch zwi­schen den Landschaften. Den historischen Angaben zufolge heisst es, dass sich schon während des 17./18. Jahrhunderts aus den Elementen leibeigener Fuhrleute eine spezi-

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