Viga Gyula: Árucsere és migráció Észak-Magyarországon (Miskolc, 1990)

WARENAUSTAUSCH UND MIGRATION IN NORDOSTUNGARN (Auszug)

Rohstoffen sowie mit den Produkten, die durch die Verarbeitung dieser erzeugt wur­den, untersucht. Die ausserordentlich abwechslungsreichen Holzarbeiten, das Fors­thandwerk, das Heimgewerbe sowie später dann die Manufakturen und der Bergbau sorgten dafür, dass sich die landschaftlichen Gegebenheiten immer deutlicher vonei­nander abzeichneten, und gleichzeitig unter den Landschaften mit abweichenden Vor­aussetzungen immer engere Beziehungen angesponnen wurden. Jahrhunderte lang gab es einen Handel grossen Ausmasses mit dem Holz aus dem Waldgebiet. Sowohl das Tannenholz aus den höher gelegenen Gebieten wie auch das Holz aus den Laubwäldern wurde in riesigen Mengen in das baumlose Flachland trans­portiert. Hierbei legte man die weitesten Entfernungen mit Tannenholz zurück, das häufig auf den Flüssen Vág, und Garam, oftmals auch auf der Donau, in erster Linie je­doch auf der Theiss transportiert wurde. Entlang der Flüsse entstanden spezielle Holz­plätze zur Beförderung des Holzmaterials. Hierbei spielten auch die ortsansässigen Fuhrunternehmen eine entscheidende Rolle. Die verschiedenen Holzgeräte und Holzgegenstände, die von den Bewohnern der Waldgebiete zum Verkauf angefertigt wurden und zu tausenden ins Flachland transportiert wurden, aufzuzählen, ist hier un­möglich. Neben der Vielfalt an Brettern, Holzschindeln, Daubengefässen, Leiterwagen und Leiterwagenteilen sowie Möbeln ist es vor allem recht lehrreich, den Weg jener Landwirtschafts- und Küchengeräte zu verfolgen, die eindeutig anzeigen, dass die Landvirtschaftsgeräte für die Bauern in der Tiefebene zu einem bedeutenden Teil von den Bewohnern des Hügel- und Berglandes angefertigt wurden. Zumeist wurden diese Geräte dann direkt gegen Getreide und Lebensmittel eingetauscht. Auch der Wandel in den Zentren und Ballungsgebieten des Holzhandwerks ist sehr lehrreich. Obwohl das holzverarbeitende Handwerk in dieser weiten Zone recht ver­streut vorkam, liessen sich die Sägeplätze in der Nähe der Nadelholzgebiete nieder (Vág und seine Nebenflüsse, Tal von Garam, Hernád und Gölnic.) Später konzentrierte sich das Holzhandwerk auf immer weniger Plätze: und dann in erster Linie in jenen Gegen­den, wo Wald und Gebiete mit Landwirtschaft aufeinandertrafen. Dies stand wiederum in Zusammenhang mit der Veränderung des Waldbestandes in den einzelnen Land­schaften. Während im ersten Drittel des 19, Jahrhunderts in einem Teil der Waldgebie­te, die seinerzeit die Rohstoffbasis darstellten, so in den Komitaten Liptó, Zólyom, Trencsén, Bars, Hont, Gömör und Szepes, infolge der Raubwirtschaft durch Waldro­dungen und durch die verarbeitende Industrie der Rohholzpreis um ein Vielfaches an­stieg, schlössen sich - in erster Linie infolge des Eisenbahnbaus - neuere Gegenden der holzverarbeitenden Industrie an. Ausserdem verlor die einst dominante Rolle der Na­delhözer immer mehr an Bedeutung, wohingegen auch in den Laubwaldgebieten starke Zentren der holzverarbeitenden Industrie entstanden. Im letzten Drittel des 19. Jahr­hunderts begannen dann die Marktaspekte immer mehr zu entscheiden, sodass - meist wegen Transportschwierigkeiten - frühere Holzzentren aus der Produktion verschwan­den. Dass in Ungarn die Organisiertheit des Heimgewerbes und seine Vermarktungs­möglichkeiten auf recht niederem Niveau blieben, dass sich beispielsweise ein Verlags­system nicht herausbildete, war nicht zuletzt eine Folge der - hier aufgezeigten - For­men der lokalen Spezialisierung. In diesem Kapitel wird auch näher auf die Vermarktung von Produkten aus dem „Waldgewerbe" eingegangen. Der Verkauf von Holzkohle passte sich vor allem der Tä­tigkeit der verschiedenen Eisenwerke (Hammerwerke) an, neben denen der Verbrauch durch die Schmieden und Haushalte von nicht beachtenswerter Bedeutung war. Um die Betriebe der Eisenindustrie bildete sich eine Schicht von Fuhrenternehmen heraus, die sich mit dem Transport von Holzkohle und anderen Neben- und Rohstoffen befassten.

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