Fischl Klára, P.: Ároktő-Dongóhalom bronzkori tell telep (Borsod-Abaúj-Zemplén megye régészeti emlékei 4. Miskolc, 2006)

IRODALOM

von Ároktő - neben der Lanze des Grabes Nr. 39 von Hernádkak - aus dem Schatz von Mende zum Vorschein gekommen ist, der von Tibor Kovács auf die Koszider­Periode datiert wird. 169 Während das Loch für die Befestigung der Lanze von Hernádkak seitlich - quer zur Klingenebene - zu finden ist, ist es auf den Stücken aus Mende und Ároktő in Richtung der Klingenebene. Die Lanzenspitze wurde in der Grube 1 von Schnitt 11 gefunden, die in 165 cm Tiefe anfing und bis zum Boden des Schnittes reichte. Nach alldem kann man sagen, dass das hier veröffentlichte Exemplar in den Nachlass beider Kulturen, die in der Siedlung von Ároktő nachgewiesen wurden, hineinpasst. Das andere aus der Siedlung geborgene vollständige Fundstück ist ein allgemein verbreitetes, am Ende leicht gebogenes Randleistenbeil (Nr. 64). Der Typ kommt ab dem frühesten Schatzhorizont 170 bis zu den Schätzen der Koszider-Zeit vor, 171 so kann auch dieser Fund in Ároktő mit keiner der beiden hier gefundenen Kulturen sicher in Verbindung gebracht werden. Im Inventarbuch des Herman Ottó Museums ist mit dem Fundort von Ároktő als Geschenk ein Dolch mit zwei Nieten und Mittelrippe (Nr. 533 172 ) als Streufund eingetragen, Nándor Kalicz hat es mit dem Fundort Mezőcsát-Pástidomb veröffentlicht. 17 In seiner Monographie über die Schwerter und Dolche in Ungarn unterscheidet Tibor Kemenczei 3 Varianten der Dolche mit zwei Nieten. 174 Die trapezförmige Griffplatte des Dolches von Ároktő ähnelt am ehesten den Schwertern und Dolchen mit der abgerundeten Griffplatte des Typs 1, seine genaue Analogie ist aber nicht bekannt. Die Schwerter und Dolche mit der gerade abgeschnittenen Griffplatte (Typ 2) und solche mit zwei großen und auf der Seite mit zwei kleinen Nieten (Typ 3) sind schon fernere Analogien. Der Typ mit zwei Nieten wird von Tibor Kemenczei ab dem Horizont von Hajdúsámson bis zur mittleren Hügelgräber-Periode datiert. Der Typ mit der abgerundeten Griffplatte scheint der früheste zu sein, obwohl neben den mittelbronzezeitlichen Stücken hier auch einige vorliegen, die auf den Anfang der ungarischen Spätbronzezeit zu datieren sind. Mehrere Dolche mit zwei Nieten wurden von Tibor Kovács im Gräberfeld der Hügelgräber-Kultur in Tiszafüred-Majoroshalom freigelegt, u.a. aus den Gräbern Nr. 135 und 252. 175 Der Fund aus Grab Nr. 135 ist länger als der von Ároktő und hat einen schmaleren 169 KOVÁCS 1975a, 43, Abb. 3/1. 170 Z.B.: Kömlöd (MOZSOLICS 1967, Taf. 1/3). 171 MOZSOLICS 1967, 64; NOVOTNÁ 1970, 36-37. Dem steht seiner Form nach das Stück von Oborin, ohne Begleitfund (NOVOTNÁ, 1970, Taf. 10/193) am nahesten. 172 P. FISCHL 2004, 7. kép 6. 173 KALICZ 1968, Taf. LXV1II/4. 174 KEMENCZEI 1987, 14-15. 175 KOVÁCS 1975b, PI. 12, 135-1; PI. 23, 252-2. Kopf, die Kopfform des anderen ist leider nicht bekannt. Ein Dolch mit einer ähnlichen Kopfform wie bei dem Dolch von Ároktő, aber mit drei Nieten, war aus dem Grab Nr. 99 auch dieses Gräberfeldes zum Vorschein gekommen. 176 Bei dem Dolch des Grabes Nr. 174 ist auch der Kopfteil beschädigt, man kann nur ahnen, dass er ebenfalls zwei Nieten hatte. 177 Nach alldem ist der Dolch von Ároktő auf die gleiche Zeit mit dem Lebensende der Siedlung oder auf eine noch jüngere Zeit zu datieren. Eine der gefundenen Gussformen hat für das Gießen solcher Tutuli (Nr. 460) gedient, die auch mit einer 1930 gesammelten zweiseitigen Gussform herzustellen waren (Nr. 527). 178 Auf der anderen Seite dieser damals gefundenen Form ist eine geeignete Rille für das Gießen eines Nadelschafts zu erkennen. Die Anfertigung und das Tragen der Tutuli sind ab Phase 3 der frühen Bronzezeit bis zur Spätbronzezeit zu beobachten, so kann man über diese Funde nicht sicher sagen, aus welcher Kultur sie in den materiellen Nachlass von Ároktő gelangt sind. Mit der anderen Gussform wurde ein halbmond­förmiger Anhänger angefertigt (Nr. 3). Die bronzenen Exemplare dieses Anhängertyps treten während der Wende der frühen zur mittleren Bronzezeit in den Gebieten der Kisapostag-, Nagyrév-, Vatya I- und Hatvan-Kulturen auf und sind bis zur ersten Hälfte der Phase 3 der mittleren Bronzezeit zu beobachten. 179 In den Schätzen der klassischen Koszider-Zeit sind sie nicht mehr zu finden, stattdessen gibt es durchgebrochene herzförmige Anhänger. Den Typ mit den gebogenen Enden (Mozsolics Typ l 180 ) hält die Forschung für den älteren und den Typ mit den stark nach innen gebogenen Enden (Mozsolics Typ 2) für den jüngeren. Auf Grund dessen ist das Stück aus Ároktő eher in die Periode der Hatvan-Kultur einzuordnen. Neben zahlreichen Schätzen und Grabfunden aus Transdanubien 181 kamen auch seine Gussformen in Dunaújváros 182 und Tiszafüred 183 zutage. 176 KOVÁCS 1975b PI. 9, 99-1. 177 KOVÁCS 1975b, PI. 17, 174-4. 178 KALICZ 1968, Taf. LXX/9-10, P. FISCHL 2004, 8. kép 5. Gussform von ähnlichen Tutuli sind aus Tiszafüred-Ásotthalom (KOVÁCS 1992b, 132) und Százhalombatta-Földvár (HOR­VÁTH, 2004, 27, 13. kép la) bekannt. Letzte wird von Tünde Horváth nach dem Anhänger der Koszider-Zeit auf dessen Rücken in die Koszider-Zeit der Vatya-Kultur datiert. 179 Das letzte Mal wurde die Forschungsgeschichte und Verbreitung des Fundtyps während der Erforschung der Kultur der Inkrustierten Keramik zusammengefasst: KISS 2001, 98-99. 180 Mozsolics 1967, 87. 181 PL: Kulcs VII. sír (BÓNA 1975, Taf. 14/5), Homokszentlőrinc (BÓNA 1975, Taf. 21/3, 8), Iváncsa (BÓNA 1975, Taf. 21/12), Dunaújváros (BÓNA 1975, Taf. 23/2-3, 8-9), Simontornya (BÓNA 1975, Taf. 269/9). In Nagyhangos und Vörösmari befindet sich schon die Variante mit dem eng eingedrehten Ende (BONA 1975, Taf. 270/16-17; Taf. 271/7-8). 182 MOZSOLICS, 1967, 137, Taf 19/2; BONA 1975, Taf. 46/9; HORVÁTH 2004, 41—42, 8. kép 2, 70. lábjegyzet. Die Gussform wird von Tünde Horváth aus dem Grab Nr. 960 erwähnt und nach

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