Fischl Klára, P.: Ároktő-Dongóhalom bronzkori tell telep (Borsod-Abaúj-Zemplén megye régészeti emlékei 4. Miskolc, 2006)

IRODALOM

Der Fund, der am schwersten zu bestimmen ist, ist das Fragment einer Gussform aus Sandstein, die vermutlich für das Gießen einer Schaftröhrenaxt gedient hat (Nr. 360). Das auf dem Bruchstück zu sehende Schaftrohr ist nicht bis zum Ende gerippt, wie das bei dem Fundtyp charakteristisch ist. Auf der der Axtschneide gegenüberliegenden Seite schließt sich eine Scheibe mit einem Zwischenglied mit rundem Querschnitt an. Die Enden der für die mittlere Bronzezeit typischen Äxte sind kreisbogenförmig, vom Schaftrohr bis zum Ende führt ein flacher oder ein gewölbter Teil mit vieleckigem Querschnitt. Die über der Scheibe zu sehende keilförmige Vertiefung scheint auf den ersten Blick ein Gussloch zu sein, es ist aber wahrscheinlicher, dass die Gussform an dieser Stelle auch fragmentiert ist, so sind die genauen Maße der Scheibe bzw. des sich anschließenden Stachels nicht genau festzustellen. Auf der Gussform der Schaftröhrenäxte der mittleren Bronzezeit aus Dunaújváros-Kosziderpadlás ist zu sehen, dass das Eingussloch am Ende des Schaftrohres sitzt. 184 Nach alldem ist es das wahrscheinlichste, dass diese Gussform für das Gießen eines jüngeren Axttyps als das hier vorgestellte Fundmaterial mit Stachel, Scheibenende und kurzem Schaftrohr benutzt worden ist, sie kann also den Nackenscheibenäxten von Typ B4 zugeordnet werden. 185 Dieser Typ ist ein charakteristisches Stück des Opályi­Horizonts. Der Fund ist wegen seines geringeren Alters wahrscheinlich in einer später erfolgten Eintiefung und nicht während der Existenz der Siedlung in der mittleren Bronzezeit auf den Fundort gelangt. 4.4. Die Chronologische Einordnung des Fundmaterials Das im Kapitel 4/1. vorgestellte Fundmaterial zeigt eine Verwandtschaft mit den Funden der Hatvan-Kultur aus der frühesten und aus der unmittelbar darauf folgenden, sog. klassischen Phase, Frühbronzezeit 3­mittlere Bronzezeit 1 nach ungarischer Chronologie. Die Datierung auf die Frühbronzezeit (RBA1) wird durch die als Importware bewerteten Fragmente, durch das Vorhanden des Topftyps 1 und durch das Bruchstück eines Napfes mit einem Warzenbuckel, was nach Judit Tárnoki eine charakteristische Verzierungsmethode aus der frühesten Phase der Kultur ist, verstärkt (TÁRNOKI 1996, 26, 94). Die Fundorte Tárnáméra und Hatvan­Delelő utca der Gegenstände, die als Analogien des Meinung von Magdolna Vicze in die Phase II der Vatya-Kultur datiert. 183 CSÁNYI-TÁRNOKI 1992a, Kat. Nr. 332-333. 184 MOZSOLICS 1967, Taf. 20/5. 185 Dem hier vorgestellten Stück ähnliche Funde sind z.B. aus den Fundorten eines nicht näher bestimmbaren slowakischen bzw. von Horná Stubna (SK) (NOVOTNÁ 1970, 58, 60-61, Taf. 22/371); aus dem rumänischen Fund von Cauac/Érkávás (BADER 1996, 274, 278, Abb. 5/1) bzw. aus dem Fund von Unguren (KACSÓ 2003, 271, 274-275, Taf. III, 1) bekannt. Kruges Nr. 30 vorgebracht worden sind, werden von Judit Tárnoki auf die 2. Phase der Kultur in die Periode der mittleren Bronzezeit 1 (Anfang der RBA2) eingeordnet (TÁRNOKI 1996, 26). Im vorläufigen Bericht über die Siedlung von Felsővadász - die auch Bükk-, Bodrogkersztur-, Hatvan­und Füzesabony-Schichten enthält - bestimmt Judit Koos das Fundmaterial der Hatvan-Kultur von Felsővadász als ein mit den Funden von Alsóvadász-Várdomb und Ároktő-Dongóhalom identisches Material (KOOS 1986, 105). Leider ist das Fundmaterial der Hatvan-Kultur von den zitierten Fundstellen noch nicht veröffentlicht. Als chronologische Analogie kann man das Fundmaterial der Niveaus 11-8 von Törökszentmiklós-Terehalom (TÁRNOKI 1996, 19-31) und das Material der Siedlung der Hatvan-Kultur von Tiszaluc-Dankadomb (KALICZ 1968, Taf. XXVIII-LVII) erwähnen mit der Ergänzung, dass in Ároktő eine verhältnismäßig kurzzeitige Niederlassung anzunehmen ist, die auf den Übergang der frühen zur mittleren Bronzezeit fällt. Dem gegenüber kann man von Tiszalüc als einer über einen längeren Zeitraum existierenden mehrschichtigen Siedlung sprechen, im deren Fundmaterial eine ältere (ungarische Frühbronzezett 3) und eine jüngere Gruppe (ungarische mittlere Bronzezeit 1) zu bestimmen sind (KALICZ 1968, 165; 1984, 201). Im Fundmaterial von Tiszalüc kommen schon die Kanneluren vor, die als Verzierungsart für die 3. Phase der Hatvan-Kultur typisch sind. Stellt man diese Daten den Befunden der siedlungsgeschichtlichen Analyse gegenüber, so ist zu behaupten, dass auf dem von einem Graben umgebenen unteren Siedlungsniveau Häuser der frühen Hatvan­Kultur gestanden haben. Die Menschen dieser Kultur waren also die Begründer und die ersten Bewohner der Siedlung von Ároktő. Ihre durchschnittlich 4 m breiten Häuser mit gestampften Fußböden und sich am Rand der Fußböden aufreihenden Pfostenlöchern, welche in einigen Fällen bei der Freilegung beobachtet wurden, standen in einer regelmäßigen Reihe nebeneinander. Die Analogien des im Absatz 4/2 vorgestellten Fundmaterials kann man in der jungen Phase C der Füzesabony-Kultur finden. Hier kann man den Krugtyp 1 mit seinem charakteristischen waagerecht gegliederten Hals, über den Rand gezogenem Henkel und dem reichen Musterschatz des Bauches und den Krugtyp 3 einreihen. Ebenso die Tassen mit ihren kugeligen und doppel­konischen Bauchausführungen, mit senkrechten Linienbündeln und Buckeln auf der Schulter und auf dem oberen Teil des Körpers bzw. die Fragmente mit dem waagerecht gerippten Bauch (Typ 1/1 und 2/1-2), die Tassen mit der kleinen Krugform Typ 3, und die Schüsseln Typ 1/2 und 4-6. Es verweisen nur wenige Keramiktypen bzw. deren Verzierungen in die Richtung der letzten, in der

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