Simon Zoltán: A füzéri vár a 16-17. században (Borsod-Abaúj-Zemplén megye régészeti emlékei 1. Miskolc, 2000)

DIE BURG FÜZÉR IM 16.-17. JAHRHUNDERT

Das Vorhandensein von Kachelöfen in Füzér ist ab dem Ende der 1490er Jahre belegt. Unter den ausschließlich aus Schüsselkacheln bestehenden Öfen hat keiner die Mitte des 17. Jahrhunderts erlebt. Im Laufe der Forschungen konnten neun äOfengenerationenö identifiziert werden (im selben Zeitalter gesetzte Öfen aus verschiedenerlei Kacheln, von denen einzelne ihre Gefährten ähnlichen Alters nachweislich überlebten und die erst zusammen mit den Mitgliedern der nächsten Generation abgerissen wurden). Die der neunten Generation angehörenden jüngsten Öfen halten wir - aufgrund ihrer mährischen Parallelen - für Arbeiten habanischer Hafnermeister, welche die aus Kacheln mit wiederkehrendem Muster bestehenden Exemplare in Füzér zwischen 1641 und 1644 errichteten. Diese Öfen haben den Untergang der Burg erlebt. Die zur achten Generation gehörenden Öfen sind - wie ein Vergleich der Inventarien ergab - nach 1623 entstanden. Zu dieser Gruppe gehören Öfen, die aus Kacheln mit widerkehrendem und Beschlagmuster bzw. zentraler Verzierung oder aber aus figuralen Kacheln bestanden. Zwei davon erlebten die Zerstörung der Burg. Charakteristisch für beide ist, daß man ihre Bruchstücke zum Teil in die Öfen der folgenden Generation einbaute. Der siebten Ofengeneration haben wir die Öfen aus Kacheln mit wiederkehrendem Muster und zentraler Verzierung zugeordnet und deren Herstellungszeit, überwiegend aufgrund von Erwägungen hinsichtlich der Besitzgeschichte, in die Jahre um 1605 gesetzt. Zur sechsten Generation gehören die Öfen mit quadergemusterten Kacheln. Die nächsten Pa­rallelen der Kacheln sind aus Polen bzw. dem diesem unmittelbar benachbarten Zipserland bekannt. Ihre Datierung in die Zeit um 1585 begründeten besitzhistorische Überlegungen. Die um 1562 enstandenen Öfen der sechsten Generation hatten in einen architektonischen Rahmen gefaßte figurale Kacheln. Sie stellen, jeweils nach Themen geordnet, allegorische, weltliche bzw. bibliche (alttestamentliche) Figuren dar. Die Vorbilder zweier Kachelgruppen sind aus dem deutschen Sprachraum bekannt, und im Falle der dritten ist ihre westliche Provenienz zu vermuten. Da man ihre Parallelen auch von anderen damaligen Perényi-Besitzungen kennt, müssen sie auf jeden Fall vor 1567 entstanden sein. Am wahrscheinlichsten lassen sie sich an den Umbau der Burg im Jahr 1562 binden. Der vierten Ofengeneration kann man die Kacheln mit zentralem bzw. figuralem Dekor und polychromer Bleiglasur zuordnen. Ihre Datierung um 1548 resultiert aus ihrer stratigraphischen Lage. Einen ganz anderen Typ vertreten die weißen, hartgebrannten, grünglasierten Ofenkacheln durchbrochener und runder Form der dritten Generation. Diese wurden vermutlich von Hafnermeistern der Region Süd-Gömör hergestellt. Aufgrund von stratigraphischen Beobachtungen und besitzhistorischen Zusammenhängen haben wir sie in die Jahre um 1527 datiert. Zwischen 1516 und 1520 dürften die zur zweiten Ofengeneration gehörenden Kacheln mit polychromer Bleiglasur entstanden sein. Diese Datierung begründet der Erwerb des Besitzes in mod durch Imre Perényi sowie die dortige Bautätigkeit, wo genaue Parallelen dieser Kacheln die früheste Gruppe bilden. Die früheste Schicht der Ofenkacheln von Füzér vertreten die grün bzw. polychrom glasierten Typen zumeist mit figuraler Verzierung. Sie wurden gewiß nach 1489 hergestellt (damals brachte Imre Perényi den König dazu, ihm die Burg zurückzugeben). Die obere Grenze der Zeitstellung bestimmt eine zu dieser Gruppe gehörende Gesimskachel, die das bis 1502 benützte Wappen der Stadt Kaschau darstellt. Im Hinblick auf die Schüsselkacheln ergibt sich als erste Schlußfolgerung, daß reine Schüsselkachelöfen nach 1620 nicht mehr in der Burg standen. Die Mehrzahl dieses Kacheltyps war schüsselformig, es gab aber auch zahlreiche Stücke besonderer Form (an der Seite gefurchte, becherförmige bzw. äkelchö­förmige), die vorerst als lokale Eigenheit zu bewerten sind. Einzelne

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