18. századi agrártörténelem. Válogatásd Wellmann Imre agrár- és társadalomtörténeti tanulmányaiból (Officina Musei 9. Miskolc, 1999)

Agrargeschichte des 18. Jahrhunderts. Auswahl der Schriften von Imre Wellmann über Agrar- und Gesellschaftsgeschichte

Studienjahr 1934-35 an wurde Professor István Hajnal der Proseminariumleiter der philosophischen Fakultät. 1937 wurde die gesamte Fachwelt auf ihn aufmerksam, als er in der Domanovszky Festschrift mit imponierendem theoretischen Wissen, großer literarischen Erfahrenheit und strenger Logik die vor der ungarischen Agrar­Geschichtsschreibung stehenden Aufgaben und die bisherige Literaturkritik behandelt. Seine wissenschaftliche Laufbahn war ab 1933 gleichmäßig und produktiv. Neben seiner Funktion im Landesarchiv war er auch weiterhin an der Universität tätig. 1938 habilitierte er und wurde privater Universitätslehrer. Von 1938 bis Ende 1942 redigierte er neben Domanovszky und Hajnal die „Jahrhunderte". Auffallend früh, mit 36 Jahren wurde er Mitglied der Akademie, als 1945 die Ungarische Akademie für Wissenschaften verjüngt wurde. Hier erreichte seine Laufbahn den höhepunkt. Das „Jahr der Wende" (1949) bebeutete auch fúr Imre Wellmann eine radikale Wende. Im Verlauf der Umorganisierung der Akademie wurde er zu einem sogenannten Konferenzmitglied „zurückversetzt" und 1951 fehlte er dann endgültig in der Reihe der Akademiemitglieder. Er durfte auch nicht mehr am Universitätsunterricht teilnehmen, obgleich er 1951 einen Platz unter den Verfassern der neuen Universitätslehrbücher erhielt. Im Alter von 40 Jahren wurde er auf ein Nebengleis gezwungen. Während der Umorganisierung seiner Arbeit im Landesarchiv wurde er mit der Leitung der feudalen Abteilung betraut. Er versinkt in Organisationsangelegenheiten. 1952 wurde er Direktor des Archives der Hauptstadt. Auch hier bemüht er sich um die Aufnahme umfassender Inverturen, um die Forschungen zu stützen. Das Jahr 1956 brachte für ihn einen Wendepunkt. Dieser Wendepunkt war die Revolution, bzw. seine darin übernommene, übrigens nicht sehr bedeutende Rolle. Er war der Vorsitzende des archivalen Revolutionskomitees, weshalb er 1957 von der Spitze des Archives entfernt und als Chefarchivar an des Pester Komitatsarchiv versetzt wurde. Zu dieser Zeit war er 45 Jahre alt und konnte auf eine bedeutende wissenschaftliche Leistung zurückblicken. Seine Laufbahn schien zu stranden. Nach der politischen Entspannung in den Jahren 1961-62 wurde er der Leiter der 1962 im Ungarischen Agrarmuseum gebildeten Abteilung für Agrargeschichte und gleichzeitig der parallel dazu, ebenfalls im Ungarischen Agrarmuseum aufgestellten akademischen Forschungsgruppe. Unter der Aegide der Akademie und des Agrarmuseums formierten sich die agrargeschichtlichen Forschungen zu einem interdisziplinaren Zentrum. Im Museum erhielt auch die Redaktion der 1957 anlaufenden Agrarhistorischen Rundschau einen Platz. Ab 1965 fasste Wellmann als stellvertretender Chefdirektor die gesamten, im Museum laufenden agrargeschichtlichen Forschungsaufgaben zusammen. Das Museum war eine der Schutz genießenden Werkstätte des geistigen Lebens der 60-iger - 70-iger Jahre, wo Wellmann nicht nur als Forscher mit ungebrochenem gemüt geschätzt wurde. Seine mehr als anderthalb Jahrzehnte lange Tätigkeit im Museum brachte ihm über seine wissenschaftlichen Leistungen hinaus auch die eigentlich niemals fehlende, sondern früher nur in offizieller Form nicht offenbarte Anerkennung der wissenschaftlichen Gesellschaft. Zu Ende des Jahres 1970 stellte er seine blendende Zusammenfassung über die Agrarentwicklung Ungarns im 18. Jahrhundert fertig. 1982 konnte er endlich zum gleichen Thema seine Doktordissertation verteidigen. Nach der Wende 1989 aber wurde er im jähre 1990 wieder in die Reihe der Mitglieder der Ungarischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Er war bereits 80 Jahre alt, als er nach seiner Rehabilitation seinen würdigen Platz im öffentlichen Leben der Wissenschaft zurückerhielt. Diese Anerkennungen kamen zwar recht spät, erwiesen sich dafür aber um so wohltuender für ihn.

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