Németh Györgyi szerk.: Manufaktúrák Magyarországon 2. Industria et Societas 1. Manufaktúrák és kora tőkés ipari kisvállalkozások. Sátoraljaújhely, 1991. október 3-4. (Miskolc, 1994)

J. HALÁSZ Margit: Die Universitätsdruckerei und die Buchkommissionäre in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

DIE UNIVERSITÄTSDRUCKEREI UND DIE BUCHKOMMISSIONÄ­RE IN DER ERSTEN HÄLFTE DES 19. JAHRHUNDERTS Am Ende des 18. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Universitätsdruckerei die größte staatliche Buchmanufaktur Ungarns, die mit der Überführung des besseren und größeren Teils der Tirnauer Drucke­rei des aufgelösten Jesuitenordens im Jahre 1779 nach Buda ihr Wirken be­gann. Bei der Inventur der Tirnauer Druckerei im Dezember 1773 betrug der Wert der Druckereiausstattung ohne Lettern 4465 Forint 30 Kreuzer, im Lager fanden sich ungebunden (in Kruda) 331 057 Bände von 624 Arbeiten im Werte von 132 559 Forint 40 Kreuzern. Das zeigt auch, daß es keine Buchbinder­werkstatt gab. In der Tirnauer Zeit der Druckerei wurde der Vertrieb auf den praktisch in der ganzen Welt befindlichen Ordenshäusern der Jesuiten aufgeba­ut. Die Budaer Universitätsdruckerei löste das Binden der Bücher und ihrer Vertrieb dann mit ihrem in drei Jahrzehnten aufgebauten Kommissionärsnetz. Die Anzahl der Buchkommisionäre betrug im untersuchten Zeitraum 197. Das bedeutete schon ein solches Kommissonärsnetz, bei dem in allen bedeu­tenderen Ortschaften des Landes Kommissionäre anzutreffen waren, in den freien königlichen Städten und den größeren Orten sogar mehrere. Die überwiegende Mehrheit der Buchkommissionäre arbeitete im Buchge­werbe - es waren hauptsächlich Buchbinder -, ein geringer Teil bestand aus Beamten, Lehrern oder Händlern. Die Tätigkeit der Buchbinder als Buchverkäufer bildete einen integrierten Ted ihres Berufs - was sich auch in den Zunftregeln zeigt. Die Buchbinder-Buchkom­missionäre befanden sich in einer nirgendwo anders zu findenden eigenständigen Lage, da hier sie einerseits ihr Handwerk einbrachten - sie banden das Buch ein -, andererseits in Abhängigkeit vom Einband - ob es z. B. ein Leder-, Halbleinen-, Leinen- oder Papiereinband war - den Preis selbst bestimmten und so neben ihrem Arbeitslohn auch einen Handelsgewinn erzielen konnten. Die Universitätsdruckerei verlangte von den Kommissionären eine Kauti­on, einen „Beglaubigungsbrief", das heißt, sie erhielten nur bis zur Höhe ihres vom Komitat oder der Stadt bescheinigten Vermögens Bücher in Kommission. Diese Kaution zeigte eine große Streuung zwischen 100-200 und 15 000 Forint. Zur von mehreren Gesichtspunkten ausgehenden Analyse des erhaltenge­bliebenen Verzeichnisses der Kommissionäre ergibt sich auch die Möglichkeit

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