A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 38. (1999)
FÜVESSY Anikó: Adatok egy ismeretlen mezőcsáti fazekascsaládról
ANGABEN ÜBER EINE UNBEKANNTE TÖPFERFAMILIE AUS MEZŐCSÁT Durch Keramiken aus Mezőcsát, die in den letzten Jahren in öffentliche Sammlungen gelangten, wurde dieses bekannte Töpferzentrum des vergangenen Jahrhunderts in ein neues Licht gerückt. Es tauchten vier signierte Gegenstände auf, die den Namenszug bisher unbekannter Töpfer tragen. Einer unter ihnen hieß János Fazekas. Er fertigte im Jahre 1835 eine Bouteille für seinen Verwandten János Kapitány, welche er mit der eingekratzten Darstellung eines Husaren und eines Vogels verzierte. Bislang war uns keine Familie in Mezőcsát bekannt, die Fazekas hieß und sich mit der Anfertigung von Geschirr beschäftigte. Dass so eine Familie jedoch existierte, wird durch eine Konskription von 1828 bestätigt, wo neben Mihály Rajczy (1794-1855) ein Mihály Fazekas genannt ist. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit zwei Töpfermeistern, die den Familiennamen Fazekas trugen, sowie mit ihren verwandtschaftlichen Beziehungen zueinander und ihren eventuellen Beziehungen zur Miskolcer Töpferzunft. Weiterhin wird die Blutsverwandtschaft unter den Töpferfamilien untersucht, ganz konkret die Verwandtschaft zur Familie Rajczy. Die fünf Gegenstände (1835: Boutielle, Mischkakrug, 1836, 1839: Mischkakrug bzw. eine undatierte mit Vogelmotiv verzierte Schüssel), die von dem 1806 geborenen János Fazekas stammen, werden eingehend vorgestellt. Vom Stil her ließ sirch früher der ausserordentlich talentierte Meister des Mezőcsáter Töpferhandwerks Mihály Rajczy d.J. (1817-1869) identifizieren. Die Studie geht darauf ein, welchen Einfluss János Fazekas auf den Mezőcsát Stil gehabt haben mag, und mit welchen Meistern und Werkstätten er in Verbindung gestanden haben mag. Die erhaltengebliebenen und vom Stil her identifizierbaren Gegenstände weisen zahlreiche Zierelemente auf, die auch in der derzeitigen Ornamentik von Mezőcsát ihren Platz fanden. Um welch bedeutende Persönlichkeit es sich gehandelt haben muss, zeigt sich darin, dass seine Wirkung während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch im Töpferhandwerk des ihm im Stil verwandten Tiszafüred nachzuweisen ist. Anikó Füvessy 1100