A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 37. (1999)

K.VÉGH Katalin: Császárkori telep Szirmabesenyőn

Krug- und Schüsselüberreste. Die meisten dieser Funde kamen in den oberen Schichten in einer Tiefe von 100 cm vor. Die keltisch und dakisch anmutenden Stücke halten wir für Keramiken aus dieser Gegend. Diese wurden zumeist tiefer als 100 cm gefunden und waren hauptsächlich in dem Material von Häusern und Gruben. Das Vorhandensein dieser Funde beweist ähnlich wie bei anderen nordungarischen und slowakischen Siedlungen das Fortbestehen der Überlieferungen der dakischen Keramikkunst in der frühen Römerzeit, ja, sogar auch in der Anfangsperiode der späten Römerzeit. Den größeren Teil der Keramiken machen Stücke aus anderen Gegenden aus. Eine Gruppe stellen die groben, von Hand geformten und mit verschiedenen eingedrückten, eingestochenen und einkratzten Linien verzierten heimischen Keramiken dar, während zu der anderen Gruppe die dunkelgrauen, zuweilen braunen, im allgemeinen aber polierten und aus feinerem Material bestehenden Gefäßbruchstücke zählen, die mit eingekratzten Linien, Runen, Furchen, Kannelierungen, Buckeln und omphalem Boden verziert sind. Funde, die diesen Keramiken ähneln, sind uns in Nordungarn von den Siedlungen aus der frühen und späten Kaiserzeit, von den Siedlungen aus der ostslowakischen frühen Römerzeit der als wandalisch angesehenen Przeworsk-Kultur, von den Fundstellen aus dem 1.-3. Jahrhundert in Mittel- und Südpolen, Oberschlesien, Oberdnjester und West-Bug. Viele ähnliche Züge weisen auch die Keramiken, vor allem die groben, selbstgefertigten Keramiken, aus Gebieten in der Südwestslowakei und Mähren sowie aus den sog. Quad-Siedlungen am Donauknie auf. In eine andere Gruppe reihten wir die grauen, getöpferten, geglätteten Gefäßüberreste mit Stempelaufdrücken, die zumeist aus einer Tiefe von 0-60 cm zum Vorschein kamen. Derartige Funde waren auch von anderen Siedlungen in Nordungarn bekannt. Wir halten sie alle für Produkte der Werkstatt Blazice aus der Zeit vom Ende des 2. Jahrhunderts bis zum 3. Jahrhundert. Im Verlauf der Aufdeckungsarbeiten stießen wir in der Grube l./b. des Abschnittes IV auf einen großen Körnerfund. Hierbei handelte es sich vor allem um Weizen und Hafer sowie in kleineren Mengen um Roggen und die Samenkörner von Unkrautpflanzen. Wir konnten in mehreren nordungarischen Siedlungen aus der Römerzeit Körner- und Früchtefunde machen, unter denen die gleiche Weizenart vorkam wie nun hier in Szirmabesenyő. Diese Funde liefern den Beweis, dass die Einwohner der Siedlungen sich schon damals auch mit Ackerbau und Weizenanbau beschäftigten. Unter den Siedlungserscheinungen gab es einige Häuser: Die Häuser Nr. 1 und 2, und die Grube Nr. 7 im Teil II. der Sandgrube mag vielleicht auch als Wohngrube gedient haben. Die Häuser waren in den Unterboden eingelassen (4. Bild 1-2). Die geringe Anzahl an Pfeilerlöchern lässt darauf schließen, dass das Dach, das eigentlich von Pfeilern, die in die Pfeilerlöcher gesteckt wurden, getragen wurde, in diesem Falle auf dem Erdboden aufsaß. Es gab keinen Hinweis darauf, dass der Fußboden verputzt war. Die Lehmklumpen mit Ast- und Schilfstücken stammen wahrscheinlich von den Haus wänden. Die Feuerstellen bestanden ebenfalls aus Lehmputz. Es gab auch keinen Hinweis auf einen Hauseingang. Die Häuser Nr. 1 und 2 gehören der frühesten Schicht der Siedlung an. Wahrscheinlich wurden sie in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts errichtet. Sie lassen die Form des keltischen Hauses erkennen. In den Siedlungen kamen often mehrere Feuerstellen und Öfen sowie eine Grube zum Vorschein. Die aufgedeckte Fläche darf nur als ein kleiner Teil der weitausgedehnten Siedlung angesehen werden. Aus diesem Grunde können auch keine Schlussfolgerungen auf ihre 221

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