A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 37. (1999)

K.VÉGH Katalin: Császárkori telep Szirmabesenyőn

Struktur Gezogen werden. Die von ihren Abmessungen her kleinen Häuser weisen darauf hin, dass sie von zahlenmäßig kleinen Familien bewohnt wurden. Den Funden zufolge beschäftigten sich die Bewohner der Siedlung mit Ackerbau und Viehzucht. Das Alter der Siedlung kann auf die Zeit zwischen der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts bis hin zur Mitte des 3. Jahrhunderts angesetzt werden; nach der absoluten Chronologie von Eggers ist die erste Hälfte von B2 auf die erste Hälfte von Cl und C2, datierbar, anhand der Zeiteinteilung von Godlowski hingegen auf den Abschnitt Ende von B2 bis B2/Cl-Cla-b, und laut der Einteilung von Kölnik auf die Zeit B2b-cB2/Cl-Cla-b. Aus der frühen Periode, aus der ersten Hälfte des 2 Jahrhunderts, stammen die meisten der typisch keltischen und dakischen Funde. Die späteste Periode ist durch die Terra sigillata und die Keramiken von Typ Blazice gekennzeichnet. Neben diesem Fundmaterial ist auch die im Durchschnitt 140 starke Siedlungsschicht ein Beweis dafür, dass die Siedlung schon lange besteht und schon vor den Markomannerkriegen entstanden sein muss. Die den Hauptteil des Fundmaterials ausmachende und nicht von dort stammende Keramik weist Verbindungen zu den Stücken der Przeworsk-Kultur aus dem 1.-3. Jahrhundert auf. Aus diesem Grunde räumt die Siedlung von Szirmabesenyő gemeinsam mit zahlreichen anderen Fundstellen in Nordungarn, die östlich von Sajókeresztúr, von Miskolc-Szirma und wahrscheinlich von Nógrád liegen, die Möglichkeit ein, dass laut historischen Quellen noch vor den Wandalen, die nach den Markomannenkriegen am Nordrand von Dakien am Oberlauf der Theiss angesiedelt (171 n.Ch.) worden waren, über die heutige Südostslowakei kleinere Volksgruppen eingewandert sind. Neuere slowakische Forschungen setzen das Eindringen in die Ostslowakei vom Gebiet des heutigen Polen her auf die Zeit um 70­80 n.Ch. bzw. auf die Wende vom 1.-2. Jahrhundert. Die Möglichkeit einer Ausbreitung der Przeworsk-Kultur am Oberlauf der Theiss wurde auch schon von M. Lamiowá-Schmiedlowá und W. W Kropotkin in Erwägung gezogen. Das Vorhandensein von sog. Quad-Keramik oder westgermanisch anmutender Keramik lässt sich mit der Auswirkung des Quad-Kulturkreises sowie merkantilen Verbindungen erklären. Katalin K. Végh 222

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